Die Dynamik des Dreißigjährigen Krieges
01.09.2016Noch vor dem 400. Jahrestag des Prager Fenstersturzes von 1618 nimmt eine internationale Tagung den Dreißigjährigen Krieg aus einer neuen Perspektive in den Blick. Sie fragt, was sich durch diesen Krieg grundlegend verändert hat.
„Dynamik durch Gewalt? Der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) als Faktor der Wandlungsprozesse des 17. Jahrhunderts“: Mit diesem Titel findet vom 7. bis 9. September 2016 an der Universität Würzburg eine internationale Tagung statt, zu der rund 20 Teilnehmer erwartet werden.
„Wir wollen den Westfälischen Frieden und die Nachkriegszeit nicht als reine Überwindung, sondern als Folge und Ergebnis des Krieges betrachten“, sagt Geschichtsprofessorin Anuschka Tischer von der Universität Würzburg. So habe der Friedensschluss von 1648 zum Beispiel viele Grundlagen für das heutige völkerrechtliche Miteinander in Europa geschaffen.
Gewalt als Motor für Wandlungsprozesse
Die Tagungsteilnehmer werden signifikante Veränderungen in dieser Zeit aus der aktuellen Forschung heraus thematisieren – die politische Ordnung, das konfessionelle Miteinander, Wirtschaft, Gesellschaft und Kultur. In der Zusammenschau soll diskutiert werden, inwieweit die Gewalt des Dreißigjährigen Krieges die Wandlungsprozesse des 17. Jahrhunderts vorangetrieben hat.
Das Thema ist für die Geschichtswissenschaft aktuell, denn sie befasst sich erst seit wenigen Jahren damit, welche Folgen die zahlreichen Kriege der Frühen Neuzeit (16. bis 18. Jahrhundert) hatten. Davor wurden diese Konflikte als „unwesentlich“ für die gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung in Europa eingestuft.
Kostenfrei teilnehmen nach Anmeldung
Die Vorträge laufen im Oswald-Külpe-Hörsaal der Universität Würzburg am Röntgenring 12. Die Teilnahme ist kostenlos und steht allen Interessierten offen. Wer die Tagung besuchen möchte, sollte sich unter der Mailadresse l-frueheneuzeit@uni-wuerzburg.de anmelden.
Veranstalter und Förderer
Veranstalter sind der Lehrstuhl für Neuere Geschichte der Universität Würzburg (Prof. Dr. Anuschka Tischer) und die Abteilungen für Geschichte der Frühen Neuzeit und Rheinische Landesgeschichte der Universität Bonn (apl. Prof. Dr. Michael Rohrschneider). Gefördert wird die Tagung vom Universitätsbund Würzburg.