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  • Blick auf das Gebäude der Neuen Universität am Sanderring im Schnee.

Von Würzburg in die Welt

02.01.2025

Physik-Alumnus Dr. Jan Grünert arbeitet in einer Wissenschaftseinrichtung mit Menschen aus über 50 Nationen. Sein Rat an Studierende, die in die Forschung gehen möchten: möglichst viel Auslandserfahrung sammeln!

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Alumnus Dr. Jan Grünert mit der Uni-Wü-Community-Tasche in den Photonentunneln des Europäischen Röntgenlasers. (Bild: Jan Grünert / European XFEL GmbH)

Was arbeiten Absolventinnen und Absolventen der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU)? Um den Studierenden verschiedene Perspektiven vorzustellen, befragen Michaela Thiel, Geschäftsführerin des zentralen Alumni-Netzwerks „Uni Wü Community“, und ihr Team regelmäßig ausgewählte Ehemalige.

Diesmal hat Dr. Jan Grünert die Fragen beantwortet. Er hat an der JMU Physik studiert und leitet bei der Europäischen Röntgenlaser XFEL GmbH in Schenefeld bei Hamburg die Gruppe „Photonendiagnostik“. Der 3,4 Kilometer lange European XFEL erzeugt extrem intensive Röntgenlaserblitze, die Forschende aus der ganzen Welt nutzen können. Die Röntgenblitze werden in unterirdischen Tunneln generiert. Sie ermöglichen es, atomare Details von Viren zu erkennen, chemische Reaktionen zu filmen und Vorgänge im Inneren von Planeten zu untersuchen.

Herr Dr. Grünert, was ist Ihre Aufgabe beim European XFEL?

Ich bin zuständig für die Photonendiagnostik des European XFEL, das heißt ich habe mit meiner Arbeitsgruppe die Strahldiagnostik entwickelt und gebaut. Das sind viele Instrumente, verstreut über die ganze Anlage, mit denen die Röntgenstrahlen charakterisiert und optimiert werden, bevor sie den forschenden Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in der Experimentierhalle „geliefert“ werden.

Wie sieht Ihr Arbeitsalltag aus?

Der Betrieb und die Weiterentwicklung dieser Diagnostiken ist unsere tägliche Aufgabe. Dazu gehört auch, die Instrumente ständig zu verbessern, neue Techniken zur Strahlanalyse einzuführen. Als Gruppenleiter habe ich außerdem Budget- und Personalverantwortung für acht Mitarbeiter, was neben der wissenschaftlichen Arbeit auch viel Verwaltung und Kommunikation bedeutet.

Was lieben Sie besonders an Ihrem Beruf?

Kein Tag ist wie der andere, mein Umfeld enthält jede Menge sehr schlaue Leute aus mehr als 50 Ländern, und jeden Tag gibt es etwas Neues zu lernen und entdecken.

Was ist Ihre schönste Erinnerung an Ihre Studienzeit?

Meine Freunde, Mitstudenten und Mitstudentinnen, und der Zusammenhalt, das gemeinsame Durchstehen auch der schwierigen (Prüfungs-) Zeiten.

Was raten Sie jungen Menschen, die eine Karriere in der Forschung anstreben?

Unbedingt während des Studiums mindestens einen Auslandsaufenthalt von mindestens einem Jahr einlegen, profunde Sprachkenntnisse erwerben, und auch danach als Doktorand oder Postdoc im Ausland Erfahrungen, Wissen, Kontakte und großartige Erlebnisse sammeln.

Vielen Dank!


Sie sind selbst noch nicht Mitglied beim Alumni-Netzwerk „Uni Wü Community“ oder im Alumni & Friends e.V.? Dann sind Sie herzlich eingeladen, sich über www.uni-wuerzburg.de/alumni/ zu registrieren! Auf den Webseiten der Community finden Sie auch die bislang veröffentlichten Interviews mit Alumni und Alumnae der JMU.

Von Katja Latz-Voinich / Robert Emmerich

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