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Mineralogisches Museum

Sammlung Familie Wachter

Nach mehr als 40 Jahren Sammelleidenschaft hat Inge Wachter im Jahre 2008 ihre Sammlung dem Mineralogischen Museum der Universität geschenkt. Foto und Text: Gunnar Bartsch

 

Minerale aus der ganzen Welt hat das Würzburger Ehepaar Fred und Inge Wachter über viele Jahrzehnte gesammelt. Jetzt hat Inge Wachter die komplette Sammlung dem Mineralogischen Museum der Uni Würzburg geschenkt.

Mit einem kleinen Holzkästchen hat alles angefangen: Das sollte Fred Wachter zum Geburtstag erhalten während eines Urlaubs in Südtirol. „Das kann man doch nicht so leer verschenken. Da muss noch was rein“, hatte sich seine Frau, Inge Wachter, gedacht. Sie ist dann kurzerhand nach Meran gefahren und hat ein paar Minerale gekauft. „Als er das Kästchen geöffnet und das Funkeln gesehen hat, war es passiert“, erinnert sich Inge Wachter.

Das spontane Geschenk war der Grundstein für eine 40 Jahre dauernde Sammlerleidenschaft, die nun ihren Abschluss gefunden hat: Weil ihr Mann vor einigen Jahren gestorben ist und sie ins Betreute Wohnen umzieht, hat Inge Wachter ihre komplette Sammlung dem Mineralogischen Museum der Universität Würzburg gestiftet.Seltene

Steine aus der ganzen Welt

105 Stücke sind es insgesamt, darunter so Besonderheiten wie 10 bis 20 cm große durchsichtige Gipskristalle mit Schwefel aus Sizilien, dunkelrote Granatkristalle in Glimmerschiefer vom Timmelsjoch oder eine Amethyst-Druse aus Brasilien. „Etliche dieser Stücke sind von historischen Fundorten, an denen man heute nur noch wenig oder gar nichts mehr findet. Deshalb sind sie auch auf dem Markt kaum noch zu bekommen“, sagt Dr. Dorothée Kleinschrot, Kustodin des Mineralogischen Museums.

Ein großer Teil der Wachter`schen Sammlerstücke ist ab sofort in zwei Vitrinen der Dauerausstellung des Museums zu sehen. Andere Stücke, für die jetzt kein Platz war, liegen im Archiv und finden sicherlich auch noch den Weg in die Ausstellungsräume. Beispielsweise, wenn es sich im Zusammenhang mit einer Sonderausstellung ergibt, verspricht Dorothée Kleinschrot.

„Hier sind sie in guten Händen“, sagt Inge Wachter nach einem ersten Blick auf „ihre“ Schätze am neuen Ort. Auch mit der Präsentation ist sie zufrieden: In den Vitrinen seien die Steine deutlich besser zu sehen als im heimischen Wohnschrank. Weil sie weiß, dass ihre Sammlung in dem Museum auf dem Hubland-Campus gut aufgehoben ist, könne sie sich ruhigen Herzen davon trennen, so Inge Wachter.

Und wenn die Sehnsucht nach dem einen oder anderen Stück doch mal zu groß wird, könne sie jederzeit ins Museum gehen und einen Blick darauf werfen – und sich möglicherweise an den Urlaub in Südtirol erinnern, mit dem alles angefangen hat.