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Mineralogisches Museum

Pyrit

Pyrit (FeS2), auch bekannt als Eisenkies oder Schwefelkies, ist das am häufigsten vorkommende Sulfidmineral. Seinen Namen hat das Mineral aus dem Altgriechischen: Pyr bedeutet Feuer und Lithos steht für Stein. Schon in der Steinzeit hat man Pyrit zusammen mit dem Kieselgestein Flint (Feuerstein) zum Entfachen eines Feuers genutzt. Wegen seiner gold- bis messingglänzenden Oberfläche wird Pyrit umgangssprachlich auch „Narrengold“ oder sogar „Katzengold“ genannt. Die Unterscheidung zu Gold liegt in der deutlich niedrigeren Dichte und der grauschwarzen Strichfarbe des Pyrits.

Nicht nur der Glanz, sondern auch der Formenreichtum des Minerals macht es zum begehrten Sammlerobjekt. Am häufigsten findet man die Würfeltracht, auch Oktaeder und Dodekaeder sowie Kombinationen aus diesen Grundformen treten in der Natur auf, wie die Beispiele in der Vitrine zeigen. Pyrit kristallisiert im kubischen Kristallsystem, allerdings in einer Kristallklasse, in der es keine 4-zähligen Drehachsen gibt. Diese Symmetrieerniedrigung macht sich häufig an Wachstumsstreifen auf den Würfelflächen bemerkbar, wie man auf dem Foto erkennen kann.

Zwei miteinander verwachsene Pyritwürfel. Video: Marc Ehrlich

Außer an unserer sauerstoffreichen Erdoberfläche kann das Mineral unter nahezu allen Bildungsbedingungen entstehen. Es ist Bestandteil der meisten sulfidischen Erzvorkommen, in vielen dunklen magmatischen wie metamorphen Gesteinen kommt es akzessorisch vor. Viele Sedimentgesteine enthalten Konkretionen oder Imprägnationen von Pyrit, der sich im nahezu Sauerstoff freien (anaerobem) Milieu gebildet hat.

Das Mineral Pyrit wird vorgestellt von Luise Bungartz, Bachelorstudentin und Praktikantin im Mineralogischen Museum