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JMU und UU veranstalten World Café für den Austausch bewährter Praktiken in der Entwicklung von Lehr- und Lernprozessen unter europäischen Universitätsallianzen

19.12.2024

Am 3. Dezember versammelten sich 72 Mitglieder aus 18 europäischen Hochschulallianzen online zu einem World Café, um bewährte Praktiken in der Entwicklung für das Lehren und Lernen zu diskutieren und auszutauschen. Das Format des World Cafés wurde gewählt, um die Teilnehmer in sinnvolle Gespräche über bewährte Praktiken einzubinden. Die von der JMU und der Universität Utrecht gemeinsam organisierte Veranstaltung war ein toller Erfolg und bot den Teilnehmern eine Plattform, um in einer einladenden Atmosphäre Erfahrungen auszutauschen und neue Erkenntnisse zu gewinnen.

Die Eröffnungsrede wurde von Katrine Moland Hansen von der Universität Bergen gehalten. In ihrem Vortrag zeichnete sie die Entwicklung der europäischen Hochschulpolitik nach und hob dabei wichtige Meilensteine wie das Erasmus-Programm und den Vorschlag für eine „fünfte Freiheit“ - den freien Verkehr von Wissen - hervor. Sie ging auf Herausforderungen wie langsames Wirtschaftswachstum, demografische Veränderungen und die Notwendigkeit erhöhter Investitionen in Bildung, Forschung und Qualifikationen ein. Hansen betonte, wie wichtig es sei, nationale Prioritäten mit der Integration auf EU-Ebene in Einklang zu bringen, um Wettbewerbsfähigkeit und Inklusion zu fördern.

Die Breakout-Sessions waren ein Höhepunkt der Veranstaltung. Sie begannen jeweils mit kurzen Präsentationen, gefolgt von interaktiven Diskussionen und offenen Gesprächen. Die Teilnehmer tauschten wichtige Tools, Dokumente und Links auf einem MIRO-Board aus, was einen reichhaltigen Ideenaustausch ermöglichte.

In der Sitzung über "Innovative Lehrmethoden und Lernumgebungen" präsentierten K. Niewalda von der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) und A. Granberg von der Abo Akademi Universität das CHARM-EU Hybrid-Klassenzimmermodell. In dieser aufschlussreichen Fallstudie wurden innovative Strategien und praktische Erfahrungen in hybriden Lernumgebungen vorgestellt, die darauf abzielen, das Engagement der Studierenden und die Bildungsergebnisse zu verbessern. Ergänzend dazu erforschte R.M. Gray von der Universität Bergen das Konzept des „Writerly Teaching and Learning“, das Lehren und Lernen in einem einzigen bedeutungsvollen Prozess verbindet. Diese Präsentationen unterstrichen das transformative Potenzial innovativer Lehrmethoden in der modernen Hochschulbildung und entfachten eine lebhafte Diskussion unter den Teilnehmern.

In der Sitzung „Digitale Transformation in der Bildung“ wurden lebhafte Diskussionen über die Integration von KI in Bildung geführt. N. Lazebna von der JMU diskutierte transdisziplinäre Aktivitäten mit Studierenden, wie z. B. räumliche Datenkartierung, Pädagogik und datengesteuerte linguistische Studien. D. Könning von der Universität Utrecht und A. Schalk vom Trinity College Dublin hoben das immense Potenzial von KI für Lehrende und Lernende hervor und kamen zu dem Schluss, dass „KI in der Not ein wahrer Freund ist“.

In der Sitzung „Interkulturelle Kompetenzen und integrative Bildung“ wurden verschiedene Beispiele für Interkulturalitätsmodule diskutiert. R. Zendendel von der Universität Utrecht konzentrierte sich auf Erasmus-Studierende, die sich im kulturellen Austausch engagieren, während N. Marakhovska von der Masaryk-Universität (Tschechische Republik) über Lehrkräfte sprach, die aufgrund von Konflikten in ihren Heimatländern im Ausland unterrichten müssen. Die Sitzung schloss mit Diskussionen über Modelle und Methoden wie das DIVE-Modell und die Bedeutung der eigenen Positionierung der Lehrkräfte.

Die Sitzung zur Entwicklung in der Hochschulbildung befasste sich mit Fragen der Unterstützung neuer Lehrkräfte, ihrer Integration in Bildungsgemeinschaften und der Anerkennung beruflicher Entwicklungsaktivitäten (L. Bespala, Universität Oxford, UK). Silvia Gallagher (Trinity College Dublin, Irland) präsentierte einen umfassenden Literaturüberblick über interinstitutionelle Weiterbildungsaktivitäten, während Rada Mogliacci (Universität Gustave Eiffel, Frankreich) Ansätze zur Nutzung von Studierendendaten für die berufliche Weiterbildung vorstellte.

In der Sitzung zum Thema Nachhaltigkeit in der Hochschulbildung wurden verschiedene Modalitäten für Nachhaltigkeit in der Bildung vorgestellt, wie z. B. virtuelle Kurse und gemischte Mobilitätsaktivitäten. Beispiele von CHARM-EU und dem Nachhaltigkeitslabor WueLAB an der JMU (Maria Theresa Dömling, JMU) gaben Einblicke in die Einbettung der Grundsätze der Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Zum Abschluss der Veranstaltung tauschten die Teilnehmer ihre Überlegungen aus und tauschten ihre Kontaktdaten auf dem MIRO-Board aus. Eine Auswertung ergab, dass die Teilnehmer die anregenden Diskussionen und die Möglichkeit, wertvolle Kontakte zu knüpfen, schätzten. Für künftige Veranstaltungen schlugen die Teilnehmer vor, im Vorfeld Fragen einzureichen, mehr Zeit für Interaktivität einzuplanen und mehr thematische Überschneidungen zu diskutieren.

Insgesamt brachte das erste Online-World-Café wertvolle Erkenntnisse über bewährte Praktiken für die Entwicklung innerhalb der europäischen Hochschulallianzen. Aufgrund des Erfolgs erwägt CHARM-EU, diese Veranstaltung jedes Semester durchzuführen. Besonders bemerkenswert waren die Beiträge der Julius-Maximilians-Universität Würzburg, die ihre aktive Rolle bei der Förderung innovativer Lehrmethoden und der digitalen Transformation in der Bildung hervorhob.

 

Von Nataliia Lazebna

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