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Netzwerk gegen Corona

08.10.2020

Das „Netzwerk Universitätsmedizin“ bündelt bundesweite Forschungen, um die Versorgung von Covid-19-Erkrankten zu verbessern. Universitätsklinikum und Universität Würzburg sind in elf Verbünden vertreten.

Bei der Erforschung der neuen Coronaviren agiert die Würzburger Universitätsmedizin in einem bundesweiten Netzwerk.
Bei der Erforschung der neuen Coronaviren agiert die Würzburger Universitätsmedizin in einem bundesweiten Netzwerk. (Bild: BlackJack3D / iStock)

Prävention, Behandlung und die Suche nach Impfstoffen in Sachen Corona stellen die Gesundheitssysteme vor große Herausforderungen. Um Forschungsprojekte zu bündeln, Akteurinnen und Akteure zu vernetzen und Reibungsverluste zu verhindern, hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das „Netzwerk Universitätsmedizin“ (NUM) ins Leben gerufen und fördert es mit 150 Millionen Euro. Alle deutschen Standorte der Universitätsmedizin sind vertreten; die Gesamtkoordination liegt bei der Berliner Charité.

Ein Ziel des Netzwerks ist es, Kompetenzen und Ressourcen in Prävention, Diagnostik und Behandlung aller deutschen Universitätskliniken zusammenzuführen und auszuwerten. Dadurch sollen Strukturen und Prozesse in den Kliniken geschaffen werden, die eine schnelle und qualitätsgesicherte Versorgung der an COVID-19 erkrankten Patientinnen und Patienten sicherstellen.

Task Force der Würzburger Universitätsmedizin

Um im NUM situationsgerecht und rasch agieren zu können, haben das Universitätsklinikum (UKW) und die Medizinische Fakultät der Universität Würzburg eine gemeinsame Task Force unter der Leitung des Ärztlichen Direktors des Klinikums, Professor Georg Ertl, und des Dekans der Medizinischen Fakultät, Professor Matthias Frosch, eingerichtet.

„Die Task Force kann auf die langjährige Erfahrung und internationale Reputation des Forschungsstandorts Würzburg bei Klinischen Studien und Registern zurückgreifen“, so Task-Force-Koordinator Professor Peter Heuschmann, Direktor des Instituts für Klinische Epidemiologie und Biometrie.

Die zentrale Biobank ibdw bildet den elementaren Grundstein für die Bioprobenerfassung, das Servicezentrum Medizin-Informatik des UKW sorgt unter hohem Zeitdruck für notwendige Anpassungen der Datenerhebung, -speicherung und -verarbeitung. „Nahezu alle infektiologischen und klinischen Forschungsbereiche des Standorts Würzburg sind mit ihren Erfahrungen in der klinischen Forschung einbezogen“, sagt Professor Frosch.

Würzburg ist in elf der 13 NUM-Verbünde dabei

Der Forschungsstandort Würzburg ist an elf der 13 geförderten Verbünde des NUM-Netzes aktiv beteiligt. Die Themen decken ein breites Spektrum an medizinischer Forschung und Anwendung ab, beispielsweise Nachuntersuchungen bei COVID-19-Patientinnen und -Patienten, Evidenz für Maßnahmen zur Pandemiebewältigung, Pandemie-Management und Testung. Die Gesamtfördersumme für Würzburg beläuft sich auf über 4,3 Millionen Euro.

Neben der Verbesserung der Patientenbehandlung zielt das Netzwerk auch darauf, mit bislang gewonnenen Erkenntnissen im Krisenmanagement und in den organisatorischen Abläufen besser für zukünftige Krankheitsereignisse gewappnet zu sein. Die Themenfelder des Netzwerks fokussieren sich vor allem auf die Bereiche, die einen größtmöglichen Mehrwert für die Vorbereitung auf pandemische Ereignisse bieten.

STAAB-COVID-Studie zu wichtigen Fragen

Der Leiter der Task Force, Professor Ertl: „Gerade die wieder gestiegenen Corona-Infektionszahlen ohne entsprechende COVID-19-Erkrankungen machen den Forschungsbedarf deutlich: Wer infiziert sich, wer wird krank und wer hat einen schweren Krankheitsverlauf? Was sind die Risikofaktoren für einen solchen schweren Verlauf?“

Diesen vielleicht wichtigsten Fragen widmet sich auch die Würzburger STAAB-COVID-Studie, die am Deutschen Zentrum für Herzinsuffizienz (DZHI) mit Unterstützung des bayerischen Wissenschaftsministeriums und der Stadt Würzburg durchgeführt wird.

Dazu Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler: „Hier zeigt die Universitätsmedizin, dass sie quasi aus dem Stand für die Gesellschaft wichtigste medizinische Forschungsfragen bearbeiten kann. In ihr sind Patientenversorgung und patientennahe Forschung so eng verzahnt, dass eine schnelle und wissenschaftlich fundierte Rückkopplung von Erkenntnissen in die medizinische Anwendung möglich ist. Sowohl in der Forschung als auch in der Versorgung ist die Universitätsmedizin die Speerspitze im Kampf gegen Corona.“

Von Pressestelle Universitätsklinikum Würzburg

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