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Alumni-Newsletter

Dr. Andreas Pfenning, Postdoctoral Research Fellow, University of British Columbia

04/06/2021

Alumnus Dr. Andreas Pfenning berichtet von seiner Verbindung zu Würzburg und zur Universität, seinem Karrieresprung nach British Columbia in Kanada und seiner Faszination für die Physik.

Portraitfoto Dr. Andreas Pfenning
Foto: Isabell Semmel (Image: Foto: Isabell Semmel )

Hallo Andreas, bald verlässt du Würzburg gen Vancouver! Warum zieht es Dich nach Kanada, was erwartet Dich dort?

Hallo Stan, als ehemaliger Kollege vom Servicezentrum Forschung und Technologietransfer freut es mich besonders, heute mit dir sprechen zu können. In Vancouver erwartet mich ein facettenreiches Paket aus meiner neuen wissenschaftlichen Tätigkeit und einer der lebenswertesten Städte dieser Welt. Dort habe ich eine Stelle am Stewart Blusson Quantum Matter Institute der University of British Columbia (UBC) eine Stelle als Postdoctoral Research Fellow angeboten bekommen. Basierend auf integrierter Silizium-Photonik und dem optischen Übergang spezieller Dotieratome verfolgt meine neue Arbeitsgruppe um Prof. Lukas Chrostowski und Prof. Jeff Young das Ziel einen optischen Quantencomputer zu realisieren (s. Photonic Manipulation of Quantum States). Durch mein Auslandsjahr an der UBC während des Nanostrukturtechnik Bachelor Studiums kannte ich beide Professoren und deren exzellentes Arbeitsumfeld und die Universität bereits persönlich. Mit meinem Forschungsvorschlag konnte ich mich dann in einem offenen Bewerbungsprozess gegen eine Vielzahl anderer Bewerber durchsetzen. Aktuell warte ich allerdings darauf, dass die kanadischen Grenzbehörden meine Einreise genehmigen. Wegen der Covid-19 Pandemie gelten erhebliche Restriktionen.

Was sind die neuen Herausforderungen am Stewart Blusson Quantum Matter Institute, University of British Columbia?

Die spannendste Herausforderung wird sein, sich in ein neues Forschungsfeld einzuarbeiten. Für den verfolgten Ansatz des photonischen Quanten-Computing werden noch wichtige Komponenten benötigt. Dazu gehören in den Chip integrierte Detektoren, die in der Lage sind, einzelne Infrarot-Photonen zuverlässig zu detektieren. Solche Detektoren gibt es bisher nicht und eine meiner Hauptaufgaben wird darin bestehen diese zu entwickeln. Dazu werden wir verschiedene Techniken wie Elektronenstrahl-Lithographie verwenden, die mir aus meinem Studium der Nanostrukturtechnik an der Universität Würzburg sowie meiner Promotion am Lehrstuhl für Technische Physik bestens bekannt sind. Ich sehe mich daher gut gewappnet diese Herausforderung zu meistern.

Was verbindet Dich mit Würzburg und mit der Universität Würzburg? Wirst Du unser Unterfranken auch manchmal vermissen?

Würzburg, Unterfranken, Main und Spessart, das ist für mich Heimat. Natürlich werde ich unser Unterfranken auch manchmal vermissen. Besonders die offene, lebensfrohe Art der Unterfranken, die Weinfeste und meine Familie werden mir sicher das eine oder andere Mal fehlen. Als junger Student der Nanostrukturtechnik, aber auch als Doktorand der Physik habe ich an der Universität Würzburg viel gelernt und Freundschaften fürs Leben geschlossen. Besonders dankbar bin ich für die Möglichkeiten, die sich einem neugierigen Jungwissenschaftler an der Universität bieten. Besonders zu erwähnen sind der Lehrstuhl für Technische Physik, der unter Prof. Sven Höfling unter anderem das Gottfried-Landwehr-Labor für Nanotechnologien betreibt, sowie mein Doktorvater Prof. Lukas Worschech, der das Technologietransferzentrum der Universität leitet. Durch die exzellente Infrastruktur und das mir schon früh in meiner wissenschaftlichen Karriere entgegengebrachte Vertrauen, boten sich mir nicht nur wissenschaftlich beste Entfaltungsmöglichkeiten. Dafür bin ich dankbar und glücklich zugleich.

Was fasziniert Dich an Deiner Arbeit als Wissenschaftler und was würdest Du der neuen Studentengeneration im Fach Physik ans Herz legen?

Am meisten fasziniert mich, neues (Wissen) zu schaffen. Ich bin von zwei Sachen getrieben. Das eine ist meine innere Neugierde, zu verstehen, wie etwas funktioniert. Das andere, die Freude Neues zu schaffen. Es treten immer wieder Problemstellungen und Rückschläge auf, die es gilt zu lösen. Dabei nicht die Motivation und den Glauben an seine Idee zu verlieren, ist einer der wichtigsten Punkte, um voranzukommen. Wer das beherzigt und seine Wissbegierde beibehält, findet in der Universität Würzburg eine hervorragende Institution, um seine Ideen zu verwirklichen und zu einem eigenständigen Wissenschaftler heranzureifen.

Vielen Dank für das Gespräch und einen guten baldigen Start in Vancouver!
Das Gespräch führte Stan Pilischenko, ESF-ZDEX Manager an der Universität Würzburg.

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