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Partnerschaft mit Mwanza erneuert

14.03.2023

2008 hatte die Würzburger Universitätsmedizin mit der Catholic University of Health and Allied Sciences und dem Bugando Medical Center ein Partnerschaftsabkommen unterzeichnet. Jetzt haben die Beteiligten dieses Abkommen erneuert.

Vertragsunterzeichnung im Toscanasaal mit (v.l.): Jens Maschmann (UKW); Stephen Mshana (CUHAS), Fabian Masaga (Bugando Medical Center), Doris Fischer (JMU) und Matthias Frosch (JMU).
Vertragsunterzeichnung im Toscanasaal mit (v.l.): Jens Maschmann (UKW); Stephen Mshana (CUHAS), Fabian Masaga (Bugando Medical Center), Doris Fischer (JMU) und Matthias Frosch (JMU). (Bild: Gunnar Bartsch / Universität Würzburg)

„Den wechselseitigen Austausch von Studierenden, Ärzten und Wissenschaftlern fördern und institutionalisieren – dieses Ziel verfolgen die Partner. Medizin-Studierende aus Mwanza sollen künftig einen Teil ihrer klinischen Ausbildung in Würzburg absolvieren können. Zudem wird tansanischen Ärzten die Möglichkeit eröffnet, sich am Würzburger Universitätsklinikum weiterzubilden.“

So war in einer Pressemitteilung zu lesen, die die Universität Würzburg im Oktober 2008 veröffentlicht hatte, anlässlich der Vertragsunterzeichnung des Partnerschaftsabkommens, das die Medizinische Fakultät und das Universitätsklinikum Würzburg mit Partnern in Tansania abgeschlossen hatten – mit der Catholic University of Health and Allied Sciences (CUHAS) und dem dazugehörigen Krankenhaus Bugando Medical Center. Beide liegen in der Stadt Mwanza am Victoriasee.

Vertragsunterzeichnung im Beisein der Oberbürgermeister

Jetzt haben die beteiligten vier Institutionen dieses Abkommen erneuert – mit einer feierlichen Vertragsunterzeichnung im Toscanasaal in der Würzburger Residenz und im Beisein von Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt und seines Kollegen aus Mwanza, Seleman Sekiete.

Was 2008 noch keiner der Beteiligten wissen konnte: Mittlerweile hat sich die Partnerschaft nicht nur verfestigt und etabliert; inzwischen ist sie auch finanziell deutlich besser ausgestattet als in den Gründungsjahren und hat ihre ursprünglichen Ziele über einen reinen Austausch hinaus deutlich ausgeweitet.

Unterstützung von der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung

Zu verdanken ist dies dem Engagement der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung (EKFS). Diese hatte im Rahmen einer Sonderausschreibung 2,5 Millionen Euro für den Zeitraum von fünf Jahren zur Verfügung gestellt und damit die Gründung des „Else Kröner Center for Advanced Medical & Medical Humanitarian Studies Würzburg – Mwanza/Tansania“ unterstützt. Das Würzburger Projekt hatte sich damals gegen ein starkes Konkurrenzfeld mit insgesamt 78 Bewerbungen durchgesetzt.

Die Projektleitung hat die Medizinische Fakultät der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU); Kooperationspartner in Würzburg sind das Universitätsklinikum Würzburg (UKW), das Missionsärztliche Institut und die Deutsche Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) e.V. Partnerorganisationen in Mwanza sind die Catholic University of Health and Allied Sciences und das Bugando Medical Center.

Austausch und Forschung

Inzwischen fußt die Kooperation auf mehreren Standbeinen: Neben Austauschprogrammen für Masterstudierende, Nachwuchskräfte in der Facharztausbildung sowie Doktoranden gehören gemeinsame Forschungsprojekte im Bereich der Grundlagenforschung und eine enge Zusammenarbeit in der klinischen Forschung dazu. Einen weiteren Schwerpunkt bildet der Aufbau eines gemeinnützigen Programms zur Bekämpfung der Schistosomiasis, einer um den Viktoriasee stark verbreiteten parasitären Krankheit.

