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Alumnus Dr. Scheuer über seinen Aufstieg in die Leichtathletik und das Geheimnis sportlicher Langlebigkeit

25.09.2024

Dr. Scheuer begann erst mit über 50 Jahren mit der Leichtathletik – und wurde Weltmeister! Heute erzählt der ehemalige Rennruderer warum es nie zu spät ist, mit Sport anzufangen.

Vom 13. bis 25. August 2024 fanden in Göteborg, Schweden, die World Master Athletics Championships mit über 9.000 Sportlern aus 110 Nationen statt, bei denen Dr. Scheuer im Wurfpentathlon Vizeweltmeister wurde.(Bild: Marathon Photos)

Im Interview mit Dr. Scheuer sprechen wir über seinen außergewöhnlichen sportlichen Werdegang, der ihn vom Rennrudern bis zur Leichtathletik führte – und das erst ab einem Alter von über 50 Jahren. Der mehrfache Weltmeister im Pentathlon der Medizinberufe berichtet von seiner späten Leidenschaft für den Sport, den internationalen Wettkämpfen und der Motivation, auch im hohen Alter noch aktiv zu bleiben. Seine Botschaft: Sport kann man in jedem Alter beginnen – und er hält Körper und Geist fit!

 

Wann haben Sie mit dem Sport angefangen?

Da war ich 13 Jahre in Hamburg. Da war ich Rennruderer in einem Hamburger Ruderverein, dem ältesten von Deutschland, der Hamburger Germania Ruderclub. Das war mein Hauptsport.

 

Und später haben Sie dann zur Leichtathletik gewechselt?

Viel, viel später. Vorher habe ich Tennis gespielt und immer nebenbei Rudern. Beruflich tätig, klar da kommt man nicht so viel dazu. Dann habe ich mit über 50 erst angefangen mit Leichtathletik. Mit einem Freund zusammen, da waren wir auf den Weltmeisterschaften, der Medizinberufen in Evian und in Klagenfurt zwei Mal. Ungefähr 2500 Teilnehmer. Da haben wir beim Fünfkampf, Pentathlon, das waren 100 Meter, Hochsprungsprung, Weitsprung, Kugelstoße, 1500 Meter teilgenommen. Da bin ich in den 70ern oder 80ern Weltmeister geworden der Medizinberufen und in Klagenfurt habe ich dann den Weltmeistertitel im Pentathlon verteidigt und bin wieder Weltmeister im Pentathlon geworden. Dann hab ich Spaß an der Leichtathletik gehabt und habe das immer weitergemacht. Jetzt gehöre ich der TGW Würzburg an. War mit einem andern Freund zusammen bei den Weltmeisterschaften in Malaga. Da waren in der Altersgruppe von 80 Jahren noch 20 Teilnehmer, dort waren Olympiasieger und Weltmeister, dass war wunderschön! Seit der Zeit bin ich immer bei den Deutschen Meisterschaften. Meine Spezialitäten sind alle Wurfdisziplinen, also Kugelstoßen, Hammerwerfen, Gewichte werfen, Sperrwerfen und Discus werfen. Jetzt im letzten Jahr in mit dem Freund in Pescara, (Italien) bei den Weltmeisterschaften der Senioren, da kann jeder mitmachen ab 35 Jahren. Da waren 6500 Teilnehmer. Dort bin ich Zwei mal Vieze Europameister und habe drei Mal Bronze gewonnen. Dort war dann auch der Ausrichter der nächsten Weltmeisterschaften in Göteborg, in Schweden. Der meinte dann Ihr seid doch so gut, ich melde euch schon mal an. Das findet diesen August statt.

 

Es ist doch eine überschaubare Gruppe an Menschen, trifft man sich dann immer wieder auf den Wettkämpfen?  Bildet sich dort schon eine Art Freundschaft?

Ja von denen die greifbar, in Deutschland sind, da schon. Wir begrüßen uns auch immer mit den Worten „Ah du lebst noch“. Das ist natürlich in dem Alter so ab 80, keine Garantie dass man immer gesund bleibt, aber wir machen das auch nicht um irgendwie anzugeben, wir sind dankbar dass wir das noch machen können. Viele würden es gerne machen, aber können das leider nicht mehr, weil es Gesundheitlich oder irgendwelchen anderen Gründe nicht mehr geht. Wir machen das hauptsächlich um Reklame zu machen und  dafür zu werben, dass viele Sport treiben, weil es eben auch Spaß macht. Es ist ja keine Quälerei, man macht das alles freiwillig. Aber ist man ist wenn man solche Ziele hat gezwungen, täglich, auch wenn schlechtes Wetter ist oder es schneit, gegen den berühmten Schweinehund zu kämpfen.

 

Was motiviert sie dabei am Meisten, dranzubleiben und weiterzumachen im sportlichen Bereich?

Einmal, weil man es gerne macht und zweitens aus Dankbarkeit, weil man es noch machen kann und drittens die Überzeugung, dass es gut tut! Für alles! Wer sich sportlich betätigt hat die Chance länger im guten Zustand alt zu werden.

 

Was würden Sie Menschen raten, die Anfangen möchten Sport zu treiben. Oft hört man ja Sätze wie „Ach jetzt bin ich schon 50, jetzt ist es eh zu spät“

Das ist an sich nicht richtig. Man kann mit Sport in jedem Alter anfangen. Also man kann mit 70 noch anfangen. Wie gesagt ich war 56 als ich mit Leichtathletik angefangen habe. Also jeder kann praktisch in jedem Alter einsteigen und muss das machen. A wofür er sich begeistern kann und B ist es immer in einer Gruppe. Das dritte man muss nicht zu weit fahren. Man muss es  am besten so arrangieren, dass es am Besten vor Ort ist. Dass man ein paar Minuten zum Sportplatz braucht. Es gibt so viele Möglichkeiten hier in Würzburg. Was man macht ist egal man muss nur Freude daran haben und es weitermachen und wenn man Freude hat und in einer Gruppe macht, die das gerne machen und es eine nette Gruppe ist, dann ist das kein Problem.

 

Vielen Dank an Dr. Scheuer für das inspirierende Interview!

 

 

 

 

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