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Neue Perspektiven auf Menschen-Pflanzen-Beziehungen

04.10.2023

Wie prägen Pflanzen unser tägliches Leben? Mit dieser Frage beschäftigt sich ab Oktober eine zweisemestrige Kolloquiumsreihe an der Uni Würzburg und gibt Einblicke in das neue Feld der kulturwissenschaftlichen Pflanzenforschung.

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Kaum jemand erlebt Menschen-Pflanzen-Beziehungen so intensiv wie Gärtnerinnen und Gärtner. Wie diese Berufsgruppe ihr Wissen erwirbt und weitergibt, darum geht es in einem Vortrag einer neuen Kolloquiumsreihe an der Uni Würzburg. (Bild: 228635 / Colourbox)

Sie sind Lebensgrundlage, Erholungsraum, Wirtschaftsgut, Medizin und noch einiges mehr: Pflanzen sind mit uns Menschen auf vielfältige Weise verbunden, das wird auch durch die ökologischen Krisen unserer Zeit immer klarer. Deshalb entwickeln sich inzwischen neue kultur- und sozialwissenschaftliche Forschungsbereiche, die die Beziehung von Menschen und Pflanzen genauer unter die Lupe nehmen. Auch an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) wird dazu geforscht. Von Oktober 2023 bis Januar 2024 veranstaltet der Lehrstuhl für Europäische Ethnologie / Empirische Kulturwissenschaft den ersten Teil einer Kolloquiumsreihe, die der Öffentlichkeit unter dem Motto „Vegal Turn“ spannende Einblicke und aktuelle Erkenntnisse zu den Human-Plant-Studies bieten.

„Für das kommende Wintersemester haben wir uns Forschende eingeladen, die aus verschiedenen Perspektiven betrachten, wie Pflanzen menschliche Alltage prägen“, erzählt Lehrstuhlinhaberin Prof. Michaela Fenske. „Es geht zum Beispiel um die Rolle von Pflanzen als Handelnde in der bildenden Kunst und Literatur oder um das Wissen, das in der gärtnerischen Fürsorge um Pflanzen zum Tragen kommt.“ „Zudem wird die Frage aufgeworfen: Gibt es pflanzliche Arbeit und, wenn ja, was ließe sich darunter verstehen“, ergänzt Dr. Arnika Peselmann, die am Lehrstuhl in einem DFG-Projekt zu Menschen-Pflanzen-Beziehungen im modernen Erwerbsobstbau forscht.

Internationale Forschende zu Gast in Würzburg

In Würzburg sprechen werden die Umweltgeographin Marion Ernwein (Milton Keynes), die Designwissenschaftlerin Johanna Kleinert (Dresden), die Kunsthistorikerin und Ethnologin Judith Elisabeth Weiss (Berlin), die Literaturwissenschaftlerin Urte Stobbe (Vechta) und die Sozial- und Kulturanthropologin Cornelia Ertl (Berlin).

Alle Forschungskolloquien finden ausschließlich online statt. Sie sind ohne Voranmeldung zugänglich. Folgende Termine werden angeboten:

Wer einen Termin verpasst, der kann die Vorträge der Veranstaltungsreihe nachlesen in der Publikationsreihe „Alltag – Kultur – Wissenschaft: Beiträge zur Europäischen Ethnologie“ des Lehrstuhls für Europäische Ethnologie / Empirische Kulturwissenschaft.

Über den Lehrstuhl Europäische Ethnologie

Der Lehrstuhl Europäische Ethnologie / Empirische Kulturwissenschaft an der Universität Würzburg, geleitet von Professorin Michaela Fenske, beschäftigt sich mit der Erforschung von Alltagskulturen. Ein Fokus liegt dabei auf der Untersuchung von materiellen und immateriellen Aspekten der Gegenwart und der Geschichte, etwa von Werten, Traditionen und sozialen Praktiken. Zu den Forschungsschwerpunkten gehören unter anderem Studien zu Multispezies-Beziehungen, der Anthropologie des Ländlichen, die Untersuchung von Erzählkultur sowie Historische Anthropologie.

Kontakt

Prof. Dr. Michaela Fenske, Inhaberin des Lehrstuhls für Europäische Ethnologie / Empirische Kulturwissenschaft, Tel.: +49 931 31-89921, michaela.fenske@uni-wuerzburg.de

Dr. Arnika Peselmann, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Europäische Ethnologie / Empirische Kulturwissenschaft, Tel.: +49 931 31-86358, arnika.peselmann@uni-wuerzburg.de

 

Von Sebastian Hofmann

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