Intern
  • 6 Studierende geniessen das Studentenleben in Würzburg im Sommer.
  • Drei Studierende tragen T-Shirts mit einem Aufdruck der Universität Würzburg.

Antisemitismuskritische Bildung: Zusatzstudium mit Vorbildfunktion

30.07.2024

An der Universität Würzburg können Lehramtsstudierende ein Zertifikat zu antisemitismuskritischer Bildung erlangen – ZABUS. Für das Erfolgskonzept interessieren sich nun auch andere Hochschulen.

Der Besuch der hessischen Delegation war geprägt von konstruktivem Austausch.
Der Besuch der hessischen Delegation war geprägt von konstruktivem Austausch. (Bild: Lutz Ziegler / Uni Würzburg)

Seit dem Wintersemester 2022/23 bietet die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) den Zertifikatsstudiengang ZABUS, Zertifikat der Antisemitismuskritischen Bildung für Unterricht und Schule, für Studierende der Lehrämter an. Was in Würzburg bereits bestens funktioniert, könnte bald auch an anderen Hochschulen übernommen werden.

Hessische Delegation zu Gast

Am 18. Juli 2024 war eine Delegation des Hessischen Kultusministeriums sowie der Hessischen Lehrkräfte-Akademie gemeinsam mit dem Erziehungswissenschaftler Wolfgang Meseth von der Frankfurter Goethe-Universität am Zentrum für Antisemitismuskritische Bildung (CCEA) zu Besuch. Anlass war die Vorstellung von ZABUS sowie die Auslotung der Möglichkeiten, ein ähnliches Programm in Hessen, zunächst an der Goethe-Universität, einzuführen.

Anja Schlömerkemper, Vizepräsidentin für Chancengleichheit, Karriereplanung und Nachhaltigkeit an der JMU, begrüßte diese Initiative im Namen der Universitätsleitung. Sie lobte ZABUS als „Best-Practice-Beispiel.“ Dieser Modellcharakter des Studiengangs wird auch in anderen Bundesländern gesehen.

Antisemitismuskritische Bildung wichtiger denn je

Während der Konflikt im Nahen Osten andauert und weiter eskaliert, sind die damit verbundenen enormen Spannungen auch in Deutschland spürbar. Deshalb ist antisemitismuskritische Bildung momentan wichtiger denn ja, weiß Professorin Ilona Nord. Gemeinsam mit Professor Doron Kiesel und Judith Petzke leitet sie das CCEA.

Eines sei in der gegenwärtigen Lage unbedingt zu verstehen, betonte Ilona Nord: „Antisemitismuskritische Bildung ist kein Konkurrenzunternehmen zu rassismuskritischer Arbeit, sondern beide haben ihre je eigene unverzichtbare Spezifik, der Austausch miteinander steigere aber ihre Wirkung in den jeweiligen Bildungsmaßnahmen.“

Von Lutz Ziegler

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