Von Würzburg in die Welt
08.12.2023Alumnus Dr. Christian Seynstahl hat an der Universität Würzburg Geographie studiert. Heute leitet er den Fachbereich Standortpolitik und Unternehmensförderung bei IHK Würzburg-Schweinfurt.
Was arbeiten Absolventinnen und Absolventen der Julius-Maximilians-Universität Würzburg (JMU)? Um Studierenden verschiedene Perspektiven vorzustellen, hat Michaela Thiel, Geschäftsführerin des zentralen Alumni-Netzwerks, ausgewählte Ehemalige befragt. Diesmal steht ihr Dr. Cristian Seynstahl Rede und Antwort.
Christian, wie würdest Du einem Laien Deinen Job beschreiben? Ich bin Bereichsleiter eines tollen Teams, das sich inhaltlich mit der Gestaltung der wirtschaftsstrukturellen Rahmenbedingungen sowie den vielfältigen Herausforderungen von Unternehmen – von der Gründung bis zur Übergabe – befasst. Wir vertreten das Interesse der gewerblichen Wirtschaft gegenüber Politik, Verwaltungen und der breiten Öffentlichkeit von der Gestaltung des öffentlichen Verkehrs über den Infrastrukturausbau und die Stadtentwicklung bis hin zu Belangen der Landes- und Regionalplanung oder der kommunalen Planung. Als Träger öffentlicher Belange beziehen wir Stellung zu regionalen und lokalen Planungsvorgängen, etwa bei der Ausweisung von Gewerbegebieten, im Straßenbau, der Ansiedlung von Supermärkten oder dem Ausbau der erneuerbaren Energien. Hierzu stehen wir im engen Austausch mit den IHK-Mitgliedern und dem IHK-Ehrenamt. Zudem beraten wir zu den Themen Unternehmensgründung, Firmierung, Finanzierung und Förderung, Standortsuche, Fachkräftesicherung, Corporate Social Responsibility, Coachingangeboten und der Unternehmensnachfolge für unsere rund 71.000 Mitgliedsunternehmen in Mainfranken. Außerdem führen wir regionale Analysen und Erhebungen durch, zum Beispiel drei Mal im Jahr zur konjunkturellen Lage im Kammerbezirk, und veröffentlichen diese in Publikationen oder in unserem Digitalen Wirtschaftsatlas Mainfranken (www.wirtschaftsatlas-mainfranken.de).
Was gefällt Dir besonders gut an Deiner Arbeit, was siehst Du als größte Herausforderung? Mich reizt vor allem die Themenvielfalt und natürlich die Arbeit im Team. Mein Job ist inhaltlich extrem abwechslungsreich und niemals wirklich langweilig. Hinzu kommen die organisatorischen Aufgaben im Bereich Personalführung, Projektplanung und die strategische Weiterentwicklung meines Fachbereichs. Es gibt zwar immer viel zu tun, aber es macht auch sehr viel Spaß. Und ich habe menschlich wie fachlich klasse Kolleginnen und Kollegen, die täglich einen sehr guten Job machen. Ich komme zudem viel in der Region herum und treffe auch dort engagierte Mitstreiter. Zwar sind die zu bohrenden Bretter oft sehr dick, aber wir bleiben am Ball und bekommen auch sehr viel positives Feedback für unsere Arbeit. Größte Herausforderungen sind dabei die begrenzten Ressourcen – auch mein Tag hat nur 24 Stunden. Manchmal ist es schon ein Spagat, alles unter einen Hut zu bekommen. Aber alles in allem kann ich mich nicht beschweren und das Positive überwiegt deutlich!
Du hast ein Buch veröffentlicht – kannst Du den Inhalt kurz beschreiben? Dr. Sascha Genders, der neue Hauptgeschäftsführer unserer IHK, und ich haben das Buch „CSR und Hidden Champions. Mit Unternehmensverantwortung zum Weltmarktführer“ im Springer-Verlag herausgegeben. Uns ging es dabei um die Frage, was deutsche Hidden Champions, sprich weniger bekannte Weltmarktführer, bereits heute in Sachen Nachhaltigkeit und Unternehmertum leisten. Neben thematisch breit aufgestellten Fachbeiträgen findet man im Buch auch einige Praxisberichte von Unternehmen, die Einblick in ihre CSR-Strategie und -Projekte geben.
Was ist Deine liebste Studienerinnerung? Das kann ich gar nicht so genau beantworten. Ich habe meine Studienzeit insgesamt sehr genossen. Nicht nur, dass ich Gelegenheit hatte, mich fachlich konzentriert mit Themen zu befassen, die mir großen Spaß gemacht haben, auch das Studentenleben war super. Ich habe viele Freundschaften geknüpft, die noch immer anhalten, hatte neben dem Studium und diversen Jobs auch ausreichend Zeit für meine Hobbys und ja, auch das Feiern kam nicht zu kurz. Ich habe auch meine Frau im Studium kennengelernt, das sind natürlich besonders schöne Erinnerungen. Zwar war ich sehr stolz, als ich dann meinen Abschluss in den Händen halten konnte, aber etwas wehmütig sicher auch. Immerhin bin ich Würzburg und Mainfranken erhalten geblieben.
Vielen Dank für das Gespräch.
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