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Mineralogisches Museum

Molybdänit MoS2

Molybdänit ist ein undurchsichtiges, blaugraues Mineral mit meist hexagonal tafeliger Ausbildung.Es hat nur eine geringe Ritzhärte und ist biegsam. Bei diesem Mineral handelt es sich um ein Sulfid, eine Mineralgruppe, die in einem nahezu sauerstoffreien schwefelreichem Milieu gebildet wird.  Häufig wird in kleinen Mengen das seltene Element Rhenium als Ersatz für Molybdän in die Kristallstruktur  eingebaut. Da nur wenige Minerale Rhenium enthalten, wird Molybdänit in bestimmten Lagerstätten auch zur Gewinnung von Rhenium abgebaut.

Vorkommen

Molybdänit kann in unterschiedlichen Lagerstätten-Typen auftreten. Das Mineral bildet sich insbesondere unter hydrothermalen Bedingungen, dort wo heiße, mit Molybdän und Schwefel angereicherte Flüssigkeiten durch Gesteins-Spalten und Klüfte in der Erdkruste zirkulieren. Ursache ist magmatische Aktivität. Man spricht dann von magmatogen-hydrothermalen Lagerstätten. Akzessorisch tritt Molybdänit in sogenannten porphyrischen Kupferlagerstätten oder in Zinn-Wolfram-Greisen auf. Häufig kommt dieses Mineral zusammen mit Kassiterit (Zinnstein) und Wolframit vor. Aus diesen Lagerstätten wird Molybdän lediglich als Nebenprodukt gewonnen. Die eigentlichen Molybdän-Lagerstätten weisen Parallelen zu den porphyrischen Kupfer-Lagerstätten auf. Ein bedeutendes Beispiel für eine derartige porphyrische Molybdän-Lagerstätte bildet die Climax Mine in Colorado, USA, welche gegenwärtig mit bis zu 80 % an der Molybdän-Produktion beteiligt ist. Neben den Vereinigten Staaten von Amerika spielt insbesondere China, aber auch Chile und Peru eine entscheidende Rolle in der Molybdän-Produktion.

Das Mineral Molybdänit wird vorgestellt von Céline Strohmeier und Joshua Carl, studentische Hilfkräfte im MIneralogischen Museum.

Molybdänit ist der wichtigste Rohstoff für die Gewinnung von Molybdän, ein bedeutender Stahlveredler, der im sogenannten Molybdänstahl sowie in legiertem Gusseisen verwendet wird. In Stahllegierungen wie Edelstahl und Werkzeugstahl verbessert Molybdän die Festigkeit sowie die Korrosions- und Hitzebeständigkeit.

Die geringe Härte und vollkommene Spaltbarkeit basieren auf schwachen Van-der-Waals Bindungen zwischen den einzelnen Schichten im Kristallgitter. Die daraus resultierenden guten Hafteigenschaften auf Stählen und anderen Metallen machen das Mineral zu einem im Maschinenbau verbreiteten Trockenschmierstoff.

Weitere Molybdänverbindungen finden Anwendung als Katalysatoren zum Beispiel in der Erdölraffination. Seine besonderen Halbleitereigenschaften machen es zudem interessant für die Elektronikindustrie, insbesondere bei der Entwicklung von flexiblen und dünnen Bauteilen.

Dank seines hohen Schmelzpunkts wird Molybdän auch als Reaktormetall und Baumaterial in der Raketentechnik eingesetzt.

Die zukünftige Rohstoffknappheit, welche auch auf Molybdän zutrifft, stellt die Stahl- und Gusseisenindustrie vor große Herausforderungen, da Molybdän durch kaum ein anderes Element in dieser Funktion ersetzt werden kann.

Molybdän ist ein essenzielles Spurenelement für lebende Organismen. Es ist Bestandteil von Enzymen, welche für die Kontrolle des Harnsäurespiegels verantwortlich sind. Eine erwachsene Person sollte durch die Nahrung täglich ca. 50-100 Mikrogramm Molybdän zu sich nehmen., Quellen sind u.a. Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Nüsse und Rinderleber.