Dr. Siegbert Wuttig, Psychologie, Romanistik & Geschichte, Independent Higher Education Consultant
01/03/2011Aktuell: Independent Higher Education Consultant Studium: Psychologie, Romanistik & Geschichte
Herr Wuttig, warum haben Sie sich für ein Studium an der Universität Würzburg entschlossen?
Warum Würzburg?
Ich bin in Würzburg in die Schule gegangen und hatte auch vor, anderswo in Deutschland das Studium aufzunehmen. Die gemütliche Stadt, das gute Studienangebot und nicht zuletzt die vielen Freunde machten dann aber meine Entscheidung für Würzburg leicht.
Welches Ereignis aus Ihrer Studienzeit ist Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben?
Ein einzelnes Ereignis herauszugreifen fällt mir schwer. Fachlich waren es vor allem die spannenden und anregenden Vorlesungen und Seminare in der Romanistik und Psychologie, von denen ich teilweise heute noch profitiere. In bester Erinnerung bleiben mir die sagenhaften Frankreich-Exkursionen mit Prof. Dr. Junker und die Feierstunde zur Verleihung des Preises der Unterfränkischen Gedenkjahrstiftung für meine Dissertation.
Was verbindet Sie heute mit der Universität Würzburg?
Ich komme einmal jährlich an die Universität Würzburg zu einem Begrüßungstreffen mit den ausländischen DAAD-Stipendiaten, die in Würzburg studieren. Besonders freue ich mich dabei immer auch auf ein Wiedersehen mit meinem Doktor-Vater und DAAD-Ehrenpräsidenten Prof. Berchem und „alten“ Kollegen aus der Universität, in der ich auch mehrere Jahre als Wissenschaftlicher Mitarbeiter tätig war.
Wie würden Sie die Schwerpunkte Ihrer Arbeit in wenigen Worten beschreiben? Was mögen Sie besonders an Ihrem Beruf?
Im DAAD arbeite ich seit 1989 und leite dort den Bereich, der für die Politiken und Bildungsprogramme der Europäischen Unon zuständig ist. Da die EU inzwischen weltweit agiert, hat sich auch unsere Arbeit „globalisiert“. Wir informieren und beraten die deutschen Hochschulen über aktuelle EU-Entwicklungen im Bildungsbereich. Zudem vergeben wir im Rahmen des ERASMUS-Programms jährlich rund 50 Mio. EUR an die deutschen Hochschulen zur Förderung von Auslandsaufenthalten von Studierenden, Dozenten und anderem Hochschulpersonal in Europa. Schließlich beraten wir auch mit Unterstützung von Bologna-Experten die deutschen Hochschulen zu Aspekten des Bologna-Prozesses.
Die Tätigkeit im DAAD ist höchst spannend, abwechslungsreich und sehr international angelegt. Aufgrund der Zusammenarbeit mit vielen Ländern der Welt ist die Arbeit mit zahlreichen Dienstreisen und auswärtigen Arbeitssitzungen verbunden. Gerade dadurch habe ich viel von der Welt gelernt, auch über andere Gesprächs- und Verhandlungskulturen.
Wie bewerten Sie die Neuordnung des Studiums nach dem Bologna-Prozess? Sehen Sie die Ziele, beispielsweise die Erhöhung der Mobilität der Studierenden als erreicht?
Die große europäische Hochschulreform im Rahmen von Bologna ist gerade einmal zehn Jahre alt und noch lange nicht abgeschlossen. Immerhin haben wir in Deutschland bereits rund 75% aller Studiengänge auf Bachelor und Master umgestellt. In manchen Fächern (z.B. Medizin, Jura) braucht der Umstellungsprozess sicher noch längere Zeit. Hinsichtlich der angestrebten höheren Mobilität gibt es Anzeichen dafür, dass sich diese insbesondere in den dreijährigen Bachelor-Programmen noch nicht wie gewünscht in diese Richtung entwickelt. Es zeigt sich, dass künftig die Hochschule mehr als in der Vergangenheit Mobilität curricular verankern (Einbau von Mobilitätsfenstern) und die Anerkennung von anderweitig erbrachten Studienleistungen deutlich verbessern müssen.
Was wünschen Sie sich persönlich von dem Alumni-Netzwerk der Universität Würzburg?
Ich muss gestehen, dass ich erst durch dieses Interview vom Alumni-Netzwerk erfahren habe. Als ich mir dann die Alumni-Webseite angeschaut habe, war ich sehr positiv überrascht. Vieles von dem, was ich mir von einem solchen Netzwerk wünsche, ist dort bereits beschrieben (Alumni-Datenbank, Newsletter, jährliche Alumni-Treffen). Ich hab mich daraufhin auch gleich in die Datenbank eingetragen.
Vielen Dank für das Gespräch!