ZONTA-Preis für Wissenschaftlerin der JMU
18.10.2022Herausragende wissenschaftliche Leistungen und Engagement in Forschung und Lehre: Dafür wurde die Würzburger Biologin Dr. Katharina Schwarz am Mittwoch, den 12. Oktober, mit dem Wissenschaftspreis des ZONTA-Clubs Würzburg geehrt.
Die Forscherin erhielt die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihre Arbeiten im Fach Psychologie zu der Frage, wie Geschlechterstereotypen die menschliche Schmerzwahrnehmung beeinflussen. Sie untersuchte dazu Auswirkungen von Geschlechterrollen und Geschlechtsstereotypen auf die subjektive Wahrnehmung und die neurophysiologische Verarbeitung von Schmerz. „Die Ergebnisse der Untersuchungen haben einerseits grundlagentheoretische Relevanz, können aber auch direkt in der klinischen Praxis angewendet werden“, unterstreicht die Wissenschaftlerin.
Neben der exzellenten wissenschaftlichen Leistung ist die Vereinbarung von Familie mit Forschung und Lehre das zweite Kriterium bei der Vergabe des ZONTA-Wissenschaftspreises. Katharina Schwarz konnte trotz der Corona-Pandemie, die für sie als dreifache Mutter zahlreiche Herausforderungen bereithielt, eine große Anzahl qualitativ hochwertiger wissenschaftlicher Artikel veröffentlichen und auch Forschungspreise erwerben.
Vorbild für eine neue Generation
Zusätzlich zur Würdigung ihrer herausragenden wissenschaftlichen Leistungen hob Laudator Prof. Dr. Wilfried Kunde, Inhaber des Lehrstuhls für Psychologie III, im Rahmen der Feierstunde in der Alten Augenklinik der JMU die Vorbildfunktion der Preisträgerin hervor: „Ihre wissenschaftliche Integrität macht sie zu einem wichtigen Vorbild für gute wissenschaftliche Praxis für Studierende sowie für die nachfolgende Generation an Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftlern.“
Katharina Schwarz ist seit ihrer Promotion im Jahr 2015 am Lehrstuhl beschäftigt, zunächst als Postdoktorandin, später als Leiterin ihres eigenen, unabhängigen Forschungsprojektes, und ab November 2022 als SCIENTIA-Stipendiatin. Seit November 2017 ist sie zudem Habilitandin im Fachbereich Psychologie.
Neben ihren erfolgreichen Studien engagiert sie sich als aktive und außerordentlich motivierte Dozentin am Institut für Psychologie und hat selbst mehrere Lehrveranstaltungen konzipiert und umgesetzt, die sich großer Beliebtheit bei den Studierenden erfreuen. Außerdem legt Katharina Schwarz viel Wert auf die Mitwirkung an universitären Entscheidungsprozessen und setzt sich für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ein – wie mit der Organisation der „HexKoP“-Tagung im Herbst 2021 in Würzburg, die eine traditionsreiche Plattform für den Austausch von Doktorandinnen und Doktoranden der Kognitiven Psychologie darstellt. Als Mitglied der Ethikkommission am Lehrstuhl Psychologie III berät sie Fachkolleginnen und -kollegen in ethischen Belangen bei wissenschaftlichen Studien und unterstützt bei entsprechenden Antragstellungen.
Chancengleichheit für Frauen und Mädchen im Blick
ZONTA ist ein internationales Netzwerk von Frauen, die selbstständig oder in verantwortlicher Position tätig sind, das sich insbesondere für die Verbesserung der Stellung der Frau in rechtlicher, politischer, wirtschaftlicher und beruflicher Hinsicht einsetzt. Der ZONTA-Club Würzburg engagiert sich seit 1948 international und regional für die Achtung der Menschenrechte, Freundschaft, gegenseitiges Verständnis und vor allem gegen Gewalt und Unterdrückung von Frauen und Mädchen.
„Neben unserem sozial-karitativen Einsatz ist uns vor allem auch die Förderung und Unterstützung der Chancengleichheit bei Berufs- und Karrierewegen von Frauen sehr wichtig“, unterstreicht die Präsidentin des ZONTA-Clubs Würzburg, Ilka Klose. „Das war der Grund, warum wir 1995 in Zusammenarbeit mit der damaligen Frauenbeauftragten der Universität den Wissenschaftspreis des ZONTA-Clubs Würzburg ins Leben gerufen haben.“
Der Würzburger ZONTA-Wissenschaftspreis wird seit dieser Zeit – ergänzend zu den internationalen Prämierungen – jährlich an eine hochqualifizierte Nachwuchswissenschaftlerin der JMU vergeben. Neben überdurchschnittlichen Leistung in Forschung und Lehre erbringt sind hohe gesellschaftliche Relevanz und wissenschaftliche Originalität der Arbeit entscheidend. Ziel ist es, Frauen in wissenschaftlichen Bereichen zu fördern, in denen sie oft unterrepräsentiert sind – zum Beispiel in naturwissenschaftlichen oder technischen Fächern.