Intern
  • Eine Studentin fährt auf ihrem Roller zur Uni.
  • none
  • none

Von Würzburg in die Welt

01.03.2016

Erst in Würzburg Jura studieren und später als Botschafter nach Kuba: Das klingt nach einem Traumjob. Studierenden, die eine ähnliche Karriere einschlagen wollen, rät Alumnus Thomas Karl Neisinger ein Studium ohne Scheuklappen.

Er lebt das „diplomatische Nomadenleben“: Thomas Karl Neisinger. (Foto: Deutsche Botschaft Kuba)
Er lebt das „diplomatische Nomadenleben“: Thomas Karl Neisinger. (Foto: Deutsche Botschaft Kuba)

Was arbeiten Absolventen der Universität Würzburg? Um den Studierenden verschiedene Perspektiven vorzustellen, hat Michaela Thiel, Geschäftsführerin des zentralen Alumni-Netzwerks, ausgewählte Ehemalige befragt. Diesmal ist Alumnus Thomas Karl Neisinger an der Reihe.

Neisinger wurde 1955 in Würzburg geboren und ist seit September 2015 als deutscher Botschafter in Kuba für das Auswärtige Amt im Einsatz. Nach dem Abitur nahm er das Studium der Rechtswissenschaften und der Philologie an der Universität Würzburg auf, das er an den Universitäten Freiburg und Salamanca fortsetzte. 1988 begann er den Vorbereitungsdienst für den höheren Auswärtigen Dienst. Vor seinem Wechsel nach Kuba war Neisinger von 2012 bis 2015 als Regionalbeauftragter für Lateinamerika und Karibik im Range eines Botschafters im Auswärtigen Amt tätig.

Herr Neisinger, an welches Ereignis Ihres Studiums erinnern Sie sich besonders gerne? An meine erste Vorlesung im Zivilrecht – wer will was von wem, warum und woraus… Sie wissen schon. Und an mein wunderbares Auslandssemester in Salamanca, wo ich nach meiner Erinnerung einer der ersten Jura-Stipendiaten aus Würzburg gewesen sein dürfte.

Was hat dazu geführt, dass Sie eine diplomatische Karriere eingeschlagen haben? Mein Interesse an der Welt auch jenseits der deutschen Grenzen und die Aussicht, sie nicht nur kennenlernen, sondern auch ein wenig mitgestalten zu können. Und: Die Bereitschaft meiner Frau, das diplomatische Nomadenleben mitzumachen.

Welche Eigenschaften sollte man als Diplomat unbedingt haben? Flexibilität, Kontaktfreudigkeit, Einsatz- und lebenslange Lernbereitschaft. Und, wie in jedem Beruf, ein gutes Maß Leidensfähigkeit – es gibt ja nicht nur Traumposten auf dieser Welt.

Was würden Sie Studierenden raten, die einen ähnlichen Berufsweg einschlagen möchten? Außenpolitik kennt heute viele Facetten wie etwa Wirtschaft, Umwelt, Kultur, Soziales und (Menschen)rechte. Entscheidend für eine internationale Karriere ist daher nicht in erster Linie das gewählte Studienfach, sondern eine gute Allgemeinbildung und Interesse an allem, was die Welt heute bewegt. Also: Ohne Scheuklappen studieren!

Was gefällt Ihnen bisher besonders gut an Kuba? Die Menschen: Ihre Offenheit, ihr Selbstbewusstsein, ihre Lebensfreude, ihre Gastfreundschaft – unvergleichlich und liebenswert.

Vielen Dank für das Gespräch.

Einen Einblick in seine Arbeit als Diplomat in Kuba gibt Thomas Karl Neisinger hier 

Von Michaela Thiel

Zurück