Female Science Slam 'She talks'
Am 10. Mai 2023 fand um 18.00 Uhr im Audimax am Sanderring 2 in Kooperation mit der Studierendenvertretung und dem Frauenbüro der JMU eine Slam mit ausschließlich weiblichen Slammerinnen statt. Diese stellten in 10 Minuten ihre Arbeit oder ihr Forschungsfeld vor - die Zuschauer erhielten also einen zusätzlichen Einblick in vielfältige Arbeitsbereiche.
Moderiert wurde der Abend von Birgit Süß.
Der Abend war komplett ausverkauft! Falls Sie sich für unseren Female Science Slam 2024 interessieren könnten, vergessen Sie nicht frühzeitg Ihre Karten zu besorgen!
Lernt die Slammerinnen* kennen!
Prof. Manuela Scheuermann, Lehrstuhl für Internationale Beziehungen und Europaforschung, Institut für Politikwissenschaft und Soziologie, JMU Würzburg
Slam Titel: Gedöns oder Nicht-Gedöns? Was Frauen in der Sicherheitspolitik sollen
Was gefällt Ihnen an dem Format Science Slam?
Science Slams eröffnen uns Wissenschaftler:innen die Möglichkeit, das Objekt unserer Neugier in die Öffentlichkeit zu bringen. Dabei sollte Humor, gewürzt mit mindestens einer Prise Selbstironie, nicht fehlen.
Worüber werden Sie sprechen?
Von Frauen und deren langen Weg in die Sicherheitspolitik. Von den Märzen und Baerbocks in Deutschland. Und über viel Gedöns. Oder Nicht-Gedöns?
Über welche besondere Erfahrung/Bereicherung/Herausforderung als Frau in Wissenschaft erzählen Sie ihren Freund*innen?
Eine besondere Herausforderung ist die wissenschaftliche Kultur, die es einer Frau, besonders einer Frau mit Familie, doch immer noch schwer macht, ihren Weg zu gehen. Eine große Bereicherung ist der Austausch mit vielen vielen interessanten Persönlichkeiten, vor allem auch den Studierenden. Das größte Pfund aber ist die Freiheit, meiner wissenschaftlichen Neugier nachgehen zu dürfen. Das motiviert ungemein.
Pia May, Masterstudentin der Museologie und Europäischen Ethnologie, Vorsitzende des studentischen Sprecher:innenrats der JMU Würzburg, (manchmal) Podcasterin
Slam Titel: Wie wir im Museum lernen (und wie eben nicht?)
Was gefällt Ihnen am Format Science Slam?
Wissenschaftskommunikation ist das a und o dieser Gesellschaft. Das Wort Demokratisierung sollte in der Wissenschaft nicht mehr nur beim Thema Wahlen und Politik fallen, denn wir alle haben ein Recht auf Wissen. Und was wäre besser als es mit Humor und Charme zu verbreiten?
Worüber werden Sie sprechen?
Puh wo fang ich da an. Das Thema Museen ist eine sehr individuelle Sache, manche lieben sie, manche haben nur schlechte Kindheitserinnerungen, wie sie von Schule und Eltern hineingezerrt wurden. Für mich war die Frage immer „Warum machen die das so?“ Warum steht ein Objekt hier, warum der Text dort? Das möchte ich ein wenig beleuchten, damit ihr das Wissen später auch nutzen könnt.
Über welche besondere Erfahrung/Bereicherung/Herausforderung als Frau in Wissenschaft erzählen Sie ihren Freund*innen?
Ich komme aus zwei recht weiblich dominierten kleinen Disziplinen und auch noch Geisteswissenschaften. Innerhalb meiner Fächer fühle ich mich sehr unterstützt und ernst genommen, kommt man dann aber in die Außenwelt ändert sich dies. Stereotype greifen um sich und versuchen einem weiß zu machen, dass man nur bestimmte Interessen haben sollte. (wie zum Beispiel als Frau nur Interesse an Pädagogik zu haben. Da bin ich ja das beste Beispiel für…) Ich habe in der Museologie das Glück, mich weniger Stereotypen konfrontieren zu müssen, da das Fach recht unbekannt und dazu noch sehr interdisziplinär ist.
Gemma Villagomez Garduño, Biologiedoktorandin, JMU Würzburg
Ms. Villagomez Garduño will hold her slam in English!
Slam Title: The bees that do not sting and their resources
What do you like about the Science Slam format?
