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Vince Ebert, Physikstudium, Comedian

25.10.2021

Alumnus Vince Ebert ist Comedian und hat an der JMU Physik studiert. Sein neues Buch ,,Broadway statt Jakobsweg" ist am 31.08.2020 erscheinen und ist während seinem Aufenthalt in den USA entstanden.

Foto: Frank Eidel
Foto: Frank Eidel

 Wie ist es, ein Buch zu schreiben - was waren Deine intensivsten Erfahrungen diesbezüglich?

„Broadway statt Jakobsweg“ ist während meines Aufenthalts in New York entstanden. Im Buch war es mir vor allem wichtig, die vielen Widersprüchlichkeiten in den USA aufzuzeigen. Warum hat dieses Land 173 Toastbrotsorten aber nur 2 Parteien? Wieso schaffen die es, auf den Mond zu fliegen, aber sind gleichzeitig nicht fähig, eine simple Duscharmatur herzustellen?

In den 9 Monaten drüben habe ich eine Menge erlebt. Ich habe regelmäßig in den berühmten New Yorker Stand-up Clubs gespielt, aber ich habe auch Vorträge an mehreren Colleges und im Silicon Valley gehalten. Zu meiner großen Freude kam das immer sehr gut an. Ein deutscher Comedian, der Physik studiert hat und Witze über Georg Ohm, den Begründer des deutschen Widerstands, macht – das fanden die Amerikaner sehr lustig.

Was mochtest Du besonders an Eurem Leben in New York und was gar nicht?

Meine Frau und ich haben in einem kleinen 30 qm Apartment in der Lower Eastside gelebt. Und wir haben es geliebt! Die kulturelle Vielfalt in der Stadt war einfach wunderbar. In New York leben mehr Polen als in Warschau, mehr Iren als in Dublin, mehr Juden als in Jerusalem, und es gibt keinen Ort außerhalb Chinas mit so vielen Chinesen. Heidelberg ausgenommen.

Vermisst habe ich nur hin und wieder die gute deutsche Ingenieurskunst. In unserer Wohnung musste man die Mikrowelle ausschalten damit der Türsummer funktioniert hat. Auch mit elektrischem Strom geht der Amerikaner recht unbedarft um. Die Leitungen in unserem Haus waren konsequent über Putz verlegt. Wobei „verlegen“ zu viel gesagt ist. Eigentlich waren die Drähte lieblos an die Wand getackert und die Drahtenden waren auch nicht mit einer Lüsterklemme abgesichert. Weil es dafür kein englisches Wort gibt. Deswegen war unser Badezimmer auch mit dickem Teppich verlegt. Damit der Stromschlag, den man sich beim Rasieren holt, wenigstens nicht tödlich verläuft.

Von den Amerikanern zu den Österreichern - was gefällt Dir in Wien besonders gut?

Aufgrund von Corona sind wir 17. März überstürzt und mit einem der letzten Flieger von New York nach Europa zurückgeflogen. Da wir vor unserem Abenteuer bereits unser Haus in Frankfurt verkauft haben, blieb als Rückzugsort nur die alte Studentenwohnung meiner Frau in Wien. Nun leben wir dort auf 40 qm – was im Vergleich zu unserer New Yorker Wohnung fast schon als großzügig zu bezeichnen ist (lacht).

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