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Zwei Perspektiven auf Afrika

24.05.2022

Auf dem Africa Festival in Würzburg ist auch die Universität mit einem eigenen Zelt am Start. Darin werden gleich zwei Ausstellungen zu sehen sein: Über die „Benin-Bronzen“ und das Thema „Afrika im globalen Wandel“.

Das Bild zeigt Reliefplatten aus Benin City, ausgestellt im British Museum in London. Die Objekte sind das Thema einer Ausstellung im Universitätszelt auf dem Africa Festival 2022.
Das Bild zeigt Reliefplatten aus Benin City, ausgestellt im British Museum in London. Die Objekte sind das Thema einer Ausstellung im Universitätszelt auf dem Africa Festival 2022. (Bild: CC-BY 4.0 Joyofmuseums)

Das Africa Festival in Würzburg steht in den Startlöchern: Vom 26. bis zum 29. Mai 2022 werden dabei wieder Musik und Kultur des afrikanischen Kontinents im Vordergrund stehen. Auch die Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg ist wieder mit dabei. Im Universitätszelt wird es gleich zwei Ausstellungen zu sehen geben. Dabei geht es um die wechselvolle Geschichte der „Benin-Bronzen“ und um das Thema „Afrika im globalen Wandel“.

Besondere Kunst: Die Benin-Bronzen

Die Benin-Bronzen sind tausende Metalltafeln und Skulpturen, die seit dem 16. Jahrhundert den Königspalast des Königreichs Benin im heutigen Nigeria schmückten. „In unserer Ausstellung wollen wir die Geschichte der Benin-Bronzen nacherzählen, die Ende des 19. Jahrhunderts geraubt worden sind“, erklärt Julien Bobineau, einer der Köpfe hinter der Ausstellung. „Seitdem zirkulieren die Bronzen in europäischen und US-amerikanischen Netzwerken. Wir bieten dazu Hintergrundinformationen und beantworten Fragen wie ‚Wem gehören die Bronzen?‘, ‚Was ist Restitution?‘ und ‚Was soll mit den Bronzen geschehen?‘“, so Bobineau.

Organisiert wurde die Ausstellung von Bobineau (Lehrstuhl für Französische und Italienische Literaturwissenschaft an der JMU), Professor Guido Fackler (Professur für Museologie an der JMU) und Regina Reisinger, einer Masterstudentin Facklers. Das Thema der Benin-Bronzen ist brandaktuell und wurde bereits häufig im Feuilleton und auch in der Wissenschaft kontrovers diskutiert.  

Afrika im globalen Wandel

Bei der zweiten Ausstellung „Afrika im globalen Wandel“ handelt es sich um ein Panorama ausgewählter, diverser afrikabezogenen Projekte an der JMU. Beteiligt sind unter anderem die Fachbereiche Geografie, Tropenmedizin, Romanistik oder Wirtschaftswissenschaft. Im Fokus steht hier die Situation Afrikas im globalen Wandel und welche Rolle afrikabezogene Forschung dazu einnehmen sollte. „Dabei geht es auch um unsere soziale Verantwortung als Forschende gegenüber dem afrikanischen Kontinent“, so Bobineau. Es werden Fragen gestellt wie „Wie forscht man zu Afrika?“, „Wie sollte man Fehler aus der Vergangenheit vermeiden?“ und „Welche Rolle sollte dem afrikanischen Kontinent als Akteur in Zukunft zugesprochen werden?“.

Zentrale Organisatoren der Ausstellung sind die Verantwortlichen des Projekts WASCAL-DE-Coop am Lehrstuhl für Fernerkundung, Michael Thiel und Sarah Schönbrodt-Stitt, die eng mit dem Forschungs- und Capacity Building Zentrum WASCAL (West African Science Service Center on Climate Change and Adapted Land Use) zusammenarbeiten. Gefördert wurden beide Ausstellungen vom Forum Afrikazentrum der JMU.  

Infos und Termine

Die Ausstellungen sind als informative Rollup-Poster und Infotafeln mit eindrucksvollen Bildern konzipiert. Das Universitätszelt hat an allen Festival-Tagen von 11 bis 19 Uhr geöffnet. Jeden Tag gibt es um 13.15 Uhr eine kommentierte Führung durch die beiden Ausstellungen mit weiteren Hintergrundinformationen. Das Universitätszelt liegt in der Mitte des Festivalgeländes, gegenüber der neuen offenen Bühne.

Kontakt

Dr. Julien Bobineau, Sprecher des Forums Afrikazentrum, Lehrstuhl für Französische und Italienische Literaturwissenschaft, Universität Würzburg, T. +49 931 – 31 83826, julien.bobineau@uni-wuerzburg.de

Von Kristian Lozina

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