Information und Schulung der Vorgesetzten
im Zusammenhang mit vorbeugenden Maßnahmen und als Teil des Gesundheitsmanagements
Vorgesetzte haben Vorbildfunktion, auch wenn es um den Umgang mit Alkohol und anderen Suchtmitteln geht. Sie prägen mit ihren Einstellungen und ihrem Verhalten wesentlich die Kultur des Umgangs mit Suchtmitteln am Arbeitsplatz. Insofern kommt der Information von Vorgesetzten zum verantwortungsvollen Gebrauch von Alkohol und Medikamenten eine besondere Bedeutung zu.
Das Führungsverhalten von Vorgesetzten hat einen erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden, die Motivation und die Gesundheit der Mitarbeiter. Den Vorgesetzten wird eine Teilnahme an Fort- und Weiterbildungsangeboten zur Erhöhung der Führungskompetenzen ermöglicht.
im Zusammenhang mit der Arbeitssicherheit
Vorgesetzte tragen auch die Verantwortung für die Sicherheit am Arbeitsplatz auf dem Weg zur und von der Arbeit. Über das Vorgehen im Fall der Einschränkung der Arbeitsfähigkeit aufgrund des Konsums von Alkohol oder anderen Suchtmitteln werden alle Vorgesetzte informiert (vgl. Anhang 1, Umgang mit akuter Alkoholisierung / Berauschung am Arbeitsplatz).
im Umgang mit suchtmittelauffälligen Beschäftigten
Vorgesetzte nehmen - gewollt oder ungewollt - eine zentrale Rolle beim Umgang mit suchtmittelauffälligen Beschäftigten ein. Sachgerechtes, zielgerichtetes und konsequentes Handeln fordert in besonderer Weise ihre Führungskompetenz, da eine Ansprache den Widerstand des Mitarbeites provoziert.
Der im Anhang 2 geschilderte Fünf-Stufenplan regelt den Umgang mit suchtmittelauffälligen Beschäftigten. Vorgesetzte sind verpflichtet, diesen umzusetzen.
Anlaufstelle zur Unterstützung bei der Vorbereitung und zur Begleitung der Stufenplangespräche ist die Suchtberatungsstelle, die allen Beteiligten zur Verfügung steht. Bei unklarer Ausgangslage empfiehlt sich der Kontakt mit der Beratungsstelle auch schon, wenn Vorgesetzte entscheiden müssen, ob ein Anlass für ein Gespräch mit dem Mitarbeiter gegeben ist!
Prinzipiell gilt: Je früher ein problematisches Verhalten angesprochen wird, desto größer ist die Chance, einem fortdauernd riskanten Konsum oder der Verschlimmerung einer Abhängigkeit entgegen wirken zu können.