Bahnbrechende Forschung im Kampf gegen Krankheiten
06.02.2025Christophe Zimmer ist neuer Spitzenprofessor an der Universität Würzburg. Als Koryphäe auf dem Gebiet der biologischen Bildgebung und -verarbeitung erhält er bis zu fünf Millionen Euro Förderung aus der Hightech Agenda Bayern.
![Christophe Zimmer ist von Paris nach Würzburg gewechselt. Er analysiert mithilfe von künstlicher Intelligenz unter anderem hochauflösende Bilder von Zellen.](/fileadmin/_processed_/6/5/csm_0206christophe-zimmer1-www_a194799734.jpg)
„Wir sagen Krankheiten mit bahnbrechender Forschung den Kampf an: Mit Professor Christophe Zimmer konnte eine weltweit gefragte Koryphäe auf dem Gebiet der biologischen Bildgebung und -verarbeitung als bayerischer Spitzenprofessor an die Julius-Maximilians-Universität Würzburg berufen werden.“ Mit diesen Worten begrüßte Wissenschaftsminister Markus Blume Christophe Zimmer an seiner neuen bayerischen Wirkungsstätte.
Zimmers Wechsel vom renommierten Institut Pasteur in Paris nach Unterfranken ergänze die exzellente Förderung der Mikroskopie-basierten Forschung an der JMU ideal, so Blume. „Das macht unsere fränkische Vorzeige-Uni zum internationalen Leuchtturm der KI-gestützten biomedizinischen Bildgebung und stärkt sie im Exzellenzwettbewerb von Bund und Ländern.“
Ein besseres Verständnis des zellulären Aufbaus
Christophe Zimmer hat an der JMU den Lehrstuhl für Maschinelle Biophotonik inne, der am Rudolf-Virchow-Zentrum für Integrative und Translationale Bildgebung angesiedelt ist. Mit seiner Expertise für biologische Bildgebungsverfahren verstärkt er die fachübergreifende Forschung im Bereich der Zell- und Mikrobiologie. Damit gliedert er sich auch in die Exzellenzstrategie der Universität im Hinblick auf RNA-Forschung ein, die bereits zur erfolgreichen Würzburger Antragsskizze NUCLEATE geführt hat. Zimmers Ziel: die Entwicklung von Bildgebungsverfahren, die zu einem besseren Verständnis des zellulären Aufbaus und letztlich zu neuen medizinischen Anwendungen führen können.
Christophe Zimmer wurde 1997 an der Université Paris 7 im Fachbereich „Astrophysik und Raumfahrttechnik“ promoviert. Auf biologische Bildgebungsverfahren richtete er seine Forschung während seines zweiten Post-Doktorats am Institut Pasteur in Paris aus, einem der weltweit führenden biomedizinischen Forschungsinstitute. Zuvor hatte Zimmer nach einem Ingenieursdiplom an der Ecole Polytechnique Paris mit einem PhD an der University Paris 7 und einer von der NASA finanzierten Post-Doc-Phase an der University of California Los Angeles erfolgreich auf dem Gebiet der Astrophysik und Raumfahrttechnik geforscht.
Zurück am Institut Pasteur wurde er 2008 Leiter der „Imaging and Modeling Unit“, 2009 folgte die Habilitation. Von 2010 bis 2021 war er Forschungsdirektor am Institut Pasteur, seit Mitte 2020 Direktor der Abteilung Computational Biology und Leiter einer interdisziplinären Initiative zu künstlicher Intelligenz.
Bildanalyse durch Deep Learning
Zimmers neues Forschungsumfeld in Würzburg zeichnet sich bereits durch erstklassige Strukturen in dem Gebiet der Bildgebungsverfahren aus und bietet damit exzellente Entwicklungsmöglichkeiten. Mit seiner Forschung zur Bildanalyse durch Deep Learning fügt Zimmer dem Rudolf-Virchow-Zentrum zudem einen weiteren methodischen Bereich hinzu.
„Professor Zimmers hochinnovative Methoden können unser Verständnis davon revolutionieren, wie Bakterien oder menschliche Zellen auf genetische oder chemische Störungen reagieren“, erklärte Markus Blume. Mithilfe von künstlicher Intelligenz, insbesondere Deep Learning, analysiert er unter anderem hochauflösende Bilder von Zellen, die durch Einzelmolekül-Mikroskopie gewonnen wurden.
„Diese Forschung zur mikroskopischen Charakterisierung von Zellen und Mikroorganismen ebnet den Weg für neue Strategien der Behandlung oder Diagnostik. Bereits heute werden einige von Professor Zimmer entwickelte Methoden in Laboren auf der ganzen Welt angewandt“, so Blume weiter. Seine Berufung im Rahmen des bayerischen Spitzenprofessuren-Programms zeige die „internationale Sogwirkung“ der Hightech Agenda Bayern im Wettbewerb um die besten Köpfe.
Je Spitzenprofessur bis zu fünf Millionen Euro aus der Hightech Agenda
Mit dem Spitzenprofessuren-Programm als Teil der Hightech Agenda Bayern betreibt das bayerische Wissenschaftsministerium Forschungsförderung auf höchstem Niveau. Eine Aufnahme in das Programm an einer staatlichen bayerischen Universität ist bei einer Laufzeit von fünf Jahren neben der Personalstelle mit einem Betrag von bis zu fünf Millionen Euro dotiert.
Das soll hervorragende Rahmenbedingungen für die Spitzenforschung ausgewiesener Koryphäen aus dem In- und Ausland schaffen. Seit Beginn des Programms 2021 wurden Spitzenprofessuren an Universitäten, Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Kunsthochschulen in Höhe von insgesamt rund 59 Millionen Euro bewilligt.
Ein Video mit Christophe Zimmer ist hier zu sehen.
Kontakt
Prof. Dr. Christophe Zimmer, Lehrstuhl für Maschinelle Biophotonik (Machine Biophotonics),
T: +49 931 31-80368, christophe.zimmer@uni-wuerzburg.de