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Siegfried Schöpf, WIWI, Solarenergie

03.04.2013

Aktuell: Unternehmer im Solarbereich und Autor Studium: Wirtschaftswissenschaften

Siegfried Schöpf, Unternehmensgründer und Autor (Foto: Privat)

Siegfried Schröpf hat in Würzburg Wirtschaftswissenschaften studiert. Er ist als Unternehmer im Solarbereich und seit dem Jahr 2003 als Autor belletristischer Romane tätig, die mittlerweile über Deutschlands Grenzen hinweg vertrieben werden.



Herr Schröpf, Sie haben Ihr Unternehmen vor 30 Jahren gegründet. Wie sind Sie zum Solarstrom - 1982 noch nicht so populär wie heute - gekommen?

Ich bin vor 20 Jahren nach Stationen bei der GfK und der AUDI AG als Leiter der Sparte Solar bei der Grammer AG eingestiegen. Wobei "Leitung" angesichts einer gesamten Mannschaftsstärke von damals 5 Leuten schon mehr als hochtrabend klingt. Vor 12 Jahren habe ich mich zusammen mit meinem Partner Wolfgang Dotzler nach einem management-buy out wirklich selbstständig gemacht. Angefangen haben wir allerdings mit Solarwärme und nicht Solarstrom. 

Wie kam ich überhaupt dazu? Solarenergie hat mich schon seit meinen frühen Stundententagen fasziniert. Anfang der 80er Jahre ließ ich mich gerne von der Stimmung der Anti-Atomkraft-Bewegung anstecken mit der für mich folgerichtigen Konsequenz, dass nur Solarenergie eine Antwort auf "Atomkraft nein danke!" sein kann.



Gab es im Laufe der Jahre Veränderungen der Unternehmensphilosophie?

Zunächst einmal sind wir stetig mehr geworden. Im letzten Jahr hatten wir 80 Beschäftigte. Da menschelt es einfach mehr und das Kümmern um den Einzelnen und die Gruppendynamik drum herum wird immer wichtiger. Vor allem, wenn man versucht, flache Strukturen und kurze Entscheidungswege auf Augenhöhe vorzuleben. Da ist der Psychologe in mir - ich habe ja neben Volkswirtschaftslehre in Würzburg Psychologie studiert - mehr denn je gefragt. 

Am Anfang waren wir alle im Team solare Überzeugungstäter. Mit der Zeit kommen dann Leute dazu, die emotional davon weiter weg sind. Das bringt andere Perspektiven und führt zu manchmal heftigen, aber konstruktiven Diskussionen, die uns letztlich immer weiter gebracht haben. 



Sie haben drei Kinder. Wie funktioniert bei Ihnen als Unternehmer die Vereinbarkeit von Familie und Beruf?

Ich komme gut klar damit, was wahrscheinlich an meiner Frau, die als Lehrerin unserer Familie einen langen Elternurlaub geschenkt hat. Mittlerweile studieren unsere beiden Söhne, macht unsere Tochter ihr Abitur und meine Frau arbeitet wieder. 

Wichtig ist die Regelmäßigkeit in der Familie. Mir war und ist das gemeinsame Abendessen, das sich durchaus über eine Stunde erstrecken kann und bei dem viel über den Tag erzählt wird, wichtig. Wir sind in der Geschäftsleitung mittlerweile zu Dritt. Zwei Männer und eine Frau. Alle haben wir drei Kinder. Ab und zu hatten wir im Betrieb Kinder von Mitarbeitern hier, wenn der Kindergarten geschlossen hatte, oder ein Kind so halbkrank war.

Das war und ist möglich. Da die meisten Kinder, genauso wie unsere langjährigen Mitarbeiter älter werden, vermisse ich manchmal so einen kleinen Knopf, der bei mir auf dem Schoß am Schreibtisch sitzt.



Vor drei Jahren haben Sie Ihr erstes Buch herausgebracht. Wie kann man sich den Einstieg in die Autorenschaft vorstellen?

Kurz gesagt: das Suchen nach einem passenden Verlag dauerte länger als das erste Buch zu schreiben. Anlässlich der letzten Frankfurter Buchmesse war in der ZEIT zu lesen, dass man zusammengerechnet bei den namhaften deutschen Verlagen in den letzten zehn Jahren gerade mal eine Handvoll der unaufgefordert eingesandten Manuskripte veröffentlicht hat. Und es gehen dort Hunderte pro Woche ein. 



Wie lange schreiben Sie schon?

Ich schreibe schon immer gerne. An ein Romanprojekt habe ich mich so um 2005 getraut, als die Kinder groß genug waren und keine permanente Bevaterung mehr brauchten. Ich habe dann abends lieber ein paar Zeilen geschrieben als Fernseher zu schauen. 



Wie wählen Sie Ihre Themen aus, wie hat sich die Figur von Herrn Schöngeist herausgebildet?

Vielleicht ist der Schöngeist doch mein alter ego?! In manchem ist er so wie ich es bin, in manchem ist er so, wie ich gerne sein würde und in manchen Facetten mag ich ihn gar nicht. Die Themen suche ich aus dem täglichen Leben und unser Leben ist bestimmt, ob man es wahrhaben will oder nicht, im weitesten Sinn durch Wirtschaftsfragen.



Herr Schröpf, Ihr Protagonist trinkt am liebsten Primotivo aus Apullien. Wie kann das geschehen, wenn Sie doch in Würzburg studiert haben?

Ich hatte sogar einige Jahre in Erlabrunn gelebt, eine nette Land-WG in einem alten Winzerhaus. Dort habe ich natürlich nur dem Erlabrunner Weinsteig gefrönt. Den trinke ich immer noch gerne. Meine Kinder waren nach einem Besuch bei unserem alten Vermieter von seinem Wein ganz begeistert. Letztlich präferiere ich aber Weine aus dem Süden Europas, wo es mich auch sonst hinzieht.



Vielen Dank für das Gespräch!

Von Michaela Thiel

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