Bei der erneuten Vertragsunterzeichnung im Toscanasaal waren zahlreiche Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Einrichtungen in Mwanza und Würzburg anwesend – sowohl von den Universitäten und Kliniken als auch vonseiten der Politik und der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung. Zur Halbzeit des genehmigten Förderzeitraums wollten sie sowohl einen Rückblick auf die bisherigen als auch einen Blick auf die zukünftigen Aktivitäten des Else Kröner Centers werfen.

Stimmen zur Vertragsunterzeichnung

„Dank des Engagements der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung haben sich nachhaltige Strukturen entwickelt und der Fokus der Zusammenarbeit zwischen Würzburg und Mwanza deutlich erweitert. Wir haben jetzt eine Partnerschaft auf Augenhöhe, bei der alle Beteiligten Projekte gemeinsam definieren und entwickeln. Diese Partnerschaft beeinflusst schon jetzt Forschung und Lehre an der Universität Würzburg spürbar, beispielsweise durch die Einrichtungen eines neuen Schwerpunkts ‚Global Health‘ in der Lehre, der von den Studierenden stark nachgefragt wird.“ Prof. Dr. Matthias Frosch, Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Würzburg

„Die Tatsache, dass ein Else Kröner Center an zwei Standorten arbeitet, ist neu für uns als finanzierende Stiftung. Dass in Würzburg gleich vier Institutionen daran beteiligt sind, zeigt, dass Würzburg damit in Deutschland mit Berlin und Köln an der Spitze steht auf dem Gebiet internationaler Kooperationen im Bereich medizinischer Forschung und Zusammenarbeit.“ Dr. Judith von Heusinger, Else-Kröner-Fresenius-Stiftung

„Die Zusammenarbeit zwischen Würzburg und Mwanza erstreckt sich mittlerweile über ein halbes Jahrhundert. Das beweist ihre Qualität. Die hier praktizierte Kooperation zwischen Institutionen der öffentlichen Verwaltung und des Gesundheitssystem ist von enormer Bedeutung, da sie sich mit ihrer unterschiedlichen Expertise gegenseitig unterstützen können. Else Kröner hat einmal gefragt: ‚Wenn ich es nicht tue, wer sonst?‘ Das gilt auch für uns: ‚Wenn nicht wir uns darum kümmern, wer soll es dann tun?‘“ Christian Schuchardt, Oberbürgermeister der Stadt Würzburg

„Wir schätzen die Partnerschaft mit Würzburg sehr und hoffen, dass sie noch lange Bestand haben wird. Schon jetzt zeigen sich positive Auswirkungen der Aktivitäten des Else Kröner Centers in Mwanza und seiner Umgebung. Und ich bin sicher, dass diese dank des umfangreichen Austausch- und Ausbildungsprogramms nachhaltige Auswirkungen auf unser Gesundheitssystem haben werden.“ Seleman Sekiete, City Director Mwanza

„Das Bugando Medical Centre betreut rund 16 Millionen Menschen in der Region Mwanza. Das Else Kröner Center trägt entscheidend dazu bei, die medizinische Versorgung dieser Menschen zu verbessern. Darüber hinaus bringt es die Forschung voran – ein Punkt, der auch deshalb wichtig ist, weil der Forschungsoutput von Tansania bislang vergleichsweise niedrig ist.“ Prof. Stephen Mshana, Koordinator des EKC in Mwanza

„Die Verbesserung der medizinischen Ausbildung und Versorgung und der Aufbau einer nachhaltigen Partnerschaft sind zentrale Forderungen der Else-Kröner-Fresenius-Stiftung für die von ihr unterstützten Programme. Das Else Kröner Center erfüllt diese Anforderungen. Es bietet ein Dach, unter dem die zahlreichen Partner regelmäßig zusammenkommen und ihre Aktivitäten planen können.“ Prof. Dr. Oliver Kurzai, wissenschaftlicher Koordinator des Zentrums

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Von Gunnar Bartsch

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