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Uni testete bei der Fastnacht in Franken

03.02.2021

Die Kultsendung „Fastnacht in Franken“ wird am 5. Februar 2021 im BR Fernsehen gezeigt. Ihre Realisierung in Corona-Zeiten war auch dank einer Kooperation mit dem Institut für Hygiene und Mikrobiologie möglich.

Auf der Bühne von Fastnacht in Franken: Professor Oliver Kurzai mit studentischen Hilfskräften, die die Corona-Tests durchführten.
Auf der Bühne von Fastnacht in Franken: Professor Oliver Kurzai mit studentischen Hilfskräften, die die Corona-Tests durchführten. (Bild: Bayerischer Rundfunk / Maximilian Albrecht)

Am 15. Februar 2020 war die „Fastnacht in Franken“ eines der letzten „normalen“ Großereignisse vor der SARS-CoV-2-Pandemie. Bevor das Virus Europa erfasste und bevor im März auch in Würzburg die ersten Covid-Fälle auftraten, konnte die Kultsendung des Bayerischen Rundfunks (BR), die jedes Jahr von fast vier Millionen Menschen gesehen wird, noch live aus den Mainfrankensälen in Veitshöchheim gesendet werden.

Im Jahr 2021 ist alles anders. Eine Live-Veranstaltung mit dicht gedrängtem Publikum ist angesichts der Corona-Pandemie ein Ding der Unmöglichkeit. Dennoch – da waren sich der BR und die fränkischen Narren einig – sollte es auch in diesem Jahr die Fastnachtssendung aus Franken geben.

BR suchte Kooperation mit Partner vor Ort

Allerdings: Auch für die Aufzeichnung einer Sendung ohne Publikum in den Mainfrankensälen in Veitshöchheim muss ein Team aus Künstlerinnen und Künstlern, Produktion und Redaktion über mehrere Wochen vor Ort zusammenarbeiten. Um maximale Sicherheit für alle zu gewährleisten und einen kompetenten Partner vor Ort zu haben, wandte sich der BR an das Institut für Hygiene und Mikrobiologie (IHM) der Universität Würzburg.

Uni-Fachleute loben Sicherheitskonzept

Schon im Januar trafen sich die Sicherheitsexperten des BR mit den Professoren Ulrich Vogel und Oliver Kurzai vom IHM. „Die Professionalität des Sicherheitskonzepts, das der BR entwickelt hat, war schon sehr beeindruckend“, so Ulrich Vogel. „Wir konnten an einigen Stellen gemeinsam noch etwas nachjustieren, aber insgesamt war das sehr überzeugend“.

Vom Aufbau über die Proben und die Aufzeichnungen bis zum Abbau – etwa einen Monat lang wurden alle Personen drei Mal in der Woche getestet. Ohne negativen PCR-Test gab es keinen Zugang in die Mainfrankensäle.

Testungen für das Klinikum nicht beeinträchtigt

„Die Testungen haben wir in den Labors am IHM durchgeführt“, so Oliver Kurzai. „Es hat sich hier erneut bewährt, dass wir schon im April 2020 in enger Absprache mit den Kolleginnen und Kollegen aus dem Institut für Virologie ein zweites Testlabor etabliert haben.“

Damals ging es um Sicherheit bei Personalausfall und Unterstützung bei der hohen Zahl von Testungen – mittlerweile schafft die Virologie längst alle für die Krankenversorgung benötigten Tests alleine. „In unserem Labor werden daher Coronatests eigentlich nur noch für Forschungsprojekte durchgeführt. Durch die Verfügbarkeit des zweiten Labors war sichergestellt, dass die Testungen für das Klinikum nicht beeinträchtigt wurden“, erklärt Kurzai.

Die gute Nachricht: Alle Testergebnisse rund um die „Fastnacht in Franken“ waren negativ und die Produktion der Sendung ging reibungslos über die Bühne. So kann sich nun das Publikum trotz aller Einschränkungen auf die Sendung mit den Fastnachtsstars wie Michl Müller, Heißmann und Rassau, Peter Kuhn und Sebastian Reich mit seiner Nilpferddame Amanda am Freitag, 5. Februar, ab 20:15 Uhr im BR Fernsehen freuen.

Studierende wurden schnell Teil des BR-Teams

Das BR-Team war mit der Zusammenarbeit sehr zufrieden: „Alles hat reibungslos geklappt: Weit über 90 Prozent der Testergebnisse lagen noch am selben Tag vor und die Testteams aus studentischen Hilfskräften wurden schnell zu einem Bestandteil unseres Fastnachtsteams“, so BR-Aufnahmeleiterin Andrea Rüdiger. Sie hat die Testkoordination von Seiten des BR organisatorisch umgesetzt.

Auch Oliver Kurzai ist zufrieden, dass die Kooperation so gut geklappt hat.  „Ich freue mich sehr, dass es so gelungen ist, trotz Corona eine Faschingssendung auf die Beine zu stellen. Für mich ist das ähnlich wie bei großen Sportereignissen: Es ist ein Zeichen, dass trotz aller Härten das Leben auch irgendwie weitergeht. Persönlich bin ich überzeugt, dass die Fastnacht in Franken lustiger wird als ein Fußballspiel ohne Zuschauer“, so Kurzai.

Obwohl alles so gut geklappt hat, sind sich beide Seiten einig: Sie hoffen, dass im Jahr 2022 wieder eine normale Fastnachtssendung möglich ist – ohne Virustestungen und mit Publikum.

Von Robert Emmerich / Oliver Kurzai

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