Cecília Gáspár, Sportwissenschaft, Decathlon
03.11.2014Aktuell: Filialleiterin Decathlon Studium: Sportwissenschaft und Sport auf Lehramt
Cecília Gáspár (30) hat in ihrem Heimatland Ungarn Sportwissenschaft und Sport auf Lehramt an der Universität Budapest studiert. Danach kam sie als Doktorandin an die Universität Würzburg. Hier wurde sie 2011 mit dem Preis des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) für besonders gute und engagierte Studierende aus anderen Ländern ausgezeichnet.
Außerdem war Gáspár Spielführerin der ungarischen Nationalmannschaft im Fußball und bis Februar 2014 auch in der Region Würzburg als Fußballerin aktiv. Derzeit leitet sie die Filiale des Sportartikelunternehmens Decathlon in Neunkirchen im Saarland.
Frau Gáspár, wie können wir uns die Aufgaben einer Filialleiterin bei Decathlon vorstellen?
Sehr vielfältig. Ich wüsste nicht, wo ich anfangen soll zu erzählen. Sagen wir es mal so: Ich trage für das ganze Geschäft die Verantwortung, für alle Mitarbeiter, die Kunden, Abteilungen, Planungen, Werbung, Umsätze, Kommunikation, Gebäudetechnik, Sicherheitsregeln und so weiter. Es ist eine große Verantwortung, die mir viel Spaß, aber auch viele Sorgen macht. Jeder Tag ist anders, und ich lerne jeden Tag etwas dazu. Alles in allem ist der Job sehr spannend und kreativ.
Was raten Sie Studierenden, die einen ähnlichen Berufsweg einschlagen möchten?
Als Manager sollte man ausgeprägte Fähigkeiten in Analyse, Projektmanagement, Mitarbeiterentwicklung und Motivation mitbringen. Bei Decathlon ist natürlich auch Sportbegeisterung sehr wichtig. Hier kann man Karriere machen, wenn man vital, hilfsbereit, aufrichtig und verantwortungsbewusst ist. Wenn man hier anfängt und es einem gefällt, will man nie wieder aufhören.
Was hat Sie nach Ihrem Studium in Ungarn dazu bewogen, eine Doktorandenstelle an der Uni Würzburg anzunehmen?
Bevor ich die Doktorandenstelle an der Uni Würzburg angenommen habe, hatte ich schon eineinhalb Jahre als Profi-Fußballerin in Deutschland verbracht, in Crailsheim und in Essen. Während dieser Zeit habe ich mir überlegt, dass ich sehr gerne in meinem eigentlichen Beruf, in der Sportwissenschaft, weiter tätig sein möchte. So kam die Idee, nach Würzburg zur Mannschaft des ETSV und als Doktorandin an die Uni zu wechseln.
Die Doppelbelastung mit Leistungssport und Universität – wie konnten Sie das managen?
Mit der Doppelbelastung klar zu kommen, war kein Problem – das mache ich schon, seit ich sechs Jahre alt bin. Das ist für mich normal und ich sehe es nicht als Belastung. Im Gegenteil: Ohne Sport und eine andere Tätigkeit zusätzlich wäre mein Leben nicht ausgefüllt.
Sie hatten an der Uni Würzburg einen Lehrauftrag für Fußball inne. Fußball gilt immer noch als Männerdomäne – welche besonderen Herausforderungen mussten Sie als Frau meistern?
In Deutschland wird der Frauenfußball sehr gut angenommen. Zudem habe ich die Menschen in Würzburg als sehr offen und sportbegeistert erlebt. Ich habe mich jeden Tag wertgeschätzt und von allen Seiten unterstützt gefühlt.
Vielen Dank für das Gespräch!