I have never participated in a Science Slam, but they seem to be funny and informal events where researchers can share their work outside their research area. I think they are nice science outreach events and that is why I wanted to participate in it.
What are you going to talk about?
I will talk about some of the research I have made on my favorite insect group, the stingless bees. What do they look like? Where do they live? Which resources do they need for survival? And especially, why are they so cool
What special experience/enrichment/challenge as a woman in science would you tell your friends about?
Throughout my studies, I have had the great opportunity to meet wonderful people with a lot of love and passion for science. Seeing that passion and seeing women doing what they love has been a great inspiration for me and has encouraged me to follow my dreams even if it was scary at times.
Prof. Dr. Martina Prelog, M.Sc., Professorin mit Leib und Seele, Immunologin und Kinderärztin, JMU Würzburg
Slam Titel: Von Zellen und Zielen
Was gefällt Ihnen an dem Format Science Slam?
In Kürze die Würze. Was mich daran reizt: Was ich in drei Sätzen alles sagen kann. Oder um Friedrich Schillers Satz in der Lobrede in der Trilogie Wallenstein etwas zu verdrehen: Einer kurzen Rede einen langen (nachwirkenden) Sinn zu geben?!
Worüber werden Sie sprechen?
Über das Immunsystem. Vor allem über T-Zellen, wofür sie gut und wofür sie schlecht sind. Und was sie so treiben und wie sie zusammenarbeiten.
Über welche besondere Erfahrung/Bereicherung/Herausforderung als Frau in der Wissenschaft erzählen Sie ihren Freund*innen?
Mein Credo: Man muss mit Herzblut dabei sein. Blut, das bedeutet Anstrengung, Entbehrung, Ausdauer und Fleiß. Herz, das bedeutet Freude, Neugierde, Begeisterung.
Victoria Porcu, Masterstudentin der Europäischen Ethnologie/ Empirischen Kulturwissenschaft/Geschichte, JMU Würzburg
Slam Titel: Queer Female Gaze. Ein besonderer Blick auf Filme und Serien?
Was gefällt Ihnen an dem Format Science Slam?
In meinem Studium beschäftige ich mich mit dem Alltag von Menschen. Näher kann man kaum an der Gesellschaft forschen, dennoch vermisse ich oft Räume, um unsere Erkenntnisse auch mit dieser Gesellschaft zu teilen. Denn Wissenschaft darf nicht im Elfenbeinturm sitzen, sondern gehört auf die Bühne! Und eine solch ist der Science Slam.
Worüber werden Sie sprechen?
Queere Frauen sind in einer heteronormativen Welt mit besonderen Herausforderungen und Hindernissen konfrontiert. Ihre damit einhergehenden spezifischen Erfahrungen spiegeln sich auch in ihrer Rezeption und ihrem Blick auf Filme und Serien wider – so die These der Masterarbeit. Im Rahmen von Interviews, gemeinsamen Filmabenden und Gruppendiskussionen bin ich der Frage nachgegangen, wie queere Frauen Filme und Serien schauen und wie sie diese Rezeptionserfahrungen erzählen. Meine wichtigsten Ergebnisse werde ich im Vortag vorstellen und außerdem thematisieren, wie es ist, als queere Forscherin in einem queeren Feld zu forschen.
Über welche besondere Erfahrung/Bereicherung/Herausforderung als Frau in Wissenschaft erzählen Sie ihren Freund*innen?
Meistens schwärme ich bei meinen Freund*innen über meine Dozent*innen. Am Lehrstuhl für Europäische Ethnologie sind das vor allem Frauen. Sie beeindrucken mich mit ihrer fachlichen und sozialen Kompetenz. Das Team ist für mich ein Beispiel dafür, welch tolle und innovative Arbeit entstehen kann, wenn Frauen zusammenarbeiten.
Raphaëlle Jung, Doktorandin in der Romanistik (Französisch), JMU Würzburg
Slam Titel: Hissez haut! Eine mittelalterliche Reise an Bord des französischen Narrenschiffs.
Was gefällt Ihnen an dem Format Science Slam?
Dass viel Lernen und viel Lachen Hand in Hand gehen!
Worüber werden Sie sprechen?
Über das europäische Mittelalter – eine spannende, oft missverstandene, irgendwie erfundene und bis heute prägende Epoche; über seine Literatur und vor allem über das Werk, über das ich meine Dissertation schreibe, La Nef des Folz.
Über welche besondere Erfahrung/Bereicherung/Herausforderung als Frau in Wissenschaft erzählen Sie ihren Freund*innen?
Die Fachfamilie der Romanistik (Französisch, Spanisch, Italienisch) ist an der Uni Würzburg eine sehr weiblich-geprägte akademische Domäne. Die meisten meiner direkten Vorbilder sind Frauen, die vor kurzem - oder schon seit einer Weile - den Weg für junge Akademikerinnen wie mich geebnet haben. Gleichzeitig ist die Art und Weise, wie akademische Karrieren strukturiert sind, für Frauen, die eine Familie haben oder wollen, immer noch völlig (!) ungeeignet. Und dennoch liebe ich meinen Job: Studierende unterrichten, Forschen, mit spannenden Menschen an spannenden Themen arbeiten – mir ist nie langweilig!
Sarra Sassi, Studentin der Humanmedizin und Translational Medicine, JMU Würzburg
Slam Titel: Stiff-Person-Syndrom - One in a Million
Was gefällt Ihnen an dem Format Science Slam?
Mir gefällt sehr die Offenheit des Formates und die Möglichkeit, über die eigene Fachdisziplin hinaus, verständlich (und im Idealfall auch mit Humor) den eigenen Forschungsgegenstand vermitteln zu können. Für mich ist es das erste Mal, dass ich an einem Science Slam als Slammerin teilnehme, das macht die Vorfreude umso größer.
Worüber werden Sie sprechen?
Was ist ein Dr. med.? Was ist Stiff Person Syndrom? Warum hat Céline Dion ihre Weltournee verschoben?
Zurzeit mache ich meine medizinische Doktorarbeit in der Neurologie am Universitätsklinikum Würzburg und beschäftige mich mit der Frage, ob und wie bestimmte Antikörper bei Patienten mit einem seltenen neurologischen Krankheit dahinkommen, wo sie hinwollen (ob sie wollen, kann ich nicht zu 100% sagen). Als Studentin war es für mich damals noch ganz neu in eine Arbeitsgruppe zu kommen und aktiv zum Fortschritt in der Medizin beitragen zu können. Ich freue mich, meine Einsichten mit der Allgemeinheit zu teilen.
Über welche besondere Erfahrung/Bereicherung/Herausforderung als Frau in Wissenschaft erzählen Sie ihren Freund*innen?
Von der ersten Zulassung von Frauen zum Medizinstudium zum Ende des 19. Jahrhunderts bis heute, wo der Frauenanteil unter Studierenden der Medizin bald bei 2/3 liegt - die Medizin wird zunehmend weiblicher.
Als Studentin befinde ich mich immer noch in einem zugegeben sehr geschützten Rahmen. In Hinblick auf die Zukunft sehe ich aber die Herausforderungen, mit denen sich meine weiter fortgeschritteneren Kolleginnen konfrontiert sehen - von der Berufung zu Überstunden, zum Nichternstgenommen werden, die Liste ist lang und nicht beschränkt auf die Medizin. Dazu sind Frauen in der Forschung nach wie vor unterrepräsentiert und der Frauenanteil dünnt sich aus, je höher der akademische Grad. Deswegen freut es mich, in meiner Arbeitsgruppe auch weibliche Vorbilder zu haben und zu sehen, wie weibliche Führung aussehen kann.
Margaux Borgmann, Masterstudentin Information Systems, JMU Würzburg
Slam Titel: SELECT * FROM… What?
Worüber werden Sie sprechen?
Im Zeitalter von Big Data nimmt die Masse an generierten und gespeicherten Daten täglich zu. Diese werden häufig in Datenbanken abgelegt. Der Zugriff darauf ist zum einen limitiert durch Zugriffsbeschränkungen, zum anderen aber auch durch die Fähigkeit überhaupt mit Datenbanken umzugehen. Wie können hier Barrieren abgebaut werden und was hat das mit Sprachmodellen wie ChatGPT zu tun - darauf gehe ich in meinem Slam ein.
Über welche besondere Erfahrung/Bereicherung/Herausforderung als Frau in Wissenschaft erzählen Sie ihren Freund*innen?
Als studentische Mitarbeiterin im Büro der Universitätsfrauenbeauftragten (UFB) habe ich am Genderdatenreport 2019 und 2021 mitgearbeitet. Daher achte ich besonders auf die Doktorandinnen, weiblichen Post-Docs und Professorinnen an der Uni. Jede einzelne ist ein Vorbild, umso mehr in Bereichen in denen Frauen unterrepräsentiert sind.