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Alumna mit Mission: Dr. Marzouqa-Awad

03.10.2024

Erfahren Sie, wie ihre Zeit in Würzburg sie geprägt hat und welche Herausforderungen sie in ihrer Karriere gemeistert hat.

Bild: privat

Frau Dr. Marzouqa-Awad, Sie kommen ursprünglich aus Bethlehem und sind dann über 35 Jahre Caritas Baby Hospital in Bethlehem tätig gewesen. Was verbinden Sie mit diesem besonderen Ort?

Der Ort Bethlehem steht für die Geburt Jesu. Hier ist vor mehr als 2000 Jahren der Sohn Gottes Mensch geworden. Wir palästinensische Christen haben das Privileg, dort zu leben und zu beten, wo Jesus als Mensch gewirkt hat. Wie viele Menschen davon träumen, einmal in Bethlehem den Stern in der Krippe zu berühren? Für mich ist das jeden Tag möglich. Das ist ein Geschenk.

Leider gehören zum Menschsein – heute wie damals – Krankheiten. Darum wurde das Krankenhaus gegründet. An diesem für uns Christen so wichtigen Ort hat der Gründer Ernst Schnydrig ein Zeichen gesetzt: Keinem Kind soll medizinische Hilfe verwehrt bleiben. Die Arbeit im Caritas Baby Hospital gibt Hoffnung und Zuversicht auf eine bessere Zukunft. Sie ist eine konkrete Stütze im Alltag: eine Überlebenshilfe.

 

Inwiefern hat sich die Behandlung der Babys und Kinder in den letzten Jahrzehnten geändert – gibt es hier so etwas wie große Veränderungen (z. B. Forschungserkenntnisse, Techniken, Eltern-Betreuung, ..)?

Das Baby Hospital ist ein spezialisiertes Kinderkrankenhaus in Palästina. Wir behandeln normal pädiatrische Erkrankungen mit chronischen Erkrankungen. Durch die Kooperation in Europäischen Krankenhäusern konnten wir uns in 3 Bereiche ( Pneumologie, Neurologie und Intensivmedizin) stärken.Wir achten nicht nur darauf, dass das Kind behandelt wird. Wir achten auch auf die Mutter und die Umgebung von dem Kind und versuchen, sozial zu helfen und zu unterstützen.

 

Was lieben Sie besonders an Ihrem Beruf und was empfinden Sie als größte Herausforderung?

Meine Arbeit als Ärztin ermöglicht mir, für andere Menschen da zu sein. Ich kann Kindern helfen, die sonst keine Hilfe bekommen würden. Das ist ein sehr befriedigendes Gefühl. Mein soziales Engagement basiert auf meinem christlichen Glauben. Das Evangelium gibt den Auftrag, für die Schwachen und Bedürftigen da zu sein. In meinem Beruf kann ich diesen Auftrag täglich umsetzen.

Mit unserem Wissen und unserer Ausstattung können wir Tag für Tag Leben retten. Wir geben Kindern eine Perspektive auf eine bessere Zukunft und schenken ihren Familien Hoffnung. Wir können der Logik von Gewalt und Gegengewalt, die unseren Alltag prägt, etwas entgegenhalten.

Ich sage immer wieder, Gott begleitet unser Krankenhaus. Wir leisten eine wunderbare humanitäre Arbeit auf sehr hohem medizinischem Niveau. Unsere Patienten erleben das Spital oft als eine Oase des Friedens, der Hoffnung, denn hier können sie zumindest ihre Sorgen und Probleme vor der Türe lassen und sich ganz dem Wohl ihres Kindes widmen.

 

Was ist Ihre schönste Erinnerung an Ihre Zeit in Würzburg?

Die Stadt Würzburg ist wunderschön. Ich habe die wichtigsten Jahre meiner Jugend dort verbracht und habe dort viel gelernt, sowohl meine medizinischen Kenntnisse als auch den Umgang mit den Menschen.  Alle waren nett zu mir. Ich habe die Landschaft/ die Spaziergänge in und in der Umgebung um Würzburg sehr genossen. Die Weinproben im Juliusspital, die Nachtmusik im Residenz Hofgarten und das Zusammensein mit anderen Studenten im Biergarten habe ich sehr genossen.

 

Dürfen wir Sie nach Ihren Zukunftsplänen fragen?

Ich werde Medizinstudierende als Mitarbeiterin (Teilstelle) der medizinischen Fakultät der Universität Hebron mit Fortbildung und Teaching am Krankenbett begleiten. Daneben betreue ich meine Patienten in meiner eigenen Praxis, die ich neulich eröffnet habe.

 

Vielen Dank für das Interview!

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