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Max-Planck-Forschung in Würzburg startet

25.07.2017

Das Immunsystem erforschen: Dieses Ziel verfolgt an der Universität Würzburg eine neue Max-Planck-Forschungsgruppe. Ihr Aufbau beginnt in diesen Tagen.

Die neue Max-Planck-Forschungsgruppe wird in Räumen des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie untergebracht. (Foto: Josef Wilhelm)
Die neue Max-Planck-Forschungsgruppe wird in Räumen des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie untergebracht. (Foto: Josef Wilhelm)

Vor vier Jahren wurde der Kooperationsvertrag unterschrieben, nun kann nach und nach die Arbeit in den Labors starten: Mit der Berufung von Professor Georg Gasteiger hat die neue Max-Planck-Forschungsgruppe für Systemimmunologie an der Universität Würzburg ihre Arbeit aufgenommen. Im Endausbau soll die Gruppe aus drei Forschungsteams und einer Nachwuchsgruppe bestehen.

Gasteiger leitet eines der Teams als Direktor; er ist zum 1. Juni 2017 nach Würzburg gewechselt. Hier hat er gleichzeitig die Leitung eines neu geschaffenen Lehrstuhls für Systemimmunologie übernommen.

Für die Leitung eines weiteren Lehrstuhls für Systemimmunologie hat die Universität Professor Wolfgang Kastenmüller gewonnen. Er wird zum September 2017 von Bonn nach Würzburg kommen. Das Berufungsverfahren für die Leitung des dritten Max-Planck-Teams läuft derzeit.

Das Immunsystem ganzheitlich im Blick

Womit befasst sich die Max-Planck-Gruppe? Sie wird nicht einzelne Aspekte zum Immunsystem untersuchen, sondern einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen. Es gilt, das System und sein Wechselspiel mit dem gesamten Organismus im Blick zu behalten. Dabei geht es einerseits um den Schutz, den das Immunsystem gegen Krankheitserreger oder Krebszellen bieten kann. Andererseits stehen Krankheiten im Fokus, die das Immunsystem selbst auslöst, wie etwa Multiple Sklerose oder Rheuma.

Der Freistaat Bayern, die Max-Planck-Gesellschaft (MPG) und die Universität Würzburg haben eine vorerst fünfjährige Laufzeit der neuen Gruppe vereinbart. Zur Finanzierung steuert der Freistaat 25 Millionen Euro bei, die MPG übernimmt die restlichen zwei Millionen Euro.

Standort auf dem Medizin-Campus

Am Ende sollen es gut 42 Personen sein, die in der Gruppe arbeiten. Untergebracht werden die Teams in Räumen des Instituts für Pharmakologie und Toxikologie in der Versbacher Straße 9. Ihnen stehen dort rund 1.500 Quadratmeter für Labore und Büros zur Verfügung.

Der Standort auf dem Würzburger Medizin-Campus dürfte von großem Vorteil sein: Hier wird an mehreren Kliniken und Instituten die Regulation von Immunzellen untersucht, hier wird an Immuntherapien zum Beispiel gegen Krebs und Hautkrankheiten gearbeitet. Diese Forschungen können die Aktivitäten der Max-Planck-Teams sehr gut ergänzen.

Außeruniversitäre Forschung weiter gestärkt

Die Max-Planck-Forschungsgruppe für Systemimmunologie ist ein wichtiger Baustein in den Bemühungen, die außeruniversitäre Forschung am Standort Würzburg weiter auszubauen. Erst im Mai 2017 haben die Helmholtz-Gemeinschaft und die Universität hier die Einrichtung ihres neuen gemeinsamen Instituts für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI) gefeiert.

Die Allianz der Wissenschaftsorganisationen, zu der die Max-Planck-Gesellschaft, die Helmholtz-Gemeinschaft, die Leibniz-Gemeinschaft und die Fraunhofer-Gesellschaft als große außeruniversitäre Forschungsorganisationen gehören, ist darüber hinaus durch das Fraunhofer-Institut für Silicatforschung ISC in Würzburg vertreten.

Statements der Präsidenten Stratmann und Forchel

Martin Stratmann, Präsident der Max-Planck-Gesellschaft, erklärt die Strategie, die hinter der Einrichtung von Max-Planck-Forschungsgruppen an Universitäten steht: „Wir wollen auf diese Weise die Forschungsaktivitäten der Max-Planck-Gesellschaft eng mit denen deutscher Universitäten vernetzen.“ Das gelte insbesondere für Gebiete, die weitreichende neue Erkenntnisse versprechen.

Die Max-Planck-Forschungsgruppe für Systemimmunologie solle die Immunabwehr und ihre Wirkung auf den gesamten Körper untersuchen. „Es freut mich, dass es uns zusammen mit der Universität Würzburg gelungen ist, mit Georg Gasteiger und Wolfgang Kastenmüller zwei Wissenschaftler zu gewinnen, der dieses Forschungsgebiet in den kommenden Jahren sicher maßgeblich vorantreiben werden“, so Stratmann.

Würzburgs Universitätspräsident Alfred Forchel: „Die Kooperation mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen ist für die Julius-Maximilians-Universität von großer Bedeutung, weil dadurch zukunftsträchtige Forschungsgebiete am Standort Würzburg gezielt gestärkt und ausgebaut werden.“

Website der Würzburger Max-Planck-Forschungsgruppe für Systemimmunologie

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