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Nachbericht zum DAAD-Schlüsselworkshop 2019

Alumni und Alumnae der JMU aus aller Welt haben sich Mitte Oktober bei einem DAAD-Alumni-Strategie-Workshop an ihrer „alten Uni“ getroffen. Was sie heute machen und wieso es sie nach Würzburg zurückzieht, erzählen sie hier.

Ehemalige Studierende, Dozentinnen und Dozenten der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU) leben und arbeiten heute über die ganze Welt verstreut. So genannte Alumni-Strategie-Workshops, die vom Deutschen Akademischen Austauschdienst DAAD finanziell gefördert werden, bieten ihnen die Chance, für ein paar Tage an ihre „alte Uni“ zurückzukehren. Zu einem solchen Workshop hatte der Alumni-Verein der JMU jetzt eingeladen.

Ein Benefit für beide Seiten

„Auf der einen Seiten sind die Workshops eine Art Weiterbildungsangebot für unsere Alumni und Alumnae und eine Plattform für potenzielle Kooperationen“, sagt Michaela Thiel, Geschäftsführerin des zentralen Alumni-Netzwerks der JMU.  Auf der anderen Seite soll natürlich auch die Universität vom Wissen und Know-how ihrer Ehemaligen profitieren – beispielsweise wenn es um die Verbesserung der Alumni-Arbeit geht oder um Digitalisierungsstrategien im Servicezentrum International Affairs.

Übergeordnetes Ziel dabei ist es, wie der DAAD auf seiner Homepage schreibt, „mit geeigneten Programmen und Initiativen die Bindung der ausländischen Alumni an die deutschen Hochschulen und an Deutschland insgesamt zu stärken“. Schließlich seien ausländische Alumni dank ihres Studien- und Forschungsaufenthaltes an deutschen Hochschulen „eine hochqualifizierte und Deutschland gegenüber überwiegend positiv eingestellte Personengruppe“, die in ihrer Heimat häufig Schlüsselpositionen in Wissenschaft, Politik, Wirtschaft und Kultur besetzen.

Drei neue Alumni-Gruppen mit jeweils eigenen Sprechern und eigenständigen Treffen auf dem Balkan, in Frankreich und in Ägypten sind das Ergebnis des jüngsten Workshops an der JMU. Sie ergänzen die bereits seit Längerem existierende Gruppe in den USA.

Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Treffens an der JMU waren:

Iman Abouhasan leitet das neue Childrens‘ Museum im Grand Egyptian Museum in Kairo. Sie organisiert und plant mit ihrem Team die Gestaltung der gesamten Abteilung und entwickelt Angebote zur „Hands-on & Minds-on“-Erfahr­ung­ für die Besucherinnen und Besucher. Besonders die „erfrischende Neugier“ der Kinder überrasche und erfreue sie immer wieder. Ihre erste Auslandserfahrung machte Iman Abouhasan in Würzburg, weshalb sie zu Stadt und Universität eine besondere Verbundenheit empfindet. Sie strebt eine Kooperation zwischen der Museologie der JMU und dem Childrens‘ Museum an und möchte in diesem Zusammenhang helfen, Workshops, Aktivitäten und Führungen auch für Austauschstudenten zu organisieren.

Dr. Matijaz Potrc ist Philosophie-Professor in Slowenien. Er lehrt analytische Philosophie und Moraltheorie. Momentan arbeitet er an einem Manuskript über die epistemische Rechtfertigung in der Glaubensbildung. Er hat großes Interesse an der Brentano-Forschung in Würzburg und erinnert sich noch gut, wie er im Institut für Philosophie in der Residenz die Gelegenheit fand, Thesen und Ansätze der slowenischen Philosophie im Rahmen von Diskussionen bestätigt zu sehen. Potrcs Wunsch ist es, in Würzburg sein Wissen und seine Einblicke in die Metaphysik an Kollegen und interessierte Studierende weitergeben zu können.

Dr. Barbara Radulovic arbeitet an der Fakultät für Bergbau und Geologie an der Universität Belgrad. Sie liebt an ihrem Beruf die Möglichkeit, Lebensformen aus der Vergangenheit erforschen und Lebensräume rekonstruieren zu können, die der geologischen Vergangenheit angehören. In Würzburg hatte sie die Gelegenheit, verschiedenste Kollektionen von Fossilien zu begutachten, die für ihre spätere Forschung wertvoll sein können. Radulovic möchte sich im Rahmen von Forschungskooperationen für ein produktives Alumni-Netzwerk in Würzburg einsetzen.

Alumnus Amgad Fouda ist ein Kunstspezialist in Kairo und arbeitet daran, Museumsbesuchern Ausstellungsstücke auf eine interessante und lehrreiche Art zu präsentieren, die auch den einstigen Urhebern der Werke eine gewisse Anerkennung vermittelt. In Würzburg hat er einen Teil seines Double-Degree-Masters absolviert; er erinnert sich noch gut an viele fruchtbare Brainstormings und Diskussionen in Würzburg und freut sich auf die Begegnung mit Bekannten aus dieser Zeit. Fouda möchte seine Erfahrungen mit der Museologie in Würzburg teilen, um die von ihm entwickelten Präsentationsvarianten auch für Würzburger Museen zugänglich zu machen. Darüber hinaus engagiert er sich für mehr Austauschprogramme und gemeinsame Projekte mit der JMU.

Eric Lelarge leitet eine Rechtsanwaltskanzlei in Straßburg. Hier berät er deutschsprachige Unternehmen und unterstützt sie bei deren Vorhaben in Frankreich. In seinem Beruf genießt er die Freiheit und Vielfältig seiner Tätigkeiten im Alltag und fühlt sich oft an das Studium und seine Zeit in Würzburg erinnert, die ihn stark geprägt hat. Lelarge möchte den Austausch mit deutschen Kolleginnen und Kollegen sowie Studierenden der Universität vorantreiben.

Ekaterina Ulyanova hat Germanistik und Schuldpädagogik studiert. Heute arbeitet sie als Sprachdozentin an der Partneruniversität der JMU, der „Higher School of Economics“ in Moskau. Ihre Arbeit mit Studenten und in Gruppen beschreibt sie als interessant und spannend. Es ist ihr ein besonderes Anliegen, die Beziehungen zwischen der Universität Würzburg und der HSE zu vertiefen. Zusammen mit Dr. Elena Dieser aus der Slawistik der JMU plant sie deshalb eine Summer School und einen Online-Kurs.

Sie sind selbst noch nicht Mitglied im Netzwerk der Universität? Dann sind Sie herzlich eingeladen, sich über www.alumni.uni-wuerzburg.de zu registrieren! Hier finden Sie auch die bislang veröffentlichten Porträts von Alumni und Alumnae der JMU.

Fotos vom Schlüsselworkshop