Von Würzburg in die Welt
01.08.2023Alumnus Philipp Roth hat an der Uni Würzburg „Mensch-Computer-Systeme“ studiert. Heute arbeitet er bei einer Agentur für digitale Medien und kümmert sich um konzeptionelle Fragen vor der Umsetzung eines Projekts.
Was arbeiten Absolventinnen und Absolventen der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU)? Um Studierenden verschiedene Perspektiven vorzustellen, hat Michaela Thiel, Geschäftsführerin des zentralen Alumni-Netzwerks, ausgewählte Ehemalige befragt. Diesmal ist Philipp Roth an der Reihe.
Roth hat an der JMU den Studiengang „Mensch-Computer-Systeme“ absolviert und arbeitet jetzt als User Experience Architect & Team-Lead beim Unternehmen Stoll von Gáti.
Herr Roth, was sind Schwerpunkte in dem von Ihnen gewählten Studiengang? Die Schwerpunkte meines Studiengangs liegen in den Bereichen Design, Implementierung und Evaluation von digitalen Tools & Lösungen. Beim „Design“ geht es darum, Wissen über die Prinzipien des Kommunikationsdesigns und praktische Erfahrung zu sammeln, welches dann zusammen mit der Verwendung von Evaluationsergebnissen in einem iterativen Designprozess zum Einsatz gebracht werden kann. Die „Implementierung“ beinhaltet Kenntnisse zu verschiedenen Programmiersprachen und Prinzipien, um schnell Prototypen erstellen zu können und eine generelle Kompetenz und Wissen im Bereich der Informatik für die effektive Kommunikation und Entscheidungsfindung aufzubauen. Der Bereich „Evaluation“ beinhaltet die Interviewführung, Umfragen und andere Methoden zur Bedarfsanalyse sowie Usability Tests, experimentelles Design und die statistische Analyse und Interpretation der Ergebnisse.
Und wie würden Sie einem Laien Ihren aktuellen Job beschreiben? Als User Experience Architect und Team Lead Concept & Design bei Stoll von Gáti kümmere ich mich gemeinsam mit dem Team um alle konzeptionellen Fragen, die vor der Umsetzung eines Projekts geklärt werden müssen. Hierzu zählen das inhaltliche, das strukturelle, das technische und das visuelle Konzept. Ansonsten bin ich auch noch in der Kundenberatung aktiv und kümmere mich beim ein oder anderen Projekt um das Projektmanagement und die Projektorganisation. Da wir als Agentur für digitale Medien verschiedenste Plattformen bedienen (Web, App, AR/VR, Interactive, etc.), ist jedes Konzept individuell. Nicht zuletzt bin ich als Team-Lead fachlich und disziplinarisch verantwortlich für ein Team aus UX-/UI-Designern, Creative Conceptern und Projektmanagern.
Was lieben Sie besonders an Ihrem Beruf? Durch die Vielseitigkeit der Kunden und der Varianz in den Projekten ist kein Tag wie der andere. Zwischen Kundenterminen und Workshops, dem Erstellen von Konzepten und Wireframes und dem fachlichen und disziplinarischen Führen eines Teams gibt es noch diverse weitere „Querschläger“, mit denen jederzeit gerechnet werden muss. Für viele wäre diese Art zu arbeiten vielleicht zu unplanbar und dadurch ein Stressor, für mich macht genau das den Beruf aus. Dadurch habe ich jeden Tag neue Herausforderungen, die bewältigt werden müssen und an denen ich fachlich und persönlich wachsen kann.
Was würden Sie Studierenden raten, die einen ähnlichen Berufsweg einschlagen möchten? Aus meiner Sicht ist es wichtig, sich ständig über die aktuellen Trends in dem Bereich zu informieren und ein Eigeninteresse an diesen Themen mitzubringen. Die Kombination aus Psychologie und Informatik ist vielleicht nicht die naheliegendste, aber mit der immer weiter voranschreitenden Digitalisierung wird die „Zusammenarbeit“ zwischen Mensch und Maschine immer wichtiger. Der Studiengang Mensch-Computer-Systeme trifft daher für mich mit seinen Inhalten genau den Zeitgeist. Eine Mischung aus technischer Affinität und dem Spaß an der Zusammenarbeit mit Menschen ist aus meiner Sicht ebenso wichtig, wie der ständige Drang nach neuem Wissen.
Was ist Ihre liebste Studienerinnerung? Ich erinnere mich immer sehr gerne an die Brainstorming-Sessions mit den Kommilitonen zurück, da bei diesen oftmals spannende Ansätze entstanden sind. Gerade in den Sommermonaten, wenn diese draußen stattfinden konnten, hatte der Uni-Campus für mich etwas idyllisches, und man konnte die kreative Energie spüren, die bei allen vorhanden ist. Ich hatte zudem das Glück, mein im Studium erlerntes Wissen in einem Startup direkt praktisch zum Einsatz zu bringen und gleichzeitig zu erweitern.
Vielen Dank für das Gespräch.
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