Marina Samoliuk
Marina Samoliuk
Wie würden Sie einem Laien Ihre wissenschaftliche Arbeit beschreiben?
Ich würde meine wissenschaftliche Arbeit wie folgt erklären: Jeder kennt Länder wie China und die Vereinigten Staaten, jeder weiß, dass diese Länder das größte wirtschaftliche und sogar politische Potenzial haben. Im Falle ihrer Kollision und der Entstehung einer Vielzahl von Widersprüchen zwischen ihnen (was heute geschieht) müssen sich die übrigen Länder entweder zusammenschließen, um ein Gegengewicht zu schaffen, oder in vielerlei Hinsicht die Seite Chinas oder der Vereinigten Staaten vertreten. In meinen wissenschaftlichen Arbeiten betrachte ich, wie die EU als einheitliche politische und wirtschaftliche Union auf den zunehmenden Wettbewerb zwischen den Vereinigten Staaten und China reagieren kann und ob sie unter solchen Bedingungen eine einheitliche Politik verfolgen kann.
Welches interkulturelle Missverständnis konnten Sie wie erfolgreich lösen?
Ich werde Ihnen kurz eine Situation erzählen. Als ich in den USA am Austauschprogramm teilnahm, lebte ich bei einer Gastfamilie. Da es in Russland und insbesondere in meiner Familie üblich ist, dass man beim langen Aufenthalt als ein Gast irgendwie bei der Hausarbeit helfen, etwas zum Essen kaufen oder einige Rechnungen bezahlen muss, um niemanden zu belasten. In den Vereinigten Staaten schien es mir immer, dass ich ein schlechter Gast war, wenn ich mich wegen eines so langen Aufenthalts nicht unwohl und schuldig fühlte. Am Ende entschied ich mich mit meiner Gastfamilie zu sprechen und sagte ihnen wenn sie meine Hilfe b.r oder ich zu Hause etwas falsch gemacht habe mit mir davon direct zu reden, damit wir dieses Problem durch einen Dialog lösen können.
Welche Herausforderungen können Sie sich vorstellen, wenn Sie in eins der anderen Geschlechter schlüpfen müssten?
Ich denke, dass das Hauptproblem sozialer Druck aufgrund unangemessenen Verhaltens wäre. Mit unangemessenem Verhalten meine ich das Verhalten, das sich bei einer Person bereits im Zusammenhang mit ihrer Selbstidentifikation mit dem ursprünglichen Geschlecht entwickelt hat. Zum Beispiel wäre es für eine Frau, die sich in einem männlichen Körper befindet, schwierig, sofort die Kriterien des männlichen Geschlechtsverhaltens zu erfüllen. Ein weiteres Problem wäre die letzte Frage der Selbstidentifikation, wie man sich auf sich selbst bezieht, wenn zwei verschiedene Personen drinnen und draußen sind.
Welche Vision haben Sie zu Ihrer zukünftigen Forschung/Arbeit?
Ich denke, dass ich mich weiterhin mit der Außen- und Innenpolitik der EU befassen werde. Ich denke aber auch, dass meine Forschung nächstes Jahr eine gewisse Tendenz zu den transatlantischen Beziehungen haben werde. Ich plane auch mich weiterhin mit den osteuropäischen Ländern insbesondere mit Polen, sowie den Beziehungen zwischen Russland und den baltischen Ländern zu befassen. Ich vermute all diese Themen relevant sind und gute Chancen haben weiter gefordert zu werden.