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Zwischen Studium, Schule und Social Media

30.04.2024

Als „Correspondent“ für den Deutschen Akademischen Austauschdienst zeigt Student Jakob Sillner Einblicke in sein Auslandssemester in Tschechien. Neben dem Studium absolviert er dort auch ein Praktikum an verschiedenen Schulen.

Abwechslungsreich ist Jakobs Zeit in Tschechien. Neben Unterricht und Schule kommen auch Land und Kultur nicht zu kurz.
Abwechslungsreich ist Jakobs Zeit in Tschechien. Neben Unterricht und Schule kommen auch Land und Kultur nicht zu kurz. (Bild: Jakob Sillner)

Seit gut zwei Monaten berichtet Student Jakob Sillner nun für den Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD) von seinem Alltag an Universität und Schulen, böhmischen Spezialitäten, mittelalterlichen Städten oder den Eigenheiten der tschechischen Sprache.

Eigentlich studiert Jakob an der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) Gymnasiallehramt für Mathematik und Musik. Aktuell absolviert er ein Auslandssemester im tschechischen Hradec Králové (dt. Königgrätz), etwa 100 Kilometer östlich der Hauptstadt Prag. Möglich macht das die Kampagne „Global Teachers Education“, kurz GoTEd. An das Stipendium fürs Auslandsstudium inklusive Praktikum kam Jakob über die Professional School of Education der Uni. „Ich denke, dass das eine besonders interessante Option für Lehramtsstudierende ist, da man sich so ein Praktikum auch als Pflichtpraktikum anrechnen lassen kann“, so der gebürtige Oberbayer.

Über Studium und Praktikum berichtet Jakob außerdem als „Correspondent“ und liefert auf seinem eigenen Blog und seinen Social Media-Kanälen spannende Einblicke in seinen Alltag. Das Programm ist eine Kooperation zwischen Erasmus+ und der Kampagne  „studieren weltweit – ERLEBE ES!“ des DAAD und des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.

Warum Tschechien? Schulpraktikum und die Oma!

Ein Auslandssemester hatte Jakob, der sein Studium im Wintersemester 20/21 aufgenommen hatte, fest eingeplant: „Das war für mich immer klar, deshalb hatte ich mich auf verschiedene Dinge beworben. Die Entscheidung fiel letztlich zwischen Norwegen und Tschechien.“ Dabei punktete das Nachbarland vor allem mit zwei Aspekten: „Die Möglichkeit, beim Praktikum Einblicke in ein ausländisches Schulsystem zu bekommen, hat mich sehr gereizt. Außerdem hat sich meine aus Böhmen stammende Oma sehr für das Land stark gemacht“, erzählt Jakob.

Die Oma hat nicht zu viel versprochen, wie der 23-Jährige zu berichten weiß: Seinen Blog schmücken bereits jetzt zahlreiche Berichte von Ausflügen in die verschiedenen Städte und die tschechische Natur.

Für das angeschlossene Praktikum hatte sich Jakob übrigens entscheiden, obwohl er die Pflichtpraktika seines Studiums bereits erfolgreich absolviert hat: „Ich fand das einfach eine so spannende Gelegenheit, die ich mir nicht entgehen lassen wollte. Die Organisation klappt auch gut, es ist alles so koordiniert, dass sich Uni und Schule gut vereinbaren lassen.“

Viele Parallelen in der Schule

Dabei besucht Jakob mehrere Gymnasien, aber auch eine Grundschule. „Die Grundschule geht in Tschechien allerdings bis zur neunten Klasse und ich arbeite dort mit Schülerinnen und Schülern, die in Deutschland bereits im Gymnasialalter wären“, so Jakob. Bislang besucht er an den Schulen primär den Deutschunterricht, angedacht ist aber, dass er in seinen Fächern auch einmal Unterrichtsstunden auf Englisch halten wird.

Im Schulalltag sieht der angehende Lehrer derweil viele Parallelen zu Deutschland, zumindest eine Eigenart ist ihm allerdings aufgefallen: „Sowohl das Verhalten der Schülerinnen und Schüler als auch die Unterrichtsinhalte sind in meinen Augen sehr ähnlich zu Deutschland. Ich höre aber auch Beschwerden, dass der Lehrplan in Teilen noch von der kommunistischen Vergangenheit des Landes geprägt sei – dazu kann ich selbst aber wenig sagen.“

Auch an der Uni läuft es bestens, die Veranstaltungen in Mathematik und den Erziehungswissenschaften finden auf Englisch statt. Lediglich Chor und Orchester stellen Jakobs eher rudimentäre Tschechischkenntnisse bisweilen noch auf die Probe.

Raus aus der Komfortzone, ab vor die Kamera

Über all seine Erfahrungen berichtet Jakob als sogenannter „Correspondent“ für den DAAD: „Ich habe schon immer gerne Urlaubsbilder auf Social Media gepostet. Das zu intensivieren und auch mal vor die Kamera zu treten war für mich etwas Neues und eine reizvolle Herausforderung“, erzählt er.

Dass so eine Berichterstattung – immerhin zwei bis drei Posts werden pro Woche erwartet – durchaus „ziemlich arbeitsintensiv“ sein kann, wurde dem Studenten dabei schnell klar. 

Im Vorfeld absolvierten die „Correspondents“ einen gemeinsamen Workshop mit verschiedenen Schulungen. „Bei Themen wie  Musikrechte oder auch einem Fotokurs konnte ich da interessante Eindrücke gewinnen. Außerdem bin ich über WhatsApp mit Correspondents auf der ganzen Welt in Kontakt.“

Noch bis Ende Juni wird Jakob in Tschechien bleiben. Anschließend geht es auf die finale Phase des Studiums an der JMU zu.

Auch Lust auf Erasmus+?

Studierende, die sich für einen Auslandsaufenthalt interessieren, können sich im Referat 1.2 Europäische Bildungsprogramme (Erasmus) informieren. Hier gibt es alles Wissenswerte zu Auslandsstudium und -praktika.

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Von Lutz Ziegler

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