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Peter Altmaier im Gespräch mit Studierenden

06.02.2020

Wenn der Bundeswirtschaftsminister an die Uni Würzburg kommt, bleibt im Audimax kein Platz mehr frei: Am Donnerstag sprach Peter Altmaier mit Studierenden über die Herausforderungen, vor denen die deutsche Industrie steht.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (Mitte) sprach im audimax der uni Würzburg über die Herausforderungen der deutschen Industrie. Unter den Zuhörern waren auch (von links) Paul Lehrieder MdB, Professor Peter Bofinger, Universitätspräsident Alfred Forchel und Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt.
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (Mitte) sprach im audimax der uni Würzburg über die Herausforderungen der deutschen Industrie. Unter den Zuhörern waren auch (von links) Paul Lehrieder MdB, Professor Peter Bofinger, Universitätspräsident Alfred Forchel und Würzburger Oberbürgermeister Christian Schuchardt. (Bild: Kristian Lozina / Universität Würzburg)

Im Audimax ist es am Donnerstag gegen 14 Uhr bereits rappelvoll. Sitzplätze gibt es keine mehr, an den Seiten des Hörsaals stehen die Menschen bereits, Fotografen der Presse drängeln sich durch die Meute. In wenigen Minuten wird nämlich hoher Besuch an der Julius-Maximilians-Universität (JMU) Würzburg eintreffen: Peter Altmaier, Bundesminister für Wirtschaft und Technologie, will über seine Industriestrategie 2030 sprechen – und mit den Studierenden ins Gespräch kommen.

Peter Bofinger, Professor für VWL, Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen an der JMU und Wirtschaftsweiser a.D., hat Altmaier zur International Economic Policy Lecture eingeladen. „Wir suchen gezielt den Kontakt zur Praxis für die Studierenden“, erklärt Bofinger. Vor zwei Jahren habe man mit der Veranstaltungsreihe begonnen. Bekannte Redner waren unter anderem Bundesaußenminister a.D. Sigmar Gabriel oder der Ökonom Hans-Werner Sinn.

Nun also Altmaier und seine Industriestrategie, die unter Bofingers Kollegen „nicht unbedingt auf Begeisterung“ gestoßen sei, so der Professor. Doch er bekräftigt den Sinn einer solchen Strategie. Denn: „Unser Wohlstand kommt aus der Industrie.“

Mehr als 400 Zuhörer im Audimax

Gegen 14.15 Uhr begrüßt Universitätspräsident Alfred Forchel Altmeier im Audimax. Dabei bekräftigt er die Bedeutung solcher öffentlichen Veranstaltungsformate, die das JMU-Motto „Wissenschaft für die Gesellschaft“ auch fördern. Forchel bedankt sich bei Altmaier für die Bereitschaft, mit den Studierenden ins Gespräch zu kommen. Und er betont die Aktualität des Themas: „Deutschland ist einer der stärksten Industriestandorte der Welt“, so der Unipräsident. Aus der Politik seien daher „kluge Rahmenbedingungen“ gefragt, um wirtschaftlichen Wohlstand auch in Zukunft zu erhalten.

Studierende, Lehrende, vereinzelt auch Schülerinnen und Schüler haben sich in das Audimax gequetscht. Auch Gäste aus der Politik sind dabei: Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt und der Bundestagsabgeordnete Paul Lehrieder reihten sich zu den Zuhörern. Gleich in zwei weitere Hörsäle wird Altmaiers Vortrag live übertragen.

Die Industrie der Zukunft

Die Kritik an seiner Industriestrategie wiegelt er ab. „Soll ich ein stromlinienförmiges Produkt vorlegen?“, fragt der Minister. Dann lande es nur in einer Schublade. „Man muss auch den Mut haben, anzuecken.“ Und so spricht Altmeier über seinen Wunsch, das unternehmerische Vorbild in Deutschland wieder stärker zu würdigen, Bürokratie, Steuern und Sozialabgaben im Rahmen zu halten, Ökonomie und Ökologie stärker miteinander zu verbinden und den Industriestandort Deutschland mit neuen Technologien und der Digitalisierung – wie Künstlicher Intelligenz oder Blockchain – im internationalen Wettbewerb zu schützen.

Im Gespräch mit Studierenden und Lehrenden steht vor allem das Thema Nachhaltigkeit im Vordergrund. Altmaier outet sich als Fan der Schuldenbremse und stellt klar, dass er gegen ein „Zurück zur Atomenergie“ eintritt. Ein junger Student fragt provokant, was Altmeier in den letzten Jahren im Bereich Klimaschutz eigentlich getan hat. Und er wirft ihm vor, die deutsche Solarindustrie abgewickelt zu haben.

Das lässt Altmaier so nicht stehen. 2012 wurde er Bundesumweltminister, heute ist er auch als Wirtschaftsminister für die erneuerbaren Energien verantwortlich: „Wir haben in dieser Zeit den Anteil an erneuerbaren Energien von 21 auf 43 Prozent am Stromverbrauch mehr als verdoppelt. Das ist eine Leistung, die kein vergleichbares Industrieland geschafft hat. Also so schlecht können wir eigentlich gar nicht gewesen sein.“

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