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Alumni Sascha Genders und Lukas Klagebauer bilden die neue Geschäftsführung der IHK Würzburg-Schweinfurt

01/26/2023

Dr. Sascha Genders wird mit Wirkung ab 01.01.2023 neuer Hauptgeschäftsführer, Dr. Lukas Kagerbauer wird ab Januar 2023 stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt.

von links: Dr. Sascha Genders, IHK-Präsident Dr. Klaus D. Mapara und Prof. Dr. Ralf Jahn (Bild: Marcel Gränz/IHK)

Dr. Sascha Genders wird mit Wirkung ab 01.01.2023 neuer Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt. Das beschloss die Vollversammlung der IHK in ihrer Sitzung am Donnerstag. Der demnächst 43 Jahre alte künftige IHK-Chef ist promovierter Volkswirt und bereits seit 2008 für die IHK Würzburg-Schweinfurt tätig. Seit 2013 leitet er das IHK-Geschäftsfeld Existenzgründung/Unternehmensförderung, seit April 2014 zusätzlich das Geschäftsfeld Standortpolitik. Seit Anfang 2020 ist er stellvertretender Hauptgeschäftsführer in Würzburg. Überörtlich ist Genders Mitglied in zahlreichen Gremien des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) in Berlin, ferner Lehrbeauftragter der Fachhochschule Würzburg-Schweinfurt (FHWS) in Würzburg.

„Dank seiner mehr als 14-jährigen IHK-Erfahrung ist Dr. Genders mit dem Wirtschaftsraum Mainfranken vertraut, kennt Menschen, Institutionen und die Anforderungen der regionalen Unternehmen sehr gut und ist auch überregional in Bayern, Berlin und Brüssel bestens vernetzt. Mit seiner komplexen wissenschaftlichen Expertise und praktischem Anwendungswissen bietet er nach einhelliger Überzeugung von IHK-Präsidium und IHK-Vollversammlung die Gewähr, die mainfränkische Wirtschaftskammer angesichts der umfangreichen Herausforderungen bei Fachkräftesicherung, Digitalisierung, Unternehmenskommunikation und Interessenvertretung in eine erfolgreiche Zukunft zu steuern“, stellt IHK-Präsident Dr. Klaus-Dinkar Mapara fest. Genders folgt auf Prof. Dr. Ralf Jahn, der die IHK seit 2004 als Hauptgeschäftsführer leitet und nach mehr als 32 Jahren im Dienst der IHK in den Ruhestand tritt.

Der IHK-Hauptgeschäftsführer ist Dienstvorgesetzter von rund 135 Mitarbeitern in den IHK-Geschäftsstellen in Würzburg und Schweinfurt, verantwortet einen IHK-Jahresetat von rund 18 Millionen Euro und eine Bilanzsumme von rund 38 Millionen Euro. Der Hauptgeschäftsführer vertritt zusammen mit dem ehrenamtlich tätigen Präsidenten die IHK rechtsgeschäftlich und gerichtlich nach außen. Die IHK Würzburg-Schweinfurt hat 69.000 Mitglieder aus Industrie, Handel und Dienstleistungsgewerbe in Mainfranken.

Sascha Genders wurde 1979 in Fulda geboren. Nach seinem Abitur in Fulda studierte er ab 2000 Volkswirtschaftslehre an der JMU in Würzburg. Sein Studium ergänzte er durch den Abschluss zum Europarechts-Ökonom, später erweitert mit dem Abschluss Europäisches Recht (LL.M. Eur.). In der Zeit von 2006 – 2008 erhielt er ein Stipendium des Zentralverbands Elektrotechnik und Elektroindustrie e.V. und war im selben Zeitraum tätig als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl VWL, insbesondere Geld und internationale Wirtschaftsbeziehungen von Professor Dr. Peter Bofinger tätig, wo er im Dezember 2009 seine Promotion zum Dr. rer pol. abschloss.

Bereits Ende 2008 brachte Sascha Genders seine Expertise bei der IHK Würzburg-Schweinfurt ein, zuletzt als stellvertretender Hauptgeschäftsführer. Ab Januar 2023 wird Dr. Genders die Nachfolge des bisherigen Hauptgeschäftsführers Prof. Dr. Ralf Jahn antreten.

Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät gratuliert Dr. Sascha Genders zu seinem Erfolg und bedankt sich bei ihm für die Beantwortung der Interviewfragen.

WiWi Fakultät: Wie wurden Sie auf die Uni Würzburg aufmerksam und was hat sie bewogen, Wirtschaftswissenschaft zu studieren und zu promovieren?

Sascha Genders: Ich hatte damals vor und während des Abiturs natürlich noch eine enge Bindung an die Heimat, etwa durch Bekannte oder den Sportverein in Fulda. Und da lag es nahe für mich, etwas in relativer Nähe zu suchen. Da mich die Börse und das Wirtschaftsgeschehen schon früh interessiert haben, lag es nahe, mich dann fachlich in Richtung Wirtschaftswissenschaften zu orientieren. So bin ich 2000 in Würzburg gelandet. Die Promotion hat sich dann durch meine Diplomarbeit am Lehrstuhl von Prof. Bofinger und ein nach meinem Abschluss zum Diplom-Volkswirt gemeinschaftlich mit ihm verfasstes Gutachten für das Sächsische Wirtschaftsministerium ergeben. Die Freude am wissenschaftlichen Arbeiten konnte ich dann dankenswerterweise im Rahmen der Promotion vertiefen.

WiWi Fakultät: Sie sind seit Dezember 2008 Beschäftigter der IHK Würzburg-Schweinfurt. Was sind derzeit Ihre Hauptaufgaben und Tätigkeiten?

Sascha Genders: Seit 2020 bin ich als Stellvertreter des Hauptgeschäftsführers tätig. Hierbei verantworte ich als Teil unseres dreiköpfigen Vorstandes verschiedene Fachbereiche wie Existenzgründung und Unternehmensförderung, Standortpolitik, Recht und Steuern, Innovation und Umwelt sowie International. Eine IHK übernimmt als Selbstverwaltung der Wirtschaft in der Regel drei Aufgaben: Erstens erfüllt sie hoheitliche Aufgaben, beispielsweise bei der Berufsausbildung. Zweitens vertritt sie das Gesamtinteresse unserer 69.000 Mitgliedsunternehmen aus Mainfranken. Und drittens bieten wir unseren Unternehmen eine breite Servicepallette, von der Gründungsberatung, über Informationen zu Fördermitteln bis hin zur Unterstützung beim Aufbau von Netzwerken von Wirtschaft und Wissenschaft. Mein Spektrum ist also mit dem gesamten Team enorm vielschichtig. Und als Vorstand übernimmt man zugleich natürlich eine ganze Reihe an operativen Aufgaben und strategischen und organisatorischen Inhalten für die IHK, von Personalfragen über die Digitalisierung bis hin zur Nachhaltigkeit unseres Hauses.

WiWi Fakultät: Ab Januar 2023 werden Sie Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt. Welche Ziele haben Sie sich für diese Aufgabe gesetzt? Welche Angelegenheiten liegen Ihnen besonders am Herzen?

Sascha Genders: Zunächst einmal lebt eine IHK immer von einem starken und engagierten Ehrenamt, von Unternehmer:innen, die sich in den Gremien der IHK - im Präsidium, der Vollversammlung, in Fachausschüssen oder als Prüfer:innen – engagieren. Nach der, Ende vergangenen Jahres, erfolgten IHK-Wahl konstituieren sich unsere Gremien zu Jahresbeginn 2023 für die nächsten vier Jahre und dann gilt es, gemeinsam mit dem Ehrenamt die Weichen für die nächsten Jahre zu stellen. Die Herausforderungen der Unternehmen liegen hierbei sicherlich auf der Hand: Pandemie, gestörte Lieferketten, Inflation, Energiekrise, Fachkräfteengpass ... und, und, und. Hier müssen wir gemeinsam – die IHK-Mitarbeiter:innen im Hauptamt und das Ehrenamt – an Lösungen arbeiten und den Betrieben helfen, gut durch diese Zeiten zu kommen. Aber zugleich bietet jede Krise auch Chancen. Denken wir zum Beispiel an neue Gründungsideen, an die Start-up-Szene oder innovative Geschäftsideen, die in der Region – auch dank der starken Hochschulen – entstehen, diese gilt es weiterhin zu unterstützen. Persönlich möchte ich zwei weitere Themen in der Region, aber auch in unserem Haus aktiv fördern: Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Wir sehen enorme gesellschaftliche Herausforderungen wie den Klimawandel, Ressourcenknappheit oder demografische Veränderungen, umso wichtiger wird das Thema Nachhaltigkeit/Corporate Social Responsibility. Die Märkte und die Regulatorik führen dazu, dass sich Unternehmen stets intensiver – insofern sie das nicht ohnehin schon tun - mit den Folgen des eigenen Handelns beschäftigen. Aber hierdurch bieten sich eben auch Chancen für Wirtschaftswachstum. Wirtschaftlicher Erfolg und der Anspruch, Gutes zu tun, müssen Hand in Hand gehen. Ideen wie Mülltrennung durch KI-gesteuerte Systeme, KI-basierte Optimierung des Beschaffungswesens, innovative Lieferdienste oder in Mainfranken produzierte Maschinen, welche die Palmölproduktion und damit Flächenrodungen reduzieren - all dies zeigt, welches Potenzial wir ökonomisch durch Nachhaltigkeit haben. Das möchte ich gerne unterstützen! 

WiWi Fakultät: Wie kommen die IHK-Würzburg-Schweinfurt und ihre Mitglieder durch diese bewegten Zeiten? Welche Unterstützung kann die IHK ihren Mitgliedern geben?

Sascha Genders: Die Zeiten sind tatsächlich herausfordernd! Laut IHK-Konjunkturumfrage aus dem Herbst 2022 war der Ausblick so schlecht wie noch nie im Erfassungszeitraum. Hierfür muss einerseits ein Bewusstsein geschaffen werden, in der Öffentlichkeit sowie bei Politik und Verwaltung. Gerade letztere haben es in der Hand, die Rahmenbedingungen und Unterstützungen für die Unternehmen positiv zu beeinflussen. Durch den engen Dialog mit der Politik versuchen wir zum Beispiel, die Wirkung von Gesetzen zu artikulieren. Ein Gründer kommt bei der Gründung mit rund 5.000 Gesetzen in Berührung. Das ist Irrsinn und schreckt viele vor der Selbstständigkeit ab, was mit Blick auf die immer schwieriger werdende Unternehmensnachfolge verheerend ist.

Darüber hinaus versuchen wir durch schlanke und effiziente Umsetzung von Verwaltungsaufgaben die Betriebe im Alltag zu unterstützen – im Bereich Ausbildung hat sich ein digitales Ausbildungsheft der Azubis etabliert, im Bereich International sind es Ursprungszeugnisse, die exportierende Betriebe für den internationalen Handel benötigen und elektronisch beantragt werden können.

Letztlich geht es im Service-Bereich darum, den Unternehmen mit Rat und Tat bei allen Themen zur Seite zu stehen, in allen unternehmerischen Belangen und allen Phasen des Lebenszyklus. Nicht zuletzt steht die Vernetzung über die Grenzen Mainfrankens hinaus im Fokus, zum Beispiel mit dem DIHK in Berlin, zu den Hochschulen oder der Politik. Oder zu den rund 140 Auslandhandelskammern in der ganzen Welt. Das ist ein Alleinstellungsmerkmal, was nur eine IHK bietet.

WiWi Fakultät: Was ist Ihre schönste Erinnerung an Ihr Studium an unserer Fakultät?

Sascha Genders: Fakt ist: Das Studium in Würzburg war klasse, neben all der Fachlichkeit ist Würzburg als Stadt natürlich extrem lebenswert mit einem hohen Freizeitwert, was neben allen Studiendingen auch zu einem guten Studentenleben gehört ????. Es hat mich aber auch begeistert, dass es bis heute gute Netzwerke durch das Studium gibt. Auch wenn viele Bekannte aus Studienzeiten heute nicht mehr in der Region sind, bestehen die Freundschaften weiterhin. Und auch zu „meinem“ ehemaligen Lehrstuhl habe ich noch regen Kontakt. Und dank der Mitwirkung im Alumni-Verein als Mentor hat man ja auch immer noch sein Ohr am Gleis, was es alle so Neues an der JMU gibt.

 

Dr. Lukas Kagerbauer wird stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt

Lukas Kagerbauer wurde am 5. Januar 1982 in Würzburg geboren. Nach seinem Abitur am Städtischen Mozart-Gymnasium in Würzburg entschied er sich von 2002 - 2007 zum Studium Wirtschaftswissenschaft an der JMU in Würzburg. In der Zeit von 2011 – 2014 promovierte er berufsbegleitend an der Uni Hohenheim. Seit 2009 ist er bei der IHK Würzburg – Schweinfurt tätig und hat parallel dazu regelmäßig Lehraufträge (Praxis der Datenanalyse, Crossmediale Wirtschaftskommunikation) an unserer Fakultät. Ab Januar 2023 wird er nun stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK.

Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät gratuliert Dr. Kagerbauer zu seinem Erfolg und bedankt sich bei ihm für die Beantwortung der Interviewfragen.

WiWi Fakultät: Wie wurden Sie auf die Uni Würzburg aufmerksam und was hat sie bewogen, Wirtschaftswissenschaft zu studieren?

Lukas Kagerbauer: Bereits im Gymnasium hatte ich großes Interesse an Wirtschaftsthemen. Für mich war nach der Schule klar, dass ich mein Wissen noch weiter vertiefen wollte. In meinem Bekanntenkreis haben bereits einige Freunde an der JMU im Bereich Wirtschaftswissenschaften studiert. Nach dem Zivildienst habe ich mich daher entschlossen, das Studium an der JMU aufzunehmen.

WiWi Fakultät: Seit 2009 sind Sie Beschäftigter der IHK Würzburg-Schweinfurt. Was sind derzeit Ihre Hauptaufgaben und Tätigkeiten?

Lukas Kagerbauer: Ich habe im Jahr 2009 als Referent für Konjunktur und Statistik in der IHK Würzburg-Schweinfurt begonnen. Hier konnte ich meine volkswirtschaftliche Expertise unmittelbar einbringen. Zudem habe ich mich hier bereits damit befasst, Wirtschaft und Wissenschaft in der Region zu vernetzen. Im Jahr 2012 ist dabei u.a. das Kooperationsformat von IHK und der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der JMU „Wirtschaft trifft Wissenschaft“ entstanden. Seit 2015 leite ich den Bereich Berufsausbildung. Wir organisieren die hoheitlichen Zwischen- und Abschlussprüfungen in den IHK-Berufen und beraten Betriebe und Auszubildende rund um das Thema der dualen Ausbildung.

WiWi Fakultät: Ab Januar 2023 werden Sie stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK Würzburg-Schweinfurt. Welche Aufgaben sind mit dieser Position verbunden?

Lukas Kagerbauer: In dieser Position geht es darum, strategische Linien zu entwickeln, mit dem Ziel, Unternehmen in der Region zu stärken, Innovationskraft zu fördern und Wirtschaft, Start-ups und Wissenschaft noch stärker miteinander zu verzahnen. Ich setze mich dafür ein, dass unser Wirtschaftsraum attraktive Bedingungen für Unternehmen, Fachkräfte und Wissenschaftseinrichtungen bietet.

WiWi Fakultät: Sie sind der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät durch Lehraufträge und die gemeinsame Veranstaltung „Wirtschaft trifft Wissenschaft“ noch immer eng verbunden. Was reizt Sie an der Verbindung IHK und Universität? Welche Potenziale sehen Sie generell für die Zusammenarbeit der IHK Würzburg-Schweinfurt mit der Universität Würzburg?

Lukas Kagerbauer: Ich bin davon überzeugt, dass man durch Lehre auch selbst ständig dazulernt. Ich bleibe durch die Lehraufträge selbst am Puls der Themen und finde es inspirierend, mit jungen Leuten zu arbeiten. Gleichzeitig entstehen durch meine Lehrtätigkeit Kontakte und Netzwerke mit zahlreichen innovativen und motivierten Forscherinnen und Forschern an den verschiedensten Fakultäten der JMU.

WiWi Fakultät: Als intimer Kenner: Welche Ratschläge haben Sie denn für „Ihre“ Fakultät?

Lukas Kagerbauer: Der demographische Wandel macht auch vor der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät keinen Halt. Ich sehe eine Mischung aus zahlreichen neuen und jungen Professorinnen und Professoren aber auch Professorinnen und Professoren, die schon seit vielen Jahren an der JMU tätig sind. Diese Zusammensetzung bietet viele Chancen für hochwertige und innovative Lehre und Forschung.

WiWi Fakultät: Was ist Ihre schönste Erinnerung an Ihr Studium an unserer Fakultät?

Lukas Kagerbauer: Die Freiheit, die ich als Student genossen habe sowie die wertvollen Kontakte und Freundschaften, die ich bis heute pflege.

 

++++ Pressemitteilung der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Würzburg ++++

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