Zwei Tage über ADHS
25.02.2020Ende April laden die Landesgruppe Bayern des ADHS Deutschland e.V. und die Uniklinik Würzburg zu einem Symposium ein. Thema sind diverse Aspekte der Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyperaktivitätsstörung ADHS.
„Gemeinsam ist besser“: So lautet der Titel des diesjährigen ADHS Deutschland-Symposiums, das gleichzeitig auch der 8. Bayerische ADHS-Tag ist. Das Motto spielt auf die hier verwirklichte, allseits vorteilhafte Kooperation von Selbsthilfe und Klinik an. Denn die zweitägige Veranstaltung wird gemeinschaftlich organisiert von der Landesgruppe Bayern des Selbsthilfevereins ADHS Deutschland e.V. und der Klinik und Poliklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (KJPPP) des Uniklinikums Würzburg (UKW).
Am Wochenende vom 25. und 26. April 2020 laden beide Einrichtungen gemeinsam zu aktuellen Informationen aus einem breiten Themenspektrum rund um die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) in die Hörsäle der Zentren für Operative und Innere Medizin des UKW in Würzburg ein. Mit allgemeinverständlichen Vorträgen wollen neun Referentinnen und Referenten gleichermaßen Betroffene, Pädagoginnen und Pädagogen, Therapeutinnen und Therapeuten sowie alle sonstigen Interessierten erreichen.
Die Abwärtsspirale frühzeitig unterbrechen
„ADHS ist eine in den letzten Jahren medial sehr kontrovers diskutierte Erkrankung. Die Betroffenen – darunter auch viele Erwachsene – fühlen sich häufig durch ihre Unaufmerksamkeit, Impulsivität oder Überaktivität im Alltag beeinträchtigt“, berichtet Silvia Stein. Die 2. Landesgruppenleiterin der Landesgruppe Bayern des ADHS-Deutschland e.V. und Co-Organisatorin des Symposiums fährt fort: „Bei hoher Symptomausprägung können persönliche, schulische, berufliche wie private Ziele kaum erreicht werden, was langfristig zu einem erhöhten Risiko für weitere Erkrankungen wie Depressionen führen kann. Um diese Abwärtsspirale zu unterbrechen, ist es wichtig, frühzeitig zu informieren und Behandlungsangebote zu unterbreiten.“
Breites Themenspektrum
Dazu deckt das Themenspektrum der Großveranstaltung, zu der über 500 Teilnehmer erwartet werden, den Verlauf von ADHS bei Kindern wie auch Erwachsenen, gesellschaftliche Aspekte sowie Behandlungsmöglichkeiten, wie Verhaltenstherapie, Medikation und weitere Ansätze ab.
„Der Schulterschluss mit der Selbsthilfe ermöglicht uns einen besonders ganzheitlichen Blick auf diese Erkrankung, die zu den häufigsten psychischen Problemen der Kinder und Jugendlichen in Deutschland gehört“, freut sich Professor Marcel Romanos, der Direktor der KJPPP über die gelebte Kooperation.
Mit Kinder- und Jugendprogramm
Neben den Fachvorträgen für Erwachsene bietet das Symposium an beiden Tagen auch ein Kinder- und Jugendprogramm an. Gegliedert in drei Altersgruppen gibt es hier zielgruppengerechte Angebote. Diese reichen von psychomotorisch und entspannend wirkendem Spielen und Basteln bis hin zu Workshops, in denen Antworten gegeben werden auf Fragen wie: Wie kann ich mich besser steuern? Brauche ich Medikamente? Und wenn ja: Wie wirkt mein Medikament?
„Neben dem Informationsgewinn und der Selbsterfahrung profitieren viele Kinder durch die Gruppenveranstaltungen von der Erkenntnis, dass sie mit ihren Problemen nicht alleine sind“, verdeutlicht Silvia Stein.
Schirmherrin des Symposiums ist Staatssekretärin Anna Stolz vom Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Die Teilnahme an der Veranstaltung ist als Fortbildung für Lehrkräfte anerkannt und wird zudem durch die Bayerische Landesärztekammer und die Bayerische Landeskammer der Psychologischen Psychotherapeuten und der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten zertifiziert.
Das Symposium geht am Samstag von 9:00 bis 16:30 Uhr und am Sonntag von 9:15 bis 12:30 Uhr. Alle Details über das Programm, die Kosten und die Online-Anmeldung finden sich unter www.adhs-deutschland.de . Eine Teilnahme ist nur mit vorheriger Anmeldung möglich, es wird vor Ort keine Tageskasse geben.