Stiftungsfest mit vielen Ehrungen
24.05.2022Mit ihrem Stiftungsfest erinnert die Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) jedes Jahr an ihre lange Tradition: an die Gründung durch Fürstbischof Johann I. von Egloffstein im Jahr 1402 und an die Erneuerung der Gründung 1582 durch Fürstbischof Julius Echter von Mespelbrunn.
Das Fest wurde am 11. Mai 2022 unter Corona-Bedingungen in der Neubaukirche gefeiert – mit nur wenigen Personen vor Ort, mit Livestream im Internet. Eine Aufzeichnung der gut zweistündigen Feier steht auf dem YouTube-Kanal der JMU zur Verfügung.
Bayerns Wissenschaftsminister Markus Blume war mit einem Videogrußwort bei der Feier vertreten. Die JMU als älteste bayerische Universität spiele in der ersten Liga mit, so der Minister. In Würzburg seien die Weichen für die Zukunft gut gestellt. Das gelte besonders auch mit Blick auf die zahlreichen Bauvorhaben, die hier laufen oder geplant sind.
Rückblick und Ausblick der Universitätsleitung
In seiner Ansprache berichtete Universitätspräsident Paul Pauli unter anderem über den Austauschprozess, den die Universitätsleitung mit den Fakultäten und Instituten begonnen hat. Dabei gehe es darum, vielversprechende und zukunftsträchtige Forschungsthemen zu identifizieren und frühzeitig zu klären, was nötig ist, damit sie sich an der JMU bestmöglich entwickeln können – „so dass wir als Universitätsleitung für die entsprechenden Rahmenbedingungen und Unterstützungsangebote sorgen können.“
Der Präsident betonte: „Das soll keine statische und von oben gesteuerte Festschreibung für die Zukunft sein, sondern vielmehr ein dynamischer Prozess, der auf dem Austausch und dem Dialog mit den Fakultäten und ihren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern basiert.“
Menschen an der JMU im Video-Feature
Es folgte das Video-Feature „Gemeinsam und nachhaltig für die JMU“. Darin wurde beispielhaft gezeigt, wie alle Gruppierungen an der Universität dazu beigetragen haben, dass auch im vergangenen Pandemie-Jahr ein gesundes, sicheres und nachhaltiges Arbeiten und Leben an der JMU möglich war – von Studierenden über Beratungs- und Verwaltungspersonal und den akademischen Mittelbau bis hin zu den Forschenden.
Kulturelle Bildung in der Transformationsgesellschaft
Die Festrede hielt Aleida Assmann, Professorin für englische Literatur und allgemeine Literaturwissenschaft (im Ruhestand) an der Universität Konstanz. Sie sprach zum Thema „Kulturelle Bildung in der Transformationsgesellschaft“.
Ehrungen und Auszeichnungen
Beim Stiftungsfest zeichnete die JMU mehrere Persönlichkeiten aus, die sich in unterschiedlicher Weise um die Universität verdient gemacht haben.
Die Röntgen-Medaille der Universität ging an den emeritierten Juraprofessor Helmuth Schulze-Fielitz für seine wissenschaftlichen Verdienste und für sein Engagement als großzügiger Mäzen der JMU.
Mit der Julius-Maximilians-Verdienstmedaille wurden ausgezeichnet:
Professor Georg Ertl, ehemaliger Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Würzburg. Er hat unter anderem dafür gesorgt, dass das Klinikum eine herausragende Perspektive für seine strukturelle und bauliche Weiterentwicklung erhalten hat.
Professorin Barbara Hahn hat sich unter anderem als Dekanin der ehemaligen Fakultät für Geowissenschaften um die akademische Selbstverwaltung verdient gemacht. Sie war eine der ersten Frauenbeauftragten und engagierte sich besonders für die Gleichstellung an der JMU.
Professor August Heidland hat am Universitätsklinikum eine hoch angesehene Nephrologie aufgebaut. Der Mediziner hat außerdem die Aktion „Würzburger Gelehrtentafeln“ initiiert und damit zur Aufarbeitung der Universitätsgeschichte beigetragen.
Dr. Wolfgang Geise, früherer Leiter der Stabsstelle Arbeits-, Gesundheits-, Tier- und Umweltschutz in der Zentralverwaltung, hat sich an der Universität stark für die Belange von Menschen, Tieren und der Umwelt engagiert.
Dr. Eberhard Rommel war über 18 Jahre lang in verschiedenen Gremien der universitären Selbstverwaltung engagiert. Unter anderem hat er auch über 25 Jahre lang das Physikpraktikum für Studierende im Nebenfach Physik geleitet.
Die Ehrensenatorwürde ist die höchste Auszeichnung, die die Universität vergibt. Sie ging an Alfred Forchel und an Helmut Schwarz.
Professor Alfred Forchel hat die JMU als Präsident von 2009 bis 2021 mit Weitblick und höchstem persönlichen Einsatz strategisch weiterentwickelt. Sein besonderes Augenmerk lag unter anderem auf der Förderung der Drittmitteleinwerbung in allen Disziplinen und auf der Ansiedlung außeruniversitärer Forschungseinrichtungen in Würzburg.
Professor Helmut Schwarz, ehemals Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung und von 2019 bis 2021 Vorsitzender des Würzburger Universitätsrates, hat wichtige Impulse für die Entwicklung der JMU gegeben. Mit seiner Weitsicht hat er maßgeblich dazu beigetragen, die Universität für die Zukunft zu wappnen.
Gemeinsame Promotionspreise
Mit 500 Euro sind die gemeinsamen Promotionspreise der Unterfränkischen Gedenkjahrstiftung für Wissenschaft und der Universität Würzburg dotiert. Sie werden jedes Jahr für herausragende Dissertationen verliehen.
Voraussetzung: Die Arbeiten müssen sich mit Unterfranken befassen und/oder von Personen geschrieben sein, die in der Region aufgewachsen sind oder seit längerer Zeit hier leben. Das erklärte Eugen Ehmann, Präsident der Regierung von Unterfranken, in seiner Ansprache. Pandemiebedingt wurden die Auszeichnungen in Absenz der 20 Preisträgerinnen und Preisträger verliehen.
Jura: Anne Birgit Bergmann und Justin Monsenepwo Mwakwaje
Medizin: Judith Albert und Jonas Feldheim
Philosophische Fakultät: Marie-Thérèse Reinhard und Lukas Willmy
Humanwissenschaften: Lisa Breitschwerdt und Nicole Liebers
Biologie: Anna Grebinyk
Chemie und Pharmazie: Mira Gamache und Stefan Müller
Mathematik und Informatik: Alexander Kramer und Michael Meyer
Physik und Astronomie: Markus Leisegang und Christian Tutschku
Wirtschaftswissenschaften: Felix Lauton und Dominik Tschinkl
Graduate School of Life Sciences: Fabian Bötzl, Laura Sophie Landwehr und Matthias Ryma
Für die musikalische Gestaltung der Feier sorgte das Akademische Orchester der Universität unter der Leitung von Markus Popp. Auf dem Programm standen ausgewählte Sätze von Georg Friedrich Händels Concerto grosso op.3 No.2 B-Dur.