Gastvorlesung „Introduction to EU Competition Law“ vom 21. – 23. März 2016 in Thessaloniki

Vom 21. – 23. März 2016 hielt Professor Dr. Florian Bien im Rahmen der DAAD-Hochschulpartnerschaft der Universität Würzburg mit der Aristoteles-Universität Thessaloniki eine dreitägige Gastvorlesung mit dem Titel „Introduction to EU Competition Law“ in Thessaloniki.

Die Gastvorlesung fand innerhalb einer Vorlesung von Professor Dr. Nikolaos Tellis der Abteilung für Wirtschafts- und Handelsrecht der Aristoteles-Universität Thessaloniki statt. Im schon am Montagmorgen trotz früher Stunde bis auf den letzten Platz gefüllten Hörsaal 319 erklärte Professor Bien den anwesenden Studierenden die Grundzüge des europäischen Kartellrechts anhand seiner gesetzlichen Grundlagen in den Artikeln 101 und 102 des Vertrages über die Arbeitsweise der Europäischen Union (AEUV), zahlreicher Vorschriften des sekundären Unionsrechts sowie der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs.

Zur Freude der anwesenden Studenten und Professoren zog Professor Bien dafür eine Stelle aus Aristoteles‘ Politik über den griechischen Philosophen Thales von Milet heran. Dieser soll laut Aristoteles aufgrund seiner Kenntnisse der Astronomie eine reiche Olivenernte prognostiziert und dieses Wissen dazu genutzt haben, noch im Winter sämtliche Olivenpressen in Milet und auf der Insel Chios billig anzumieten. Bei Eintreffen der vorausgesagten reichen Ernte sei er aufgrund seiner so erlangten Monopolstellung in der Lage gewesen, die Ölpressen teuer unterzuvermieten. Anhand dieses Beispiels erklärte Professor Bien horizontale und vertikale Wettbewerbsabreden, Fusionen und Kartelle. Sodann erläuterte er die einzelnen Voraussetzungen von Art. 101 und Art. 102 anhand zahlreicher Entscheidungen des EuGH sowie das System der Gruppenfreistellungen nach sekundärem Unionsrecht. Zuletzt erörterte Professor Bien mit den Anwesenden die öffentlich-rechtliche und privatrechtliche Durchsetzung von Kartellrecht in Europa und den USA, die Kronzeugenregelung der Europäischen Kommission und die Kartellschadensersatz-Richtlinie. Dabei konnten dank der lebhaften Beteiligung der anwesenden Studenten und Professoren viele so aktuelle wie interessante Fragen im Plenum diskutiert werden. 

Rüdiger Morbach