M.ch.f.94
Wenn zwei sich streiten ...
Johannes Petrus de Ferrariis: Practica nova iudicalis
Süddeutschland, Mitte 15. Jahrhundert; Papier, Holzdeckelband, 542 Blatt
Herkunft: Dombibliothek Würzburg
Signatur: M.ch.f.94
Inhalt: Die «Practica nova iudicalis» ist eine ausführlich kommentierte zivil- und prozessrechtliche Materialsammlung, die der aus Parma stammende Jurist Johannes Petrus de Ferrariis im Jahr 1400 begonnen hat. Dieser Typus der Rechtsliteratur war vor allem für den am Gericht tätigen Praktiker gedacht, er fand sein Handwerkszeug für den Prozess in den zahlreichen Formularbeispielen mit juristischen Erläuterungen. Zur leichteren Benutzbarkeit und besseren Übersicht ist der Sammlung ein alphabetisches Register vorangestellt. Das letzte Kapitel bricht bei «Transeat in exemplum“ auf fol. 541v plötzlich ab. Vom Autor der Sammlung sind nur sehr wenige persönliche Eckdaten überliefert: geboren zwischen 1357 und 1358, war Petrus de Ferrariis seit 1389 als Rechtsprofessor an der Universität Pavia tätig, eine der ältesten Universitäten Italiens, ja ganz Europas.
Schadensbild:
Einband:
Das Rückenleder ist komplett Verlust. Beide Lederkapitalbünde sind am Kopf gebrochen, der Fußkapitalbund aus Leder ist am Rückdeckel gebrochen. Die Doppelbünde aus Leder sind teilweise gebrochen. Das Bezugsleder auf dem Vorder- und Rückdeckel weist große Fehlstellen auf. 2 Messingbuckel auf dem Vorderdeckel am Bund und 2 Messingbuckel auf dem Rückdeckel unten sind Verlust. Im Holzdeckel sind noch Spuren einer Kette vorhanden. Beide greifenden Schließenteile sowie das haltende Schließenteil auf dem Vorderdeckel unten sind Verlust.
Buchblock:
Einige Blätter sind an den Kanten berieben. An den Buchblockkanten finden sich mehrere Risse und Knicke. Die letzten Blätter weisen aufgrund der Schließennägel und des Kettenlochs Rostflecken auf.
Kosten (Restaurierung inkl. Digitalisierung): 990,- €