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Zwei Master für den wissenschaftlichen Nachwuchs

11.07.2017

Das Elitenetzwerk Bayern fördert zwei neue Elitestudiengänge an der Universität Würzburg: die Master-Studiengänge „Translational Medicine“ und „Translational Neuroscience“.

Arbeiten an einer Laborbank
„Das Angebot in Bayern für hervorragenden wissenschaftlichen Nachwuchs zu stärken“: Das ist laut bayerischem Wissenschaftsministerium das Ziel von Elitestudiengängen. An der Uni Würzburg gibt es jetzt zwei neue. (Foto: Daniel Peter)

Neu: Translational Medicine

Neu am Start ist der Elitestudiengang „Translational Medicine“. Er wendet sich ausschließlich an Studierende der Humanmedizin, entweder parallel zum Studium oder im Anschluss daran. Die Studierenden sollen – angepasst an ihre individuellen Interessen und Fähigkeiten – Zusatzqualifikationen für eine translationale Medizin erwerben.

„Zwar gab es bislang bereits die Studiengänge ‚Experimentelle Medizin‘ und ‚Klinische Forschung und Epidemiologie‘ an der Universität Würzburg. Es hat sich aber gezeigt, dass diese enge Fokussierung der modernen medizinischen Forschung nicht gerecht wird“, erklären die Verantwortlichen für das neue Angebot. Aufbauend auf den bisherigen Erfahrungen seien deshalb beide Studiengänge zu einem neuen und inhaltlich erweiterten Konzept der „Translational Medicine“ vereint worden.

Studierende sollen dabei befähigt werden, neue Erkenntnisse aus dem Labor schneller in die Praxis in Krankenhaus und Arztpraxis zu übertragen, sei es in Form von neuen diagnostischen Tests oder durch neue Medikamente und Therapien. Daher sind experimentelle Herangehensweisen wie auch Epidemiologie und Versorgungsforschung integrale Bestandteile des Lehrplans. Eine enge Verknüpfung mit anderen Universitäten und Firmen über Praktika, Seminare und eine Winter School unterstützen den integrativen Charakter.

Die Absolventen sollen später als Clinical Scientist allerdings nicht nur viel versprechende Grundlagenerkenntnisse in die klinische Anwendung bringen. Gleichzeitig ist es ihre Aufgabe, Probleme aus der Klinik und der Versorgung der Bevölkerung als Fragestellung in die Forschung zurückspielen.

Bewerber müssen das erste ärztliche Staatsexamen mit einer Gesamtnote von mindestens „gut“ bestanden haben. Zusätzlich wird es ein persönliches Auswahlgespräch geben, in dem die Eignung der Studierenden festgestellt wird.

Translational Neuroscience

Eine enge Verknüpfung von Fragestellungen aus der neurobiologischen Grundlagenforschung mit denen der klinisch-orientierten Forschung und Anwendbarkeit in Therapie und Klinik: Das bietet der Master-Studiengang „Translational Neuroscience“ an der Universität Würzburg. Gestartet als Pilotprojekt im Wintersemester 2015/16, wird das Angebot jetzt als Elitestudiengang weitergeführt und ausgebaut.

Im Mittelpunkt des Studiengangs steht die Funktionsweise des menschlichen Nervensystems, die bislang nur in Bruchteilen bekannt ist. Seine Absolventen werden zum einen in molekularen und zellbiologischen Bereichen geschult, lernen Modellsysteme kennen und die Anwendbarkeit der Erkenntnisse in der klinischen Forschung. Der Studiengang hat weiterhin als Ziel junge Neurowissenschaftler auszubilden, die neurodegenerative, neurologische und neuropsychiatrische Erkrankungen verstehen und somit an der Entwicklung neuer Therapieansätze für diese komplexen Erkrankungen mitwirken können.

Dieser interdisziplinäre Studiengang richtet sich in erster Linie an Bachelor-Absolventen verschiedener Fächer aus den Lebenswissenschaften, den Naturwissenschaften oder der Psychologie. Bewerber müssen über einen Bachelor-Abschluss mit einer Durchschnittsnote von mindestens 2,4 verfügen. Anschließend müssen sie an einem schriftlichen Eignungstest teilnehmen und in einem Interview ein wissenschaftliches Projekt vorstellen.

Darüber hinaus wird „Translational Neuroscience“ als Zusatzstudium für Medizinstudierende angeboten, das diese begleitend zum Medizinstudium nach dem Physikum absolvieren können.

Beide Studiengänge basieren auf einem exzellenten Lehrangebot mit neuen, interdisziplinären Lehrkonzepten, verbunden mit hoher Betreuungsintensität durch international renommierte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Beide Studiengänge sollen zum Sommersemester 2018 starten.

Nachwuchs für die Wissenschaft

Der Freistaat Bayern fördert die neuen Elitestudiengänge über sein Elitenetzwerk Bayern. Ziel ist es, das Angebot in Bayern für hervorragenden wissenschaftlichen Nachwuchs zu stärken. Der Fokus der Studiengänge liegt daher auf der Vorbereitung auf eine wissenschaftliche Laufbahn beziehungsweise eine wissenschaftsbezogene berufliche Tätigkeit. Deshalb werden sowohl Dozenten als auch Studierende „nach Exzellenzgesichtspunkten ausgewählt“, wie es das bayerische Wissenschaftsministerium schreibt; von beiden Seiten sei „besonderes Engagement gefordert“.

Von den Studierenden erwartet das Elitenetzwerk Bayern eine besondere Befähigung zu überdurchschnittlichen wissenschaftlichen Leistungen und späteren Führungsqualitäten. Im Gegenzug erhalten sie zusätzliche Angebote während des Studiums, beispielsweise in Form von Wochenendseminare, Exkursionen und Sommerakademien.

Auf diese Weise sollen Elitestudiengänge „herausragende Studierende zu fachlichen Spitzenleistungen führen und gleichzeitig offene und integre Persönlichkeiten zur Entfaltung bringen“, wie es auf der Homepage des Elitenetzwerks heißt.

Kontakt

Sprecher des Elitestudiengangs Translational Medicine:

Prof. Dr. Manfred Gessler, Lehrstuhl für Entwicklungsbiochemie,
T: +49 931 31-84159, gessler@biozentrum.uni-wuerzburg.de

Prof. Dr. Peter Heuschmann, Lehrstuhl für Klinische Epidemiologie und Biometrie
T: +49 931 201-47307, peter.heuschmann@uni-wuerzburg.de

Sprecherin des Elitestudiengangs Translational Neuroscience:

Prof. Dr. Carmen Villmann, Institut für Klinische Neurobiologie
T: +49 (931) 201-44035, Villmann_C@klinik.uni-wuerzburg.de

Weitere Informationen zu den Förderprogrammen des Elitenetzwerks: www.elitenetzwerk.bayern.de

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