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Jutta Birkenhauer, Anglistik und Hispanistik, G. F Smith

02.12.2020

Verkaufsleiterin und Eventmanagerin: So beschreibt Alumna Jutta Birkenhauer ihren Job bei einem britischen Unternehmen. Dass sie ohne wirtschaftswissenschaftliches Studium genommen wurde, liegt an einer anderen Einstellungskultur.

Jutta Birkenhauer vor einer Grafik des Meteorologen Ed Hawkins. Diese zeigt die bisherige Erderwärmung – und mögliche künftige Entwicklungen. (Bild: Zaidee Jackson, Ball & Doggett, Australia)
Jutta Birkenhauer vor einer Grafik des Meteorologen Ed Hawkins. Diese zeigt die bisherige Erderwärmung – und mögliche künftige Entwicklungen. (Bild: Zaidee Jackson, Ball & Doggett, Australia)

Frau Birkenhauer, der Name G. F Smith sagt mir leider nichts. Was ist das für ein Unternehmen? G. F Smith ist das weltweit führende Unternehmen für Superpremiumpapiere im graphischen Bereich. Ich empfinde es als ein Privileg, für diese Firma arbeiten zu dürfen.

Und wie sind Sie dorthin gekommen? In der Papierindustrie generell arbeite ich schon sein 1992. Zunächst in der schottischen Papierfabrik Curtis Fine Papers, dann in der europäischen Niederlassung der US-amerikanischen Firma Mohawk. Bei G. F Smith bin ich seit 2014.

Sie haben Anglistik und Hispanistik studiert. Wie kommt man damit zu einem Papierhersteller? Interessant war, dass ich ja keinen wirtschaftswissenschaftlichen Universitätsabschluss hatte, ich aber trotzdem in diesen Positionen arbeiten durfte, die dies eigentlich voraussetzen. Ich denke, das lag daran, dass Leute mit Fremdsprachenkenntnissen hier in Großbritannien wirklich Mangelware sind. Deshalb stellen Firmen oft Leute an, die Fremdsprachen sprechen, und bilden sie dann hausintern auf jobspezifische Fachkenntnisse hin aus. Das ist wohl eher im englischsprachigen Raum möglich, in Deutschland glaube ich nicht, dass ich dies ohne eine Umschulung hätte machen können.

Was konkret machen Sie dort? Ich arbeite als Verkaufsleiterin, bin aber eigentlich eher Eventmanagerin. Unsere Papiere werden von Kreativen spezifiziert, die dann den Druckern vorschreiben, auf welchen Papiere sie drucken sollen. Daher organisiere ich viele Events für Kreative in Europa, Indien, Asien und Australien beziehungsweise Neuseeland. Die Krise, in der wir im Moment alle stecken, macht das nicht leicht, aber durch digitale Events kann man auch viel erreichen. So verbringe ich im Moment meine Tage im Homeoffice auf Zoom.

Corona und der Brexit: Ihr Arbeitgeber steht aktuell vor großen Herausforderungen. Wie erleben Sie das? Der Brexit macht unser Leben nicht einfacher, und die Corona-Krise natürlich auch nicht. Unklarheit ist der Feind aller Firmen, und solange wir keine Klarheit haben, wie die Handelsabkommen mit der EU aussehen werden, und wie wir aus der jetzigen Krise herauskommen, können wir als Firma nur versuchen, so nahe wie möglich an unseren Kunden zu bleiben und einen sehr offenen Dialog mit ihnen zu führen.

Verspüren Sie Auswirkungen der Corona-Krise auf Ihre Arbeit? Reisen ist ein großer Bestandteil meiner Arbeit gewesen, aber aufgrund der Corona-Krise und auch aufgrund der Klimakrise muss ich persönlich und muss auch unsere Firma generell umdenken und anfangen anders zu arbeiten. Die Klimakrise ist ja nicht vorbei, auch wenn das Augenmerk der Öffentlichkeit woanders liegt im Moment.

Was gefällt Ihnen am Leben und Arbeiten in Großbritannien? Ich lebe in Schottland und finde das Leben hier sehr angenehm. Die Schotten sind freundliche, aufgeschlossene Leute; die Bevölkerungsdichte ist nicht so groß, so dass man viel Platz zum Atmen hat. Das Leben und Arbeiten hier auf der Insel ist sehr locker, jeder duzt sich, und es geht recht leger zu. Das liegt mir, und in so einer Atmosphäre arbeite und lebe ich gerne.

 An welche Situation aus Ihrer Studienzeit erinnern Sie sich besonders gerne? Eigentlich an meinen ersten Abend im Studentenkeller. Dort war ich mit einer Freundin, und wir trafen eine Gruppe von Ex-Studenten so um die 40, die ein Treffen dort hatten und uns berichteten, wie ihre Studienzeit in Würzburg war und was sie danach gemacht hatten. Das war sehr aufschlussreich, und obwohl ich diese Leute nie wieder gesehen habe seit dem Abend, sind sie mir doch in guter Erinnerung geblieben. Ich war sehr, sehr gerne in Würzburg und erinnere mich mit viel Freude an die Zeit an der Uni dort.

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