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CSRankings: Würzburger Informatiker mit an der Spitze

14.11.2023

In einem neuen Ranking belegt die Informatik der Universität Würzburg in etlichen Bereichen sehr gute Plätze. In einer Disziplin landet sie sogar deutschlandweit auf Platz 1.

Seit vielen Jahren forscht der Lehrstuhl für Mensch-Computer-Interaktion der JMU im Bereich der Virtual, Augmented und Mixed Reality. Die Qualität seiner Arbeit bestätigt ihm jetzt ein neues Ranking.
Seit vielen Jahren forscht der Lehrstuhl für Mensch-Computer-Interaktion der JMU im Bereich der Virtual, Augmented und Mixed Reality. Die Qualität seiner Arbeit bestätigt ihm jetzt ein neues Ranking. (Bild: Gunnar Bartsch / Universität Würzburg)

Platz 1 in Deutschland, Platz 3 in Europa, Platz 6 weltweit: Das ist das Ergebnis, mit dem der Lehrstuhl für Mensch-Computer-Interaktion der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) in den CSRankings im Forschungsfeld Virtual Reality abschneidet.

CSRankings versteht sich als ein metrikbasiertes Ranking von Spitzeneinrichtungen der Informatik weltweit. Es gewichtet Forschungseinrichtungen, Fakultäten und Lehrstühle nach ihrer Präsenz in den renommiertesten Fachzeitschriften; verantwortlich dafür ist Emery Berger, Professor am College of Information and Computer Sciences an der University of Massachusetts Amherst.

„Der Lehrstuhl für Mensch-Computer-Interaktion der JMU forscht seit über zehn Jahren im Bereich hoch immersiver und interaktiver Systeme der Virtual, Augmented und Mixed Reality“, beschreibt Lehrstuhlinhaber Marc Erich Latoschik sein Arbeitsgebiet. „Als Mitglied der Fakultäten für Mathematik und Informatik und der Humanwissenschaft erarbeiten wir innovative informatische Lösungen mit menschzentrierter und evidenzbasierter Forschung in interdisziplinären Ansätzen.“

Latoschik und sein Team kooperieren dazu mit einer Vielzahl von Partnerinnen und Partnern, vor allem der Arbeitsgruppe „Psychologie Intelligenter Interaktiver Systeme“ von JMU-Professorin Carolin Wienrich sowie mit Arbeitsgruppen aus Psychologie und Psychiatrie, Data Science, Psychologischer Ergonomie, Pädagogik als auch mit externen Partnern wie beispielsweise dem Lehrstuhl für Computergraphik der TU Dortmund. „Damit haben wir es in den vergangenen zehn Jahren zu einer signifikanten Sichtbarkeit auf nationaler wie internationaler Ebene gebracht“, freut sich Latoschik.

Top im Bereich „Natural Language Processing”

Aber auch andere Bereiche der Würzburger Informatik landen in den CSRankings auf vorderen Plätzen. So findet sich die JMU im Bereich „Natural Language Processing“ deutschlandweit auf Platz 6, in Europa auf Rang 30 und weltweit auf Platz 120. Dahinter steckt in erster Linie Goran Glavaš, seit dem Sommer 2022 Inhaber des Lehrstuhls für Informatik XII an der JMU. Natural Language Processing (NLP) beziehungsweise die Verarbeitung natürlicher Sprache bildet einen Schwerpunkt seiner Forschung.

Glavaš verfolgt mit seiner Forschung im Wesentlichen drei Ziele: Er will zum einen im Bereich NLP nachhaltige und modular aufgebaute Modelle entwickeln, die weniger Rechenleistung benötigen, dadurch ressourcenschonender arbeiten und auch von kleineren Einheiten verwendet werden können. Zum zweiten sollen diese Modelle fair und ethisch korrekt arbeiten – also möglichst vorurteilsfrei. Und zum dritten sollen diese Modelle dazu in der Lage sein, die Fähigkeiten, die sie sich zum Beispiel an englischsprachigen Textsammlungen antrainiert haben, auf andere Sprachen zu übertragen.

Im Bereich „Computer Vision“ vorne mit dabei

Computer Vision ist ein weiteres Feld, bei dem die JMU in den CSRankings gut abschneidet. In diesem Spezialgebiet der künstlichen Intelligenz arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an der Frage, wie Computer in die Lage versetzt werden können, aus digitalen Bildern und Videos aussagefähige Informationen zu gewinnen. Hier landet die JMU deutschlandweit auf Platz 8, in Europa auf Rang 25 und im weltweiten Vergleich auf Platz 119. Verantwortlich dafür ist unter anderen Radu Timofte, Inhaber des Lehrstuhls für Informatik IV (Computer Vision) und Träger einer Humboldt-Professur.

Timoftes Arbeiten haben die Forschung im Bereich der Image Super-Resolution (SR) nachhaltig beeinflusst. Mit SR-Techniken kann man die Auflösung von Bildern vergrößern und damit auch die Wahrnehmung von Informationen verbessern. Mit dem Einsatz ausgefeilter Bildgebungsmodelle und der Kombination mit modernen Machine-Learning-Verfahren hat Timofte wiederholt hervorragende Beiträge auf dem Gebiet der Computer Vision geleistet.

Seine Forschungsergebnisse sind die Grundlage zahlreicher Anwendungen und mündeten bereits in etliche Industrieprojekte und Start-ups. Die Bildverbesserung und -verarbeitung von Smartphones, das Design intelligenter Kameras, die 3D-Kartierung von Straßenschildern, Methoden zur Schätzung biometrischer Daten oder Fußgänger-Detektoren in intelligenten Ampeln sind nur einige Beispiele, die von seinen Berechnungen profitieren.

Ein Forschungszentrum für KI und Data Science

Die drei Wissenschaftler sind Mitglieder im Center for Artificial Intelligence and Data Science CAIDAS der Universität. Dessen Mitglieder forschen in den Bereichen Maschinelles Lernen, Data Science, Bild- und Textanalyse, KI-Systeme, Ethik/Recht/Gesellschaftliche Akzeptanz sowie Wirtschaft und Transfer innerhalb der vier zentralen Anwendungssäulen: KI für (Lebens-)Wissenschaft, Human-Centered AI, KI in Digital Humanities, Wirtschaft/Recht und KI.

Die detaillierten Ergebnisse sind hier zu finden: https://csrankings.org/

Homepage von CAIDAS

Kontakt

Prof. Dr. Goran Glavaš, Lehrstuhl für Informatik XII (Natural Language Processing), T: +49 931 31-81352, goran.glavas@uni-wuerzburg.de

Prof. Dr. Marc Erich Latoschik, Lehrstuhl für Informatik IX (Mensch-Computer-Interaktion), T: +49 931 31-85871, marc.latoschik@uni-wuerzburg.de

Prof. Dr. Radu Timofte, Lehrstuhl für Informatik IV (Computer Vision), T: +49 931 31-84169, radu.timofte@uni-wuerzburg.de

Von Gunnar Bartsch

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