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JMU für Gleichstellung ausgezeichnet

13.11.2018

Mehr Frauen in die Wissenschaft: Für ihre Konzepte der Gleichstellung und Personalentwicklung wurde die Universität Würzburg ausgezeichnet. Im Wettbewerb um das Prädikat waren nur zehn Hochschulen erfolgreich.

Das Hauptgebäude der Universität Würzburg. (Foto: Robert Emmerich)
Die Universität Würzburg darf das Prädikat "Gleichstellung Ausgezeichnet!" tragen. (Foto: Robert Emmerich)

Mit dem Professorinnen-Programm geben Bund und Länder den deutschen Hochschulen finanzielle Anreize, um mehr Frauen auf Professuren zu berufen. „Mit rund 24 Prozent ist der Frauenanteil hier alles andere als zufriedenstellend“, sagt Bundesforschungsministerin Anja Karliczek, Vorsitzende der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz (GWK) von Bund und Ländern.

Die GWK hat am 9. November 2018 bekannt gegeben, welche Hochschulen in der aktuellen Phase des Programms finanziell gefördert werden. 111 Bewerbungen waren eingegangen, 86 davon überzeugten das Begutachtungsgremium mit ihren gleichstellungspolitischen Strukturen und Maßnahmen – darunter auch die Bewerbung der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU).

Die 86 ausgewählten Hochschulen können nun für je drei Erstberufungen von Frauen auf unbefristete W2- oder W3-Professuren Anschubfinanzierungen im Professorinnen-Programm beantragen. Die Förderung wird bis zu fünf Jahre lang gewährt.

Bestbewertung für Personalkonzepte

Damit aber nicht genug: Die JMU gehört außerdem zu einem Kreis von nur zehn Hochschulen, deren Konzepte für die Personalentwicklung und -gewinnung auf dem Weg zur Professur eine Bestbewertung erhielten. Damit darf sich die JMU mit dem Prädikat „Gleichstellung Ausgezeichnet!“ schmücken. Außerdem wird sie nicht nur bei drei, sondern bei vier Erstberufungen von Frauen finanziell gefördert.

Das heißt in Zahlen: Bund und Land werden an der JMU zusätzlich bis zu 3,3 Millionen Euro in die Gleichstellung investieren.

Klare Ziele gesetzt

„Die Gutachterinnen und Gutachter haben die deutliche Entwicklung unserer Universität beim Ausbau des Anteils von Professorinnen in wissenschaftlichen Spitzenpositionen gewürdigt. Wir wollen dieses erfreuliche Ergebnis nachhaltig ausbauen und haben uns klare Ziele gesetzt, die wir kurz- und mittelfristig erreichen wollen“, sagt Universitätspräsident Alfred Forchel.

Das Maßnahmenpaket beinhalte die Förderung von Nachwuchswissenschaftlerinnen, Konzepte zur Gewinnung von Studentinnen in Fächern mit geringem Frauenanteil und die weitere Stärkung familienfreundlicher Rahmenbedingungen. Die Maßnahmen sollen außerdem im Qualitätsmanagement der JMU verankert werden.

Derzeit beträgt die Frauenquote bei den Professuren an der JMU 21 Prozent. Damit liegt die Universität im bundesweiten Vergleich unter dem Durchschnitt (24 Prozent), im bayernweiten Vergleich über dem Durchschnitt (20 Prozent).

Fakten zum Professorinnen-Programm

Bund und Länder haben das Professorinnen-Programm 2008 initiiert. Es zielt darauf ab, die Gleichstellung von Frauen und Männern in Hochschulen zu fördern, die Anzahl von Frauen in Spitzenfunktionen in der Wissenschaft zu steigern und die Repräsentanz von Frauen auf allen Qualifikationsstufen im Wissenschaftssystem nachhaltig zu verbessern.

Viele Hochschulen haben im Rahmen des Programms zahlreiche gleichstellungsfördernde Maßnahmen und Aktivitäten umgesetzt – für Professorinnen, Nachwuchswissenschaftlerinnen und Studentinnen in Fächern, in denen Frauen unterrepräsentiert sind. Sie haben auch Maßnahmen zur besseren Vereinbarkeit von Studium/Wissenschaft und Familie getroffen.

Laut Pressemitteilung der GWK zeigt eine Evaluation, dass der Anteil von Frauen auf Professuren an deutschen Hochschulen während der Programmlaufzeit stärker gestiegen sei als es nach dem Trend der Vorjahre zu erwarten gewesen wäre. „Das Programm hat einen Professionalisierungsschub der Gleichstellungsarbeit an Hochschulen ausgelöst“, so Ministerin Karliczek. Dieser Wandel geschehe in einem langfristigen Prozess, der viel Engagement und Kontinuität benötige.

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