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Martin Lohse ist Ehrenbürger

14.05.2024

Auf dem Stiftungsfest 2024 hat die Universität ihrem früheren Vizepräsidenten Martin Lohse für seine herausragenden Verdienste die Würde eines Ehrenbürgers verliehen.

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Der neue Ehrenbürger der Universität, Professor Martin Lohse, mit Universitätsvizepräsidentin Caroline Kisker. (Bild: Rudi Merkl / Universität Würzburg)

Martin Lohse wurde 1956 in Mainz geboren. Er studierte von 1974 bis 1981 Humanmedizin und Philosophie in Göttingen, London und Paris. Seine experimentelle Promotionsarbeit führte er in der Neurobiologie im Max-Planck-Institut für Biophysikalische Chemie in Göttingen durch. Nach dem Wehrdienst ging er 1983 als wissenschaftlicher Assistent an die Universität Bonn und wechselte mit seinem Mentor im gleichen Jahr an die Universität Heidelberg, wo er sich im Jahr 1988 auf dem Gebiet der Pharmakologie und Toxikologie habilitierte.

Von 1988 bis 1990 folgte ein Auslandsaufenthalt am Howard Hughes Medical Institute der Duke University in Durham (USA), der in die Ernennung zum Assistenzprofessor an der Duke University mündete. Daran anknüpfend bewog die Übernahme einer Forschungsgruppenleitung am Laboratorium für Molekulare Medizin (Genzentrum) der Ludwig-Maximilians-Universität München und des Max-Planck-Instituts für Biochemie in Martinsried Martin Lohse zur Rückkehr nach Deutschland.

Rudolf-Virchow-Zentrum eingeworben

Im Jahr 1992 erhielt er Rufe an fünf Universitäten, unter denen er sich 1993 für den Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie an der Universität Würzburg als Vorstand des zugehörigen Instituts entschied. Als Gründungssprecher leitete er ab dem Jahr 2000 den Sonderforschungsbereich „Regulatorische Membranproteine“ und von 2001 bis 2016 das Rudolf-Virchow-Zentrum (DFG-Forschungszentrum für Experimentelle Biomedizin), für dessen erfolgreiche Einwerbung als nationales Exzellenzzentrum und für dessen Übernahme durch den Freistaat Bayern im Jahr 2013 er federführend verantwortlich war.

Im Zeitraum von 2003 bis 2016 leitete er als Gründungsdirektor die University of Würzburg Graduate Schools. Zusammen mit Jörg Hacker entwickelte er das Konzept für die Max-Planck-Forschungsgruppe für Systemimmunologie an der Universität Würzburg und war für den Abschluss der Gründungsvereinbarung im Jahr 2013 verantwortlich.

Geschäftsführer von ISAR Bioscience

Ab 2016 bekleidete Martin Lohse das Amt des Vorstandsvorsitzenden und wissenschaftlichen Direktors des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft in Berlin und war von 2017 bis 2018 auch Leiter des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung.

Seit 2020 ist er als Geschäftsführer aktiv für den Aufbau des Forschungsunternehmens ISAR Bioscience in München verantwortlich, das regenerative Therapien gegen Demenz, Herzinfarkt und Immunkrankheiten entwickelt und als Inkubator für die Translation von Forschungsprojekten in die biotechnologische und medizinische Anwendung wirken soll.

Weltweit gefragter Fachmann

Als weltweit renommierter und hochgeschätzter Wissenschaftler war und ist Martin Lohse ein in zahlreichen Fachgremien und-verbänden, politischen Beratungskommissionen, Förder- und Forschungseinrichtungen und Universitäten gefragter Experte.

So fungierte er als Mitglied des Senats und Hauptausschusses der DFG (2001–2007), des Nationalen Ethikrats (2003–2008) und des Bewilligungsausschusses „Exzellenzinitiative“ der DFG und des Wissenschaftsrats (2006–2010) sowie als Vizepräsident der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina (2009–2019).

Weiterhin war er Präsident der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte (2019–2022), Mitglied der Präsidialkommission der Max-Planck-Gesellschaft für ihre Research Schools (2009–2018) und des Senatsausschusses Wettbewerb der Leibniz-Gemeinschaft (2015–2018) – um nur einige seiner Funktionen zu nennen, durch die er die Förderung der Wissenschaften in Deutschland maßgeblich vorantrieb.

Zahlreiche Auszeichnungen und Aktivitäten

Über sein Engagement in der Lehre und der Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses – einschließlich 25 Professorinnen und Professoren im In- und Ausland – sowie über seine herausragende Arbeit in der Forschung hinaus, die mit zahlreichen Auszeichnungen – unter anderem einem Heisenberg-Stipendium (1990), der Mitgliedschaft in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften (seit 1998), dem Leibniz-Preis (1999), dem Ernst-Jung-Preis für Medizin (2000), dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse (2002), dem Bayerischen Verdienstorden (2006), einem ERC Advanced Grant (2008), der Mitgliedschaft in der Academia Europea (seit 2013) und in der Nordrhein-Westfälischen (seit 2004) und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (seit 2018), der Ehrendoktorwürde der Universität Glasgow (2022) und Honorar- und Ehrenprofessuren mehrerer Universitäten (FU Berlin, Universität Leipzig, Technische Universität München)– honoriert wurde, hat Martin Lohse zudem in der akademischen Selbstverwaltung sowie im Bereich der strategischen Entwicklung der Universität Würzburg Außerordentliches geleistet. Er war fünf Jahre lang Prodekan der Medizinischen Fakultät, Vizedekan der Graduate School of Life Sciences, Mitglied von Senat und Hochschulrat (2007–2009) und von 2009 bis 2015 Vizepräsident für Forschung an der Alma Julia.

Er hat entscheidende Weichen mitgestellt und den Weg der Universität Würzburg mit großer Weitsicht mitgeprägt. In beeindruckender Weise ist es ihm dabei gelungen, die vielfältigen Tätigkeiten und Aufgaben in Forschung, Lehre und Wissenschaftsmanagement mit höchstem persönlichen Engagement und außergewöhnlichem Erfolg zu erfüllen.

Von Präsidialbüro der Universität Würzburg

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