Holger Weininger, Pädagogikstudium, Leitung Volkshochschule
08/01/2017,,Ohne ein dickes Fell geht es nicht als Leiter einer Volkshochschule" Alumnus Holger Weininger hat an der Universität Würzburg Pädagogik studiert und leitet heute die vhs Landkreis Haßberge e.V.
Holger Weininger hat nach seinem Pädagogikstudium an der Universität Würzburg verschiedene Tätigkeiten ausgeübt. Heute leitet er die Volkshochschule im Landkreis Haßberge.
Was arbeiten Absolventen der Universität Würzburg? Um den Studierenden verschiedene Perspektiven vorzustellen, hat Michaela Thiel, Geschäftsführerin des zentralen Alumni-Netzwerks, ausgewählte Ehemalige befragt. Diesmal ist Alumnus Holger Weininger an der Reihe. Weininger hat an der Uni Pädagogik studiert und leitet heute die vhs Landkreis Haßberge e.V.
Herr Weininger, unterliegen Volkshochschul-Kurse eigentlich gesellschaftlichen Trends?
Die Kurse und Angebote der vhs spiegeln oftmals sehr früh Trends, Bedarfe und auch Entwicklungen wider, die sich überregional, aber auch in den jeweiligen Einzugsbereichen und Regionen der Volkshochschulen ergeben. Das hängt zum einen mit der flächendeckenden Verbreitung der Volkshochschulen zusammen, zum anderen aber auch damit, dass wir aufgrund unseres breiten Programmspektrums das Ohr an sehr vielen, sehr unterschiedlichen Kunden und Kooperationspartnern haben.
Welche Angebote sind in diesem Jahr besonders gefragt?
Was seit einiger Zeit sehr stark nachgefragt wird, sind Veranstaltungen und Kurse, die sich um das Thema Migration und Flucht drehen. Das erstreckt sich von politischen Vorträgen zum Thema über Angebote für ehrenamtliche Helfer bis hin zu den Integrationskursen, die im Auftrag des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge für geflüchtete Menschen durchgeführt werden.
Was schätzen Sie besonders an Ihrem Beruf?
Dass ich mit sehr vielen sehr unterschiedlichen Menschen zusammenkomme. Zudem die hohen inhaltlichen und organisatorischen Gestaltungsmöglichkeiten, welche die Leitung einer mittelgroßen Volkshochschule – wir haben 20 festangestellte Mitarbeiter und rund 400 freiberufliche Dozenten – bietet.
Wie sind Sie zu Ihrer Position gekommen?
Nach mehreren Jahren verschiedener Tätigkeiten und Projektleitungen in der berufsbezogenen und der betrieblichen Weiterbildung wollte ich in eine „richtige“ Leitungsposition mit einem breiten inhaltlichen Aufgabengebiet. Der eigentliche Eintritt in diese Position verlief im ganz klassischen Bewerbungsverfahren mit Stellenausschreibung, Bewerbung und Vorstellungsgespräch.
Welche Eigenschaft sollte man in Ihrem Beruf unbedingt mitbringen?
Die wichtigsten Eigenschaften sind Interesse an neuen Dingen und Themen, Freude an der Arbeit mit und am Führen von Menschen, Kreativität, aber auch Belastbarkeit und hin und wieder das berühmte „dicke Fell“.
Was würden Sie Studierenden raten, die einen ähnlichen Berufswunsch mitbringen?
Ich halte es für ganz wichtig, im Bildungsbereich viele und unterschiedliche Erfahrungen zu sammeln und auch hin und wieder den Arbeitgeber zu wechseln. Man sollte mal unterrichtet haben, Konzepte und Texte erarbeitet und mit unterschiedlichen Kooperationspartnern und Kunden zu tun gehabt haben und auch wissen, wie die eher trockene Verwaltungs- und Organisationsarbeit im Weiterbildungsbereich funktioniert. Wichtig erscheint mir auch die Erfahrung, wie unterschiedliche Firmen und Einrichtungen der Weiterbildung ticken, von betrieblicher Weiterbildung und Personalentwicklung bis hin zu Bildung in öffentlicher Verantwortung, wie das bei den Volkshochschulen der Fall ist. Eine Zeit lang freiberuflich tätig gewesen zu sein, schadet sicherlich auch nicht.
An welches Ereignis aus Ihrer Studienzeit erinnern Sie sich besonders gerne?
Da gibt es viele Dinge, an die ich gerne zurückdenke. Zum einen die Universität Würzburg selbst, die aufgrund ihrer Größe und ihrer vielen Fakultäten schon damals hervorragende Perspektiven und Möglichkeiten für ein Studium geboten hat, das auch Blicke über den Tellerrand hinaus ermöglichte. Es sei natürlich nicht verschwiegen, dass die Stadt Würzburg mit ihren vielfältigen kulturellen Möglichkeiten und ihrem großen Angebot an Kneipen und Freizeitmöglichkeiten das Studium umso attraktiver gemacht hat.