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Prof. Ulrich Sinn, Archäologie, Mitbegründer des Alumni-Netzwerks

02.09.2013

Aktuell: Im Ruhestand Studium: Archäologie

Foto: Privat

Von 1994 bis 2011 war Professor Ulrich Sinn Inhaber des Lehrstuhls für Klassische Archäologie an der Universität Würzburg. Damit verbunden war die Leitung der Antikensammlung des Martin-von-Wagner Museums der Universität. Von 2003 bis 2009 war Sinn Vizepräsident der Universität Würzburg. Sinns Forschungsschwerpunkte sind die Funktionen, Ausstattung und Topographie griechischer Heiligtümer, besonders von Olympia, die griechische Bauplastik, Kleinkunst und Vasenmalerei, die antike Sportgeschichte und die antike Architektur.



Prof. Sinn, was mochten Sie an Ihrem Beruf als Hochschullehrer und Forscher ganz besonders?

Ich habe es als Glücksfall betrachtet, dass die Zahl der Studierenden in unserem Fachbereich die Möglichkeit einer individuellen Betreuung geboten hat. Getragen von dieser Intention habe ich gemeinsam mit einigen Kollegen einen weitmaschig angelegten Studiengang konzipiert, der den Weg in ein breites Spektrum beruflicher Tätigkeiten innerhalb und außerhalb der Fachgrenzen eröffnete.

Jeder der Abschlüsse entsprach in seiner inhaltlichen Ausgestaltung den Wünschen der Absolventinnen und Absolventen – und hat sie nachweislich auf eine gute Bahn geführt. Besonders schöne Erinnerungen habe ich an unsere Aktivitäten in der unvergleichlichen Antikensammlung unserer Universität.



Sie sind seit dem Jahr 2011 im Ruhestand. Wie hat sich Ihr Leben verändert?

Auf die bevorstehende Veränderung habe ich mich seit dem 60sten Geburtstag mental vorbereitet, so dass ich die neuen Freiräume ohne ‚Entzugserscheinungen‘ genieße. Meine unverminderte Freude an der Vermittlung altertumswissenschaftlicher Erkenntnisse kann ich verstärkt – und nun wieder mit der gebotenen Muße – über Publikationen umsetzen.

Mit großer Freude nehme ich die Angebote aus der Theaterszene wahr, für Inszenierungen antiker Dramen als wissenschaftlicher Berater und Autor von bühnengerechten Neuübertragungen klassischer Tragödien und Komödien tätig zu sein.




Sie haben das Thema Alumni an der Universität Würzburg eingeführt – warum?

Ein Alumni-Netzwerk ist in meinen Augen in allererster Linie Ausdruck dafür, dass eine Universität ihre Studierenden ernst nimmt. Absolventen pflegen den Kontakt zu ihrer Alma Mater mit Fug und Recht nur dann, wenn sie mit guten Erinnerungen an ihre Ausbildungszeit zurückblicken.

Insofern kommt die Gründung eines Alumni-Netzwerks einer Selbstverpflichtung der Universität gleich, in der Betreuung und Qualität der Lehre stets das Wohl der Studierenden in den Mittelpunkt zu stellen.




Was wünschen Sie dem Alumni-Netzwerk für die Zukunft?

Ich wünsche dem Alumni-Netzwerk, dass es unter der eindrucksvollen Tatkraft derer, die jetzt Verantwortung tragen, weiterhin blühen, gedeihen und Jahr für Jahr immer reichere Ernten einfahren möge.




Haben Sie ein Lebensmotto und wenn ja, würden Sie es uns verraten?

Ein ausformuliertes Lebensmotto habe ich nicht. Rückblickend kann ich aber sagen: Es ist mir gut bekommen, dass ich auf Neues, Unerwartetes und Überraschendes in aller Regel offen und vorbehaltlos reagiert habe. Dieser positiv gestimmten Grundeinstellung verdanke ich nicht zuletzt meine so nie auch nur angedachte berufliche Orientierung und später dann auch den Weg in die Welt des Theaters.



Vielen Dank für das Gespräch!

Von Michaela Thiel

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