Wissenschaft mit Spaß – Professorin Katja Weirauch im Lachlabor
16.12.2024Professorin Katja Weirauch, spricht im Interview über ihre spannende Reise von der Journalistin zur Professorin und erklärt, warum die besten Fragen oft von Kindern kommen.
Professorin Katja Weirauch ist beruflich als Journalistin, Redakteurin, Pädagogin für Hochbegabte und Kinder in besonderen Lebenslagen sowie als Lehrerin für Biologie und Chemie aktiv gewesen. Inzwischen ist sie Chemiedidaktik-Professorin an der Uni Würzburg. Sie war schon mehrmals im ‚Lachlabor‘ vom BR2 zu hören.
Frau Professorin Weirauch, das ist ja fast furchteinflößend – die Chemie scheint am Ende ‚gesiegt‘ zu haben – warum?
Hat sie nur auf dem Papier. Meine journalistischen Aktivitäten zielten schon immer auf die Kommunikation von Wissenschaft hin. Da man Wissenschaftsjournalismus in Deutschland nicht studieren konnte, bin ich dafür ein Jahr in die USA gegangen und habe dann Lehramt in Deutschland studiert, weil ich Spannendes aus den Naturwissenschaften gern weitergeben wollte – ob journalistisch oder in der Schule.
Sie waren schon öfter im Lachlabor und haben die Fragen der Kinder beantwortet; was war bisher Ihre Lieblingsfrage und warum?
Im Referendariat wurde mir gesagt, „wir sind ja nicht zum Spaß-Haben hier, die Schüler sollen was Lernen!“. Diese Aussage ist pädagogischer Quatsch, wir lernen nachweislich viel besser, wenn es Spaß macht. Und die besten Fragen stellen die Kinder! Ich hatte schon einige, wo ich am Ende meine Kolleg:innen aus den Fachwissenschaften fragen musste, um eine endgültige Antwort zu finden – soweit das überhaupt möglich war. Meine Lieblingsfrage im Lachlabor war die, ob man Pupse sichtbar machen kann.
Wie gelingt es Ihrer Meinung nach am besten, Kinder für die Wissenschaft zu interessieren, was war hierzu Ihre beste Erfahrung?
Meine Antwort ist „Grinsen oder Grübeln“. Wenn die Kinder und Jugendlichen einer Frage begegnen, die sie emotional berührt, dann wollen sie wissen. Pädagogisch ist das das Beste, was passieren kann! Jedes Semester mache ich tolle Erfahrungen damit, dass meine Studierenden sich „G&G-Fragen“ ausdenken und fachdidaktisch gute Wege entwickeln, wie Schüler:innen diese eigentätig beantworten können. Zum Beispiel ob Crème mit Schneckenschleim drin wirkt oder ein Werbe-fake ist. Oder ob Grapefruitsaft wirklich die Wirkung der Antibabypille beeinflusst. Oder wieso es gut für den Klimawandel wäre, wenn wir wieder Mammuts hätten – und so weiter. Wenn Sie das beantwortet haben wollen, dann macht das Lernen von Naturwissenschaften Sinn, und man erkennt, wie wichtig dieses Wissen für unseren Alltag ist.
Interview: Michaela Thiel