Würzburger Forscher mit Stipendium geehrt
04.03.2025Der Humanbiologe Maik Luu aus der Würzburger Universitätsmedizin ist neues Mitglied im Jungen Kolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Damit wird seine Forschung auf dem Gebiet der Krebstherapie ausgezeichnet.

Seit 15 Jahren fördert die Bayerische Akademie der Wissenschaften (BAdW) mit ihrem Jungen Kolleg den herausragenden wissenschaftlichen Nachwuchs in Bayern, indem sie Freiräume für die Forschung und ein Forum für den Austausch bietet. Ein entscheidendes Kriterium, um dieses Stipendium zu erhalten, ist der innovative und kreative Charakter des Forschungsvorhabens.
„Die Aufnahme in das Junge Kolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften ist eine große Ehre und eine Anerkennung dessen, was bisher war und was in Zukunft sein kann“, sagt Maik Luu, Juniorprofessor am Universitätsklinikum Würzburg (UKW). Der Humanbiologe vom Lehrstuhl für Zelluläre Immuntherapie wurde jetzt zusammen mit vier weiteren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in das Junge Kolleg der BAdW aufgenommen.
Dieses wird vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst finanziert; es unterstützt Maik Luus Forschung mit einem frei verwendbaren Stipendium in Höhe von 1.000 Euro monatlich für drei Jahre.
Das Immunsystem auf Trab bringen
Der Humanbiologe erforscht mit seinem Team in Würzburg, wie sich Stoffwechselprodukte des Mikrobioms nutzen lassen, um gentechnisch veränderte Immunzellen in der Krebstherapie noch effektiver zu machen. Diese Zellen haben die Behandlung von Blutkrebs bereits revolutioniert, stoßen aber bei soliden Tumoren noch an ihre Grenzen.
Das will Maik Luu ändern, der bereits in seiner Doktorarbeit an der Universität Marburg untersuchte, wie das Immunsystem auf verschiedene Bakterien der Darmflora und deren Stoffwechselprodukte reagiert.
Mit der Forschung auf dem richtigen Weg
Neben der finanziellen Förderung freut sich Maik Luu auf den wissenschaftlichen Dialog und den interdisziplinären Austausch, sowohl mit den anderen Stipendiatinnen und Stipendiaten als auch mit den etablierten Mitgliedern der Akademie. „In meinem Fall geht es zum Beispiel um ethische Fragen, wie weit die Gentherapie gehen kann und darf, aber auch um den Zugang zur Therapie für eine größere Patientengruppe“, berichtet der UKW-Professor.
Allein die Möglichkeit, sich und seine Forschung in der Akademie vorzustellen, war für Maik Luu eine große Ehre: „Wer hätte gedacht, dass der kleine Junge aus Eschweiler, dessen Eltern einst als Boatpeople nach Deutschland kamen, vor einer Jury aus arrivierten Gelehrten sprechen darf und dann auch noch aufgenommen wird. Das ist ein großer Erfolg für mich persönlich, aber auch für mein Team. Es zeigt, dass wir mit unserer Forschung auf dem richtigen Weg sind.“
Zur Mitgliedschaft im Jungen Kolleg
Die Stipendiatinnen und Stipendiaten sind für die Dauer der Förderung außerordentliche Mitglieder der Bayerischen Akademie der Wissenschaften und nehmen an den Sitzungen der Gelehrtengemeinschaft teil. Die Dauer der Mitgliedschaft im Jungen Kolleg beträgt in der Regel drei Jahre, kann aber um bis zu drei Jahre verlängert werden.
Zur Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Die im Jahr 1759 gegründete Bayerische Akademie der Wissenschaften ist nicht nur eine der ältesten, sondern auch eine der größten Akademien in Deutschland, die sich als außeruniversitäre Forschungseinrichtung von internationalem Rang versteht. In ihr arbeiten führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler verschiedener Disziplinen an großen, oft langfristig angelegten Forschungsvorhaben.