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Von Würzburg in die Welt - Lukas Kaddik, Assistenz des Vorstands mit China Bezug, Studio Babbelsberg

04.09.2024

Von der Sinologie ins Filmgeschäft: JMU-Alumnus Lukas Kaddik hat in Würzburg Modern China studiert und arbeitet nun für die Studio Babelsberg AG.

Lukas Kaddik, Sinologie-Alumnus der Uni Würzburg. (Bild: Studio Babelsberg AG / Bianca Makarewicz)

Was arbeiten Absolventinnen und Absolventen der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU)? Um den Studierenden verschiedene Perspektiven vorzustellen, befragt Michaela Thiel, Geschäftsführerin des zentralen Alumni-Netzwerks „Uni Wü Community“, regelmäßig ausgewählte Ehemalige.

Diesmal hat Lukas Kaddik die Fragen beantwortet. Er hat an der JMU Modern China studiert und arbeitet nun als Assistent des Vorstands für die Studio Babelsberg AG in Potsdam.

 

Lukas, wie würdest Du Deinen Arbeitsalltag beschreiben?

Das Studio Babelsberg ist ein Produktionspartner und Full-Service Dienstleister für deutsche und internationale Filmproduktionen. Zum einem vermieten wir 21 Ateliers und Studios und zahlreiche Büros und Außenkulissen, zum anderen betreut unser Produktionsservice internationale Projekte und unser Art Department kümmert sich um den Dekorationsbau der Produktionen. In unserem Requisitenfundus können unsere Kunden sich darüber hinaus mit allem eindecken, was sie für ihr Szenenbild benötigen. Mein Arbeitsalltag besteht dabei aus wiederkehrenden administrativen und organisatorischen Aufgaben für den Vorstand gepaart mit einer Menge an spontanen, auf einen niederprasselnden Herausforderungen, plötzlichen Besuchen oder Wünschen, die koordiniert oder vorbereitet werden müssen. Dabei habe ich das Glück, abteilungsübergreifend unterstützend arbeiten zu dürfen, sodass ich in vielen unterschiedlichen Bereichen einen Überblick gewonnen habe und mich einbringen kann.

 

 

Das Studio Babelsberg hatte vor dem 2. Weltkrieg eine große Bedeutung, wie steht es aktuell um die Filmindustrie? Was wird z. B. gerade bei Euch gedreht?

Das Studio Babelsberg mit seiner 112-jährigen Geschichte war immer einer der Mittelpunkte in der Produktionslandschaft in Deutschland. Dazu zählt auch besonders die DEFA-Zeit, 1946-1990, in der mehr als 1.200 Kino- und Fernsehfilme entstanden sind und das Studio mehr als 2.500 feste Beschäftigte hatte.

Die Filmindustrie steht heute vor einem Wandel: die sich ändernden Konsumgewohnheiten der Zuschauer, Fachkräftemangel innerhalb der Produktionen, Veränderungen innerhalb der Produktionsprozesse unter Vereinbarkeit mit Green-Production-Initiativen sowie das über allem schwingende Damoklesschwert der Reformen der Filmförderung, die in diesem Jahr über die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Filmindustrie in Deutschland entscheiden werden.

Aus Rücksicht auf unsere Kunden, die sehr auf Diskretion bedacht sind, darf ich keine Auskunft zu laufenden Projekten geben, es hat sich allerdings rumgesprochen, dass Wes Anderson seinen nächsten Film in Babelsberg dreht - es ist seine fünfte Zusammenarbeit mit dem Studio. Zu unseren letzten großen Produktionen zählen unter anderen Die Tribute von Panem - The Ballad of Songbirds and Snakes von Francis Lawrence, John Wick 4 von Chad Stahelski sowie die Apple-Serie Constellation.

 

Was liebst Du besonders an Deinem Job?

Die Möglichkeit, mit sehr vielen Menschen aus unterschiedlichen Bereichen zusammenzuarbeiten und mit vielen verschiedenen Themen und Herausforderungen konfrontiert zu sein. Ich versuche, mich in jede Situation schnell und lösungsorientiert reinzuarbeiten, insofern ist diese Vielfalt und Abwechslung eine große persönliche Bereicherung für mich.

 

Was würdest Du Studierenden raten, die in die Filmindustrie gehen möchten?

Offen für Umwege sein und möglichst unterschiedliche Erfahrungen in verschiedenen Bereichen und Abteilungen sammeln. Mein Weg zum Studio war eher zufällig. Ich habe mich initiativ beworben, nachdem ich in der Zeitung gelesen hatte, dass das Studio eine Kooperation mit China eingehen wollte. Die Kooperation kam nicht zustande, aber ich bin geblieben.

 

Was ist Deine schönste Würzburg-Erinnerung?

Als mir meine chinesische Lehrerin kurz vor Abschluss des Studiums sagte „Jetzt sprechen Sie chinesisch.“ Ich möchte an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an das gesamte Institut für Sinologie aussprechen. Es war wirklich ein tolles Studium, mit einer einmaligen Betreuung,  welches die von mir wahrgenommene Welt um ein Vielfaches vergrößert hat. Ich denke immer gerne an meine Zeit dort zurück.

 

Vielen Dank für das Gespräch!

Sie sind selbst noch nicht Mitglied im Alumni-Netzwerk der Universität? Dann sind Sie herzlich eingeladen, sich über www.uni-wuerzburg.de/alumni/ zu registrieren! Auf den Webseiten des Netzwerks finden Sie auch die bislang veröffentlichten Interviews mit Alumni und Alumnae der JMU.

 

Von Michaela Thiel / Robert Emmerich

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