3. Periode: 1782-1854
Botanischer Garten im Barockgarten des Juliusspitals
Orange markierte Fläche (1): Institutsgebäude mit Gärtnerwohnung
Rote Flächen (2-5): Vier neue Gewächshäuser
Orange markierte Fläche (6): Schuppen und 'Holzhalle' für Feuerholz zur Gewächshausbeheizung und für Gartengeräte
Orange markierte Fläche (7): Wasch- und Holzhaus für die Gärtnerfamilie mit 2 Gesellenzimmern
Grüne Flächen: Freiland-Nutzflächen
Unter der Gärtnerwohnung (1) wurde im Erdgeschoss ein 'pharmazeutisch-chemisches Laboratorium' und ein 'Vorleßsaal für Botanik' eingerichtet. Dieser Hörsaal diente bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts im Winter als Überwinterungsort (Frigidarium = Kalthaus) für frostempfindliche Pflanzen. Außerdem wurden darin das Herbarium (Sammlung getrockneter Pflanzen) und die Samen des Gartens aufbereitet und aufbewahrt.
Diese Periode brachte den Botanischen Garten auf einen Höhepunkt seiner Entwicklung.
Zu den Feierlichkeiten anläßlich des 200-jährigen Bestehens der Universität (1782) wurden auch die letzten beiden barocken Zierbeete beseitigt und dort eine 'pharmaceptische Kräuter-Anlag', also eine Arzneipflanzensammlung, eingerichtet.
Die bisherigen 3 Gewächshäuser wurden abgerissen und durch 4 neue ersetzt, die neben einem Institutsgebäude mit Gärtnerwohnung und Betriebsgebäuden in den Jahren 1787-89 am Nordende des Juliusspitalgartens errichtet wurden.
Bis 1791 wurde fast der gesamte Juliusspitalgarten zum Botanischen Garten umgewandelt. Auf der aber nur etwa 3000 m2 großen nutzbaren Pflanzfläche des Gartens und den 340 m2 Gesamtfläche der 4 Gewächshäuser wurden aufgrund besonderen Sammeleifers des botanischen Gärtners mit bemerkenswert hohem gärtnerischem Geschick über 6000 Arten kultiviert.