Traditionelle irische Musik und ihre Verbreitung in Deutschland

Dr. Felix Morgenstern war im Sommersemester 2024 als Dozent und wissenschaftlicher Mitarbeiter (Postdoc) am Lehrstuhl für Ethnomusikologie tätig. Er promovierte 2021 im Bereich Ethnomusikologie an der University of Limerick in Irland.

Herr Dr. Morgenstern, was war das Thema Ihrer Promotion und warum haben Sie sich für den Bereich Ethnomusikologie entschieden?

Für meine Doktorarbeit habe ich mich mit der traditionellen irischen Musik und ihrer Verbreitung in Deutschland befasst. Als aktiver irischer Folkmusiker, der nach Irland zog, um diese Musik zu erlernen, gewann ich schnell Interesse an Diskursen zu Identität, Nationalismus und Authentizität. Erst später erkannte ich, dass dies eigentlich grundlegende ethnomusikologische Themengebiete sind, da sich das Fach die Frage stellt, warum und wie sich Menschen in unterschiedlichen kulturellen Kontexten mit Musik auseinandersetzen.  

Sie machen selbst Musik, welches Instrument spielen Sie (und in welcher Musikgruppe?)?

Ich spiele als professioneller irischer Folkmusiker sowohl Uilleann Pipes (irischer Dudelsack), als auch Bodhrán (irische Rahmentrommel). Aktuell bin ich freischaffend in verschiedenen Musikgruppen in Irland, Österreich und Deutschland als Gastmusiker und als Dozent bei Musik-Workshops tätig.

Welche Musikprojekte gibt es am Lehrstuhl, wie setzen sich diese normalerweise zusammen (immer wieder neu jedes Semester, ..)?

Am Lehrstuhl für Ethnomusikologie gibt es mehrere praktische (Weltmusik-)Ensembles in afrikanischem Trommeln, arabischer Musik, Gesang, irischer Musik und Klezmer. Die Gruppen setzen sich vorwiegend aus Studierenden zusammen und wechseln mitunter jedes Semester, je nach Lehraufträgen.

Wie geht es nun nach der Promotion weiter?

Im Wintersemester 2024/25 habe ich einen Lehrauftrag für irische Musik an der Universität Wien in Österreich. Währenddessen arbeite ich an der Fertigstellung verschiedener Publikationen, wie einer Monographie, einem Sammelband und Artikeln in Fachzeitschriften. Natürlich bewerbe ich mich auf weitere Stellen und beantrage Fördergelder für neue Forschungsprojekte.

Vielen Dank für das Gespräch!

Interview: Michaela Thiel