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Dr. Hennig Hintzsche, LGL Bayern, Pharmakologie, Toxikologie

09/26/2019

Dr. Hennig Hintzsche hat an der Uni Würzburg Pharmazie studiert und bei Prof. Dr. Helga Stopper in der Pharmakologie und Toxikologie promoviert. Er ist Leiter des Sachgebiets „Forschungskoordination, Risikobewertung, Webredaktion“ des Bayerischen Landesamtes für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit in Erlangen und leitet außerdem eine Arbeitsgruppe an der Uni Würzburg.

Foto Dr. Hennig Hintzsche, Privat
Foto: Privat

Herr Dr. Hintzsche, warum sind Sie kein Apotheker geworden?

Apotheker bin ich schon geworden, denn diese Berufsbezeichnung führt man nach dem Pharmaziestudium und dem Examen unabhängig von der ausgeübten Tätigkeit. Eine Tätigkeit in der öffentlichen Apotheke war aber nie mein Ziel, sondern mich haben schon während des Studiums aktuelle Forschungsfragen fasziniert, eine Promotion an der Uni war da für mich die beste Wahl. Seitdem bin ich der wissenschaftlichen Arbeit treu geblieben.

Wie würden Sie Ihren Job beim Landesamt beschreiben für Laien?

Am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit beschäftige ich mich schwerpunktmäßig mit der toxikologischen Risikobewertung von Lebensmitteln. Wir prüfen also, ob eine Belastung mit Fremdstoffen zu gesundheitsschädlichen Auswirkungen führen kann. Im Sinne des Verbraucherschutzes werden hier also wissenschaftliche Erkenntnisse aus Toxikologie, Lebensmittelchemie und anderen Bereichen unmittelbar in die Praxis umgesetzt.

Was reizt Sie besonders an Ihrer Tätigkeit als Arbeitsgruppenleiter?

Als Arbeitsgruppenleiter an der Uni bin ich an der Gewinnung wissenschaftlicher Erkenntnisse beteiligt. Hier steht also nicht die unmittelbare Umsetzung im Vordergrund, sondern primär geht es darum Neues zu entdecken, das ist für mich nach wie vor unglaublich faszinierend.

Welche Rolle spielt internationaler Austausch in Ihrem Fach und warum?

Wie in vielen anderen Disziplinen ist der Austausch auf internationaler Ebene essentiell für die Forschungspraxis. Sowohl bei Konferenzen als auch durch Forschungsaufenthalte kommt man regelmäßig mit neuen Ideen und Perspektiven in Kontakt. Dies bringt nicht nur den berühmten „Blick über den Tellerrand“, sondern ermöglicht oft auch eine neue Sichtweise auf die eigenen Fragestellungen.

Was sind aktuelle Herausforderungen im Thema Lebensmittelsicherheit und toxikologische Forschung?

Eine wichtige Fragestellung ist heute, wie wir mit Giftstoffen umgehen, die natürlicherweise in bestimmten Lebensmitteln vorkommen und nicht vermieden werden können. Außerdem sind Luftschadstoffe ein ganz aktuelles Thema, das die gesamte Gesellschaft beschäftigt. Von großer Bedeutung in der Toxikologie ist auch die Suche nach Alternativen zum Tierversuch, denn zukünftig sollen deutlich weniger tierexperimentelle Untersuchungen durchgeführt werden, ohne dass die toxikologische Aussagekraft darunter leiden soll.

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