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Neue Professuren für die JMU

15.05.2020

In einem Wettbewerb hat das Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst weitere Professuren vergeben, die Forschung und Lehre zur Künstlichen Intelligenz an bayerischen Hochschulen verstärken. Drei davon gehen an die JMU.

Neue Professuren für die Universität geben dem KI-Standort Würzburg zusätzlichen Schub.
Neue Professuren für die Universität geben dem KI-Standort Würzburg zusätzlichen Schub. (Bild: Daniel Peter)

Im Oktober 2019 hat die Bayerische Staatsregierung die Hightech-Agenda Bayern vorgestellt. Darin bildet der Bereich Künstliche Intelligenz (KI) einen klaren Schwerpunkt.

In diesem Zusammenhang wurde ein bayernweites KI-Netzwerk mit KI-Knotenpunkten in München, Erlangen-Nürnberg, Ingolstadt und Würzburg gegründet. Das Netzwerk soll auch der Lehre und damit der Ausbildung dringend benötigter Fach-und Führungskräfte einen kräftigen Schub verleihen.

KI-Knoten „Data Science“ in Würzburg

Im Rahmen der Ausstattung der KI-Knoten erhält die Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg bis 2023 sieben neue Lehrstühle. Hinzu kommen 21 Stellen für weiteres Personal und 3,7 Millionen Euro für Sachmittel. Die Förderung über die Hightech-Agenda wird von der Universität durch die zusätzliche Einbringung von Tandemprofessuren aus verschiedenen Fakultäten praktisch verdoppelt.

Jetzt kommen noch einmal drei Professuren für die JMU dazu. Denn die Staatsregierung hat in einem Wettbewerb weitere 50 KI-Professuren auf die bayerischen Universitäten und Hochschulen verteilt. Die JMU war in dem Wettbewerb mit folgenden Professuren erfolgreich:

  • Computational Biology of Spatial Biomedical Systems
    Thema: Entwicklung KI-gestützter Methoden für die Analyse von Gewebeproben aus der biomedizinischen und immunologischen Forschung
    (Teil des Verbunds „dDiM – Digital Disease Management – personalisierte Diagnostik, Therapie und Versorgung“, zusammen mit TH Deggendorf, Uni Erlangen-Nürnberg, LMU München, Uni Regensburg)

     
  • Prozess- und IT-Integration für KI im Unternehmen
    Thema: Integration von KI-Diensten in die IT-Landschaften von Unternehmen auf mehreren Ebenen (Geschäftsprozesse, Informationssysteme, Plattformen)
    (Teil des Verbunds „Effiziente Realisierung von KI-Potenzialen im Unternehmen – ERKIP“ mit Uni Bamberg und Uni Passau)

     
  • Computational Humanities
    Thema: Entwicklung von KI-Methoden zur Analyse geisteswissenschaftlicher Forschungsdaten, insbesondere von Bild-, Audio-, audiovisuellen und 3D-Daten, die entweder durch die Digitalisierung in Museen und Archiven oder durch Videoportale wie YouTube oder Twitch entstanden sind.
    (Teil des Verbunds „Text Analysis and Understanding for Humanities, Social Sciences and Beyond“ mit Uni Bamberg, Hochschule Hof, LMU München)

Alle diese Professuren beschäftigen sich mit der Entwicklung von Strategien, um große Datenmengen in allen Wissenschaftsgebieten effizient auszuwerten und zu nutzen. Sie bilden mit weiteren bereits an der JMU bestehenden Gruppen zu Fragen der Künstlichen Intelligenz das neue Zentrum „Center for Artificial Intelligence in Data Science“ (CAIDAS); Sprecher ist der Informatiker Professor Andreas Hotho.

Stimmen zum Wettbewerb um KI-Professuren

Die neuen Professuren werden voraussichtlich bis 2023 besetzt. Universitätspräsident Alfred Forchel freut sich sehr über diesen Erfolg: „Dass unsere im Verbund mit anderen Hochschulen gestellten Anträge bewilligt wurden, ist ein wertvoller weiterer Impuls für den Ausbau unseres KI-Knotens für Data Science. Wir sind der Staatsregierung für die erneute Förderung sehr dankbar!“

Bayerns Wissenschaftsminister Bernd Sibler gab das Ergebnis des Wettbewerbs am 15. Mai 2020 in München gemeinsam mit dem Vorsitzenden der Expertenkommission, Professor Peter Strohschneider, bekannt.

Die große Resonanz auf den Wettbewerb spreche eine deutliche Sprache, so der Minister: „Jede antragsberechtigte Hochschule im Freistaat beteiligte sich am Verfahren; insgesamt wurden 175 Anträge eingereicht.“ 150 davon waren Verbundanträge, die aus der Kooperation mehrerer Hochschulen heraus entstanden sind.

Peter Strohschneider, langjähriger Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und ein international erfahrener Verfahrens-und Wettbewerbsexperte, betont, dass die fachlich differenziert besetzte Expertenkommission sehr intensiv diskutiert hat: „Wir haben sämtliche Anträge einer rigiden wissenschaftlichen Qualitätsprüfung unterzogen und diejenigen ausgewählt, die höchsten wissenschaftlichen Anspruch mit den stärksten Impulsen für eine dynamische Entwicklung dicht vernetzter KI-Forschung in Bayern verbinden.“

Von Robert Emmerich